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Angkor Seidenfarm

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Die Angkor Seidenfarm ist ein Standort an dem viele Seiden Workshops des kambodschanischen Unternehmens Artisans Angkor stattfinden. Besucher können während kostenloser Führungen den kompletten Produktionsablauf der Seidenraupenzucht kennenlernen: vom Anbau der Maulbeer-Büsche bis zur Herstellung von Produkten aus Seide. Die Angkor Seidenfarm befindet sich im Bezirk Puok, 20 Minuten Autofahrt vom Zentrum von Siem Reap in Kambodscha entfernt.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Angkor Seidenfarm wurde 1993 vom National Silk Centre (Centre National de la Soie - CNS) gegründet[1]. Zwischen 1994 und 1996 entwickelte sich das National Silk Centre weiter und wurde größer.

Während sich das National Silk Centre auf die Ausbildung von jungen Kambodschanern aus ländlichen Gebieten in der Seidenraupenwirtschaft konzentrierte, bot Artisans Angkor den Lehrlingen am Ende der Ausbildung auch eine feste Anstellung. In der Tat gab es Mitte der Neunzigerjahre nur sehr wenig Beschäftigungsmöglichkeiten in diesem Sektor und Artisans Angkor wurde mit dem Ziel gegründet, eine berufliche Organisation für Menschen, die vom National Silk Centre ausgebildet worden waren, zu sein. Dafür beherbergt das CNS Artisans Angkor auf der Angkor Seidenfarm und beide arbeiten eng zusammen.

Seit seiner Gründung hat Artisans Angkor 23 Seiden-Workshops in der Provinz von Siem Reap eröffnet, was es zum größten Arbeitgeber der Region macht. Neben seiner sozialen Mission, ist das Unternehmen als einer der ausgesuchtesten Seidenproduzenten in Kambodscha bekannt und die Angkor Seidenfarm ist eine der größten Attraktionen von Siem Reap für Besucher, welche die Geheimnisse der handgemachten Seidenproduktion entdecken wollen.

Seidenherstellungsverfahren[Bearbeiten]

Seidenraupe beim Fressen von Maulbeerblättern

Die Angkor Seidenfarm ist von einer 5 Hektar großen Maulbeerplantage umgeben. Diese Felder sind der Ausgangspunkt des kompletten Seidenherstellungsverfahren, da Seidenraupen auf ihnen heranwachsen und fressen. Die Bäume können zwei Meter hochwachsen und ihre Äste werden viermal im Jahr geschnitten. Maulbeerblätter sind das bevorzugte Fressen von Seidenraupen und werden über Wochen gefressen werden. Während der letzten Tage können Seidenraupen zehnmal am Tag fressen.

Eine Frau beim Befreien der Seide von Klebstoffen

Wenn die Raupen groß genug gewachsen sind, werden sie in Körben gesammelt. Ab dann werden sie innerhalb von fünf Tagen ihre Kokons spinnen und jeweils ca. dreihundert Meter Seide produzieren. Die Kokons werden danach ins Sonnenlicht gelegt um die Metamorphose in reife Falter zu verhindern. Wie auch immer, werden 20% von ihnen das Brutverfahren erreichen und die weiblichen Falter werden innerhalb von neun bis zwölf Tagen ihre Eier legen und ausbrüten.

Die Kokons werden in heißem Wasser eingeweicht um das Sericin (auch bekannt als Kittstoff der Seide) aufzuweichen, welches die Fasern umhüllt und den Kokon zusammenhält. Sodann werden Seidenfäden abgewickelt und zu einem einzelnen Faden zusammengezwirbelt. Weber auf der Angkor Seidenfarm produzieren sowohl Rohseide als auch feine Seide, welche über komplett verschiedene Strukturen verfügen. Von den Fäden, die für Rohseide verwendet werden, wurde das Sericin nicht komplett entfernt, was im Endeffekt zu einer raueren Textur des Stoffes führt.

Die Seide wird danach gefärbt indem natürliche oder künstliche, ökologisch unbedenkliche Färbemittel in heißes Wasser gegeben werden. Natürliche Färbemittel können aus Bananen, Kokosnussschalen, Blättern, Wurzeln, etc. hergestellt werden, jedoch haben Früchte und Bäume je nach Jahreszeit nicht immer denselben Farbton, sodass künstliche Färbemittel nötig sind um immer den gleichen Farbton zu erhalten. Der Färbevorgang muss mehrere Male erneuert werden, da die Handwerker die Seidenstoffe auf traditionelle Weise mittels der Ikat Webtechnik weben.

Ikat Technik[Bearbeiten]

Handwerker knüpfen akribisch genau Knoten, um einige Stellen vor der Verfärbung zu schützen. Dieses Verfahren wird das Muster bilden

Die Ikat Technik (auf Khmer auch "chong kiet" genannt) ist eine der ältesten Webtechniken auf der Welt und wird verwendet um Muster auf Stoffen zu kreieren. Die Handwerker knüpfen stramme Knoten, die der Verfärbung widerstehen und welche durch das komplexe Ineinandergreifen von Kett- und Schussfaden ein einmaliges Muster bilden.

Einer der berühmtesten und schönsten Arten von Seidenstoffen in Kambodscha wird "Hol Lboeuk" genannt, und kann nur mithilfe der Ikat Technik hergestellt werden. Durch sukzessives Verknoten und Färben mit verschiedenen Farben erhält man geometrische oder Blütenmotive.

Die Fäden werden dann auf einen Rahmen gespannt. Der Kettfaden wird dabei individuell durch die Zähne des Webblatts geführt und danach wieder auf den Zylinder gerollt, der sich vor dem Webstuhl befindet. In der Zwischenzeit betätigen die Weber die Hebel im Wechsel von oben nach unten, sodass der Rahmen hervorsteht und der Weg für das Weberschiff entsteht, das den Schussfaden von rechts nach links bewegt. Nach jedem Durchgang des Weberschiffs, schiebt der Weberkamm die Fäden zusammen und strafft sie, sodass ein Stoff entsteht. Durch diesen langwierigen und zeitaufwendigen Prozess entsteht das gewünschte Muster.

Wasserkläranlage[Bearbeiten]

Das ganze Abwasser von der Seidenfarm wird in einer großen Pflanzenkläranlage gereinigt, und dient auch der Bewässerung von umliegenden Reisfelder. Diese Kläranlage wird allerdings den Besuchern nicht im Rahmen einer kostenlosen Führung gezeigt.

Herausforderungen[Bearbeiten]

Artisans Angkor zusammen mit 20 anderen Seidehersteller aus Kambodscha musste sich an den chinesischen International Silk Union für die Unterstützung wenden[2]. Das größte Problem der Seidenindustrie in Kambodscha ist die niedrige Produktivität der kambodschanischen Seidenraupen. Die für Kambodscha native "goldene" Seidenraupen produzieren im Vergleich zu weißen Seidenraupen viel weniger. Von einer kambodschanischen Seidenpuppe können nur etwa 300-400 Meter als Endlosseidenfaden abgehaspelt werden. Von einer weißen Seidenpuppe bekommt man 700-800 Meter. Die meisten kambodschanische Seidenspinnerei sind auf chinesische Seide zum Überleben angewiesen.

Museum der kambodschanischen Seide[Bearbeiten]

Das Museum der Seidenfarm gibt einen Überblick über die Geschichte der kambodschanischen Seide und damit verbundenen Traditionen.[3]

Weblinks auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kikuo Morimoto: Traces of War: The Revival of Silk Weaving in Cambodia. Textile Society of America, 1. Januar 2002, abgerufen am 16. Juni 2017 (english).
  2. Sok Chan: Local silk industry seeks Chinese support. Khmer Times, 3. Mai 2017, abgerufen am 16. Juni 2017 (english).
  3. west-island kev: Angkor Silk Farm - Silk Products Display. Abgerufen am 19. Juni 2017 (english).


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