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Beute (Imkerei)

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Zwei Magazinbeuten

Beute bezeichnet in der Imkerei eine künstlich geschaffene Behausung für ein Volk von Honigbienen, deren natürliche Behausung Baumhöhlen sind wie sie etwa ein Specht hinterlässt.[1] Die Begriffe Bienenstock und Bienenbeute werden meist synonym verwendet.

Die Beute kann aus Holz, Stroh oder Kunststoff sein (z. b. Styropor Segeberger Beute).[2][A 1][3] [4] Andere Formen in der Imkerei sind die geflochtenen Bienenkörbe. Der Bienenstock ist eigentlich ein ausgehöhlter Klotz (Stock) des Waldbienenzüchters.[5]

Wortherkunft und -bedeutung[Bearbeiten]

Bezeugt ist das mittelhochdeutsche Wort „biute“ für Beute, übernommen aus mnd. „būte“ für Tausch, Wechsel, Verteilung, Anteil - bzw. „būten“ für „Tauschhandel treiben“.[5]

Das Wort Beute bezieht sich auf die Behausung der Bienen, während das Wort Bienenstock mehrere Bedeutungen hat: einerseits bezeichnet es einen ausgehöhlten Holzklotz, andererseits jede andere Behausung der Bienen (z. B. Bienenkorb), dann auch den im Stock sich befindenden Bienenschwarm selber.[6] Johann Christoph Adelung stellte schon Ende des 18. Jahrhunderts fest, dass

„Der Bienenstock, oder Stock schlechthin, ein kurzes dickes Behältniß für Bienen, weil selbiges ehedem nur ein ausgehöhlter Klotz war, und es zum Theil noch ist, da es denn auch eine Beute genannt wird. Er heißt jetzt ein Stock, auch wenn es ein geflochtener Korb ist.“

Aufbau und Systeme[Bearbeiten]

Eine Beute besteht aus einem Deckel, den Zargen (der stockwerkartige Raum für Wabenwerk), dem Flugkeil (eine Ausflug-Öffnung der Bienen), einem Boden (die Standfläche und unterer Abschluss), den Zwischenböden (Gitter und Einsätze zur Steuerung des Bienenverhaltens in der Bienenwohnung).[7] Das Funktionsprinzip der Böden und Gitter ist, dass die Bienenkönigin im untersten Boden untergebracht wird, darüber wird ein Gitter gelegt, dessen Maschenweite so eng ist, dass nur die Arbeitsbienen, aber nicht die große Königin durchpassen. Die Bienen werden in allen Rahmen Waben anlegen und mit Honig füllen, die Königin kann aber nur im unteren sogenannten Brutraum die Eier ablegen, daher heißen die oberen Böden Honigraum.[8][9]

Die Systeme der Beuten unterscheiden sich in der Behandlungsmöglichkeit (Ober- oder Hinterbehandlung), der Rähmchenstellung (Kalt- oder Warmbau) und der Erweiterungsmöglichkeiten (vertikal, horizontal oder beides). Der Korb hat keine Erweiterungsmöglichkeit. Die Böden können fest oder lose sein.[4]

Bei den Bienenbeuten liegt eine große Vielfalt vor, einige bekannte Beuten sind:

Aktuell übliche Bienenwohnungen[Bearbeiten]

Im 19. Jahrhundert kam durch Bienenwaben in beweglichen Holzrähmchen der Mobilbau auf. Das war eine Hinterbehandlungsbeute aus Holz, die der Imker von hinten bearbeitet. Ihr beweglicher Wabenbau stellt im Vergleich zu dieser Wildbienenzucht einen wesentlichen Fortschritt in der Bienenhaltung dar. Dabei werden die Bienenwaben in Rähmchen in die Beute eingesetzt. Dadurch können die mit Honig gefüllten Waben entfernt und durch andere leere (ausgeschleuderte) ersetzt werden. Auf diese Weise müssen die Bienen weniger Energie für den Neubau von Waben aufwenden. Ein weiterer Vorteil ist, dass solche Beuten gut in einem Bienenhaus oder auch Bienenwagen untergebracht werden können. In der Heideimkerei waren die Strohkörbe in Bienenzäunen aufgestellt. Eine moderne Alternative zu diesen inzwischen weniger üblichen Betriebsweisen ist das Imkern mit Magazinbeuten (siehe Foto oben), die ohne weiteren Schutz frei im Gelände aufgestellt werden. Da Magazine nur von oben bearbeitet werden können, ist die Magazin-Beute eine Oberbehandlungsbeute. Die Weltimkerei arbeitet im 21. Jahrhundert nur noch in Magazinbeuten. Deutschland ist innerhalb der Magazinimkerei in Nord und Süd geteilt. Während im Norden überwiegend die in der Imkerschule Bad Segeberg entwickelten Segeberger Beuten aus Kunststoff (Hart-Schaumpolystyrol) zum Einsatz kommen, sind im Süden eher Magazinbeuten aus Holz verbreitet. Der Trend zum Magazin kam in den 1970er Jahren auf. Zuvor gab es deutschlandweit hauptsächlich hölzerne Hinterbehandlungsbeuten, die in Bienenhäusern aufgestellt waren. Diese Beuten- und Aufstellungsart (auch in Bienenwagen) war im Osten Deutschlands in der DDR mehrheitlich bis zur Wende 1989 üblich. Mobilbau ohne Rähmchen ist mit der Top-bar hive möglich.

Je nach Stellung der Waben im Bienenstock wird zwischen einem Kaltbau und einem Warmbau unterschieden. Stehen die Waben parallel zum Flugloch, handelt es sich um einen Kaltbau. Stehen die Waben dagegen quer zum Flugloch, wird von einem Warmbau gesprochen. Imker sind sich jedoch bis heute nicht darüber einig, welche Bauweise die „bessere“ ist.

Liste von Beutentypen[Bearbeiten]

Typ Entstehung Kommentar Bild
Klotzbeute Eine der ältesten Beuten
Bienenkorb
Horizontalbeute
Krainer Stock 18. Jh Form der Horizontalbeute
Hinterbehandlungsbeute
Kugelbeute um 2012 Forschungsgegenstand der Universität Würzburg[10]

[11]

Magazinbeute Vorherrschende Form
Erlanger Magazinbeute ab 1911 Form der Magazinbeute
Oberträgerbeute

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

 Wikibooks: Einführung in die Imkerei/ Beuten – Lern- und Lehrmaterialien

Literatur[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Die Verwendung von Styropor schliesst allerdings die Zertifizierung als Biohonig aus,

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Friedrich Pohl: 1 mal 1 des Imkerns. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart, ISBN 978-3-440-15661-2.
  2. Welche Styropor-Beuten? Bienenforum, 11. März 2002, abgerufen am 29. Juli 2019.
  3. Wann ist Honig bio? Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 30. Juni 2019.
  4. 4,0 4,1 Fachzentrum Bienen Partner der Imker Schulungsunterlagen zum Basisteil - Anfängerkurs. Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, abgerufen am 31. Juli 2019.
  5. 5,0 5,1 Bibliographisches Institut (Mannheim). Dudenredaktion: Duden, das Herkunftswörterbuch : Etymologie der deutschen Sprache. 5., neu bearb. Aufl. Dudenverlag, Mannheim 2014, ISBN 978-3-411-04075-9, S. 168.
  6. Theodor Heinsius: Vollständiges Wörterbuch der deutschen Sprache mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung für die Geschäfts- und Lesewelt. Wien, R. Sammer, Wien 1840, S. 346 (archive.org [abgerufen am 29. Juli 2019]).
  7. Bienenhaltung - Grundlagenentscheidungen. Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), abgerufen am 29. Juli 2019.
  8. Karl von Frisch: Aus dem Leben der Bienen. Vierte neubearbeitete und ergänzte Auflage. Springer Vienna, Vienna 1948, ISBN 978-3-7091-3602-7, S. 5 ff.
  9. Enoch Zander: Zeitgemässe Bienenzucht. Berlin : P. Parey, 1917 (archive.org [abgerufen am 29. Juli 2019]).
  10. Die Bienenkugel - W wie Wissen - ARD. In: daserste.de. Abgerufen am 12. Februar 2016.
  11. Bionik der Bienenkugel. In: bienenkugel.de. Abgerufen am 15. Januar 2017.


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