Bestmalz (Marke)
Bestmalz ist eine eingetragene Marke der Palatia Malz GmbH, eines Familienunternehmens mit Sitz in Heidelberg. Unter der Dachmarke Bestmalz werden mehr als 50 verschiedene Basis- und Spezialmalze vertrieben.[1] Beliefert werden Brauereien sowie andere malzverarbeitende Betriebe weltweit – rund die Hälfte der Produktion wird exportiert.[2]
Geschichte[Bearbeiten]
Die Geschichte der Marke Bestmalz ist eng mit der Firmengeschichte der Palatia Malz GmbH verknüpft. Zunächst noch als Aktiengesellschaft ging diese im Jahr 1953 aus einem Betrieb hervor, der in Kreimbach-Kaulbach im Jahr 1899 als Mehlmühle gegründet und im Jahr 1904 zu einer Mälzerei umgebaut wurde. Haupt- und Verwaltungssitz der AG war von Beginn an die Stadt Heidelberg. 1967 wurde die Palatia Malz AG in eine GmbH umgewandelt.[1][3]
Die weitere Entwicklung stand ganz im Zeichen von Wachstum und Modernisierung: 1987 wurde ein zweiter Mälzereibetrieb in Wallertheim erworben – die gute Anbindung an die logistische Infrastruktur der Rhein-Neckar-Region ebnete dabei den Weg für den internationalen Handel.[3] Wichtige Investitionen im Werk Wallertheim waren unter anderem eine vollautomatische Absackanlage im Jahr 2007, eine Wirbelschicht-Röstanlage („slow roasting“) im Jahr 2009, eine vollautomatische Palettieranlage im Jahr 2015 sowie der Bau eines großen Lager- und Logistik-Zentrums in den Jahren 2018 und 2019. Im Werk Kreimbach-Kaulbach wurden in den Jahren 2012 bis 2019 die Produktionsanlagen umfassend erneuert. Im Jahr 2021 ging eine Kleinmälzungsanlage für Neuproduktentwicklungen und Test-Mälzungen mit neuen Rohstoffen in Betrieb.[3]
Bestmalz wurde 2001 als Aktiengesellschaft gegründet, die Mehrheit der Anteile wurde von Palatia Malz GmbH gezeichnet. Nach Erwerb von hundert Prozent der Anteile wurde im Jahr 2017 die Bestmalz AG auf die Palatia Malz GmbH im Zuge eines sogenannten Upstream-Merger verschmolzen.[3]
Eigentumsverhältnisse[Bearbeiten]
Die Heidelberger Gesellschaft ist ein klassisches Familienunternehmen in der dritten Generation, das von Diplom-Braumeister Max Göhler, dem Großvater des heutigen Allein-Geschäftsführers, gegründet wurde. Nach 2014 erfolgten verschiedene Bereinigungen in der Gesellschaftergruppe, die sich heute noch aus drei Mitgliedern der Eigentümerfamilie zusammensetzt.[4][5] Die Mehrheit der Anteile wird vom geschäftsführenden Gesellschafter gehalten.
Produkte[Bearbeiten]
Neben gängigen Basismalzen werden unter der Marke Bestmalz auch Spezialmalze, Biomalze, Malze aus historischen Gerstensorten und selbst entwickelte Craftmalze vertrieben.[4] Eine Besonderheit sind mit Heißluft hergestellte Röstmalze, die im Vergleich zu konventionellen Röstverfahren einen deutlich geringeren Anteil an Pyrazinen aufweisen. Durch das Röstverfahren können spezifische Produkte für die Lebensmittelindustrie hergestellt werden.[6]
Best Brew Challenge[Bearbeiten]
Seit 2015 veranstaltet die Palatia Malz GmbH jährlich die sogenannte Best Brew Challenge. Teilnehmerinnen und Teilnehmer rund um den Globus sind dazu aufgerufen, an einem bestimmten Tag unter Verwendung eines vorgegebenen Bestmalz-Produktes ein bestimmtes Bier zu brauen. Ein paar Liter des Bieres werden dann an den Firmensitz in Heidelberg versendet und von einer unabhängigen Jury professioneller Biersommeliers beurteilt. Anschließend wird das am besten bewertete Bier in einer größeren Menge nachgebraut.[7][8]
An dem Wettbewerb beteiligen sich rund 250 Personen (Stand 2022), überwiegend aus Europa, Nordamerika und Australien. Begleitet wird der Wettbewerb von zahlreichen Aktivitäten in den sozialen Medien.[8]
Der Wettbewerb spiegelt einen Trend innerhalb der Bierbranche wider, der ca. zum Ende der 2000er-Jahre einsetzte und nach wie vor anhält: Craftbeer gewinnt zunehmend an Popularität, während traditionelle Großbrauereien mit sinkenden Umsatzzahlen zu kämpfen haben.[5]
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Historie. In: Bestmalz Unternehmenswebsite. Palatia Malz GmbH, abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ Palatia Malz GmbH. In: Brauwelt. Fachverlag Hans Carl GmbH, 29. September 2020, abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Palatia Malz GmbH. In: Wirtschaftsgeschichte in Rheinland-Pfalz. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V., abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ 4,0 4,1 Olaf Schultz: Mit Mehl fing alles an. In: Agrarzeitung. Deutscher Fachverlag GmbH, 19. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ 5,0 5,1 Jon Aspin: BESTMALZ: A Multigenerational Story on the Crest of New Trends. In: Tharawat Magazine. Orbis Terra Media, 17. März 2020, abgerufen am 18. Juli 2022 (english).
- ↑ Zutat für Brauereien und Backwarenindustrie. In: Getränke + Lebensmittel Herstellung. Kuhn Fachverlag GmbH & Co. KG, 25. November 2021, abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ Qualität und Tradition als Leitmotiv – Palatia Malz feiert 120-jähriges Bestehen. In: Brauindustrie. Verlag W. Sachon GmbH, Januar 2019, abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ 8,0 8,1 Bestbrewchallenge 2022: Was war das Besondere an diesem Einbrautag? In: Best Brew Challenge. Palatia Malz GmbH, abgerufen am 18. Juli 2022.
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