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Berliner Tanklager

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Die Berliner Tanklager G.m.b.H., kurz BeTaLag, war ein Unternehmen in Berlin mit Sitz in der Goltzstraße 18-20 in Berlin-Spandau.

Geschichte[Bearbeiten]

1920er Jahre bis 1945[Bearbeiten]

Das Areal Goltzstraße 18–20 wurde bereits in den 1920er Jahren zur Zeit der Weimarer Republik als Tanklager genutzt. Das Tanklager wechselte mehrmals den Besitzer und wurde mehrfach umgebaut und erweitert.[1]

Schwerpunkt des BeTaLag war der Handel und die Bevorratung von Benzin. Dazu wurden mehrere große Tanklager errichtet.

Zur Zeit des Nationalsozialismus leitete Max Krüger (1888–1945) die Berliner Tanklager G.m.b.H, der Vater des Schauspielers und Schriftstellers Hardy Krüger. Krüger war Ingenieur und hatte früher für die Firma Henschel & Sohn in Kassel gearbeitet,[2] bis er 1928 wegen der Weltwirtschaftskrise arbeitslos wurde. Im nationalsozialistischen Deutschland bekam er durch den Bau der Autobahn und durch die Rüstungsindustrie wieder Arbeit[3] und wurde dann Oberingenieur und Betriebsleiter des BeTaLag. Nach Kriegsende wurde er wegen seiner Funktionärstätigkeit in der NSDAP-Ortsgruppe[2] am 3. Mai 1945 in Berlin-Biesdorf von der Roten Armee festgenommen und am 29. Juni 1945 vom Sowjetischen Militärtribunal[4] – weil er sich weigerte für die Sowjets ebenfalls Lokomotiven zu konstruieren[2] – zum Tode verurteilt. Die Urteilsvollstreckung erfolgte am 5. Juli im Innenministerium der UdSSR (NKWD)-Spezialgefängnis Nr. 7[?].[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten]

Vermutlich durch Kriegsbeschädigungen des Tanklagers mit Teerdestillation kam es zu Grundwasserverunreinigungen, die bis zu den 2015 eingeleiteten Sanierungsarbeiten die Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk Spandau gefährdeten.[5]

1958 wurden die Geschäftsanteile der Betalag von der Firma Kleinholz & Co. in Essen erworben und gehörten damit zur Erich-Schieweck-Gruppe. Die Umschlaganlagen für Mineralöle der BeTaLag blieben als Lager und Transportunternehmen erhalten.[6] BP hatte zunächst nach Verlust ihrer Anlagen im sowjetischen Sektor auf ein eigenes Tanklager in Berlin verzichtet und vorwiegend die Kapazitäten von Betalag genutzt.[7] Er erfolgten von 1958 bis 1962 zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen, unter anderem auch wesentliche Gewässerschutzmaßnahmen.[1]

In den 1970er Jahren wurde die Zufahrt in den Maselakekanal für die Belieferung mit modernen Tankschiffen zu schmal und der Betrieb in den Salzhof östlich der Havel verlagert. Zusätzlich gab es dort auch einen Gleisanschluss. 1976 wurde der Betrieb des Tanklagers eingestellt.

Nachnutzung[Bearbeiten]

Tanklager Spandau Salzinsel, 1987

1976 wurde das Areal von der VMZ GmbH & Co. KG (VMZ Berlin Betreibergesellschaft in Berlin-Tempelhof) übernommen, die das Areal verwaltet. Bis 1977 wurden Tanklager und zugehörige Gebäude abgerissen, das Gelände planiert und dabei teilweise aufgefüllt. Es erfolgte eine komplette Neubebauung samt Einrichtung technischer Ausrüstungen für die Milchprodukteverarbeitung und -lagerung.[1]

Auf dem Gelände Goltzstraße 18–20 befand sich dann die Vereinigte Molkereizentrale GmbH & Co. KG[8], zeitweise parallel auch die Eier-Liebig GmbH & Co. KG[9] und mittlerweile die Berliner Filiale der Fude + Serrahn Milchprodukte GmbH & Co. KG.[10]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Teilprojekt 2 VMZ GmbH & Co. KG Goltzstraße 18-20 13587 Berlin. In: Abschlussbericht Verbundprojekt Entwicklung eines Verfahrens zur in-situ-Schadstoffminderung MKW- und BTEX-belasteter Standorte. KORA Schlussbericht P1.4 (Berichtszeitraum 07/2008–03/2012), VMZ GmbH & Co. KG, Technische Universität Dresden, GICON.
  2. 2,0 2,1 2,2 Peter Käfferlein, Olaf Köhne, Hardy Krüger: Was das Leben sich erlaubt: Mein Deutschland und ich Hoffmann und Campe, 2016. ISBN 978-3-455-85164-9 (Vorschau bei Google Books)
  3. Aus der Ordensburg. Welt N24, 23. November 2903.
  4. 4,0 4,1 Max Grüger. In: Klaus-Dieter Müller, Thomas Schaarschmidt, Mike Schmeitzner, Andreas Weigelt: Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944–1947). Eine historisch-biographische Studie. Vandenhoeck & Ruprecht, 2015, S. 373. ISBN 978-3-525-36968-5
  5. Joachim Fahrun: Grundwasser in Spandau durch krebserregende Stoffe bedroht. Berliner Morgenpost, 20. November 2015.
  6. Kleinholz & Co. übernimmt Betalag. In: Erdöl und Kohle Band 11, Ausg. 2, Industrieverlag von Hernhaussen KG, 1958, S. 750.
  7. Erdöl und Kohle, 1963, Band 16, Industrieverlag von Hernhaussen KG (Google-Teil-Digitalisat)
  8. Official Journal of the European Communities. Legislation. Band 31, Ausg. 271–283, 1988, 88.
  9. Amtsblatt Band 53, Ausg. 1–5, Berlin, Kulturbuch-Verlag, 2003, S. 105.
  10. Umweltinformationen nach § 10 Abs. 2 Nr. 4 Umweltinformationsgesetz (UIG) …, SenUVK Ref. I C, 4. September 2017, S. 15.

Koordinaten: 52° 33′ 42,9″ N, 13° 12′ 52,1″ O


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