Der Wiederherstellungsschalter ist ein vielseitig verwendeter Schalter in elektrischen bzw. elektronischen Geräten.
Der sogenannte Momentschalter, heute bekannt als Wiederherstellungsschalter oder Reset-Schalter, ist eine Erfindung von Carl Peter Boger, für den er am 24. Oktober 1924 das Patent erhielt.[1] Dort heißt es unter anderem: „Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Momentschalter mit sich bei der Kontaktschließ- und Öffnungsbewegung spreizender Springfeder. Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin, daß in dem Schalter eine kontaktschließende dachförmige Feder oder Doppeldachfeder ohne festen Anschluß an Steuerorgane verschiebbar gelagert ist, die von einem über ihre Scheitel streifenden Umschaltorgan zum Sprung in die Kontaktschließ- und Öffnungsstellung gedrückt wird.“[2][3] In der Patentanzeige ist damit auch das Wirkungsprinzip des Schalters beschrieben. Der Schalter funktioniert nur solange wie er gedrückt wird und geht danach in seine Ausgangsstellung zurück. Er dient zur kurzzeitigen Schließung von Stromkreisen bzw. deren Unterbrechung, aber auch als Schutzschalter.
Der von Boger erfundene Wiederherstellungsschalter oder, wie er in der Patentanzeige benannt ist, Momentschalter ist eine vielfältig angewandte elektotechnische Vorrichtung, die sich nahezu überall irgendwo befindet, ohne dass diese direkt mit Bogers Erfindung in Verbindung gebracht wird. Diese Art von Schaltern werden auch von elektrisch betriebenen Maschinen wie zum Beispiel bei denen von Hilti oder auch bei Kettensägen allgemein sind nicht zuletzt wegen des Arbeitsschutzes eingebaut. Selbst in der Computertechnik ist sie zu finden. Auf der Tastatur gibt es sie angeblich nicht, wohl aber als eine Art Pedalschalter bzw. ist auf dem Gehäuse zu finden als Reset-Taste.[4] In Wahrheit ist jede Type davon ein Wiederherstellungsschalter. Selbst im Automobilbau, beispielsweise den elektrischen Fensterhebern, sind diese zu finden. Jeder elektrische Türöffner in Bus und bzw. Straßenbahn basiert letztlich auf diesem Prinzip. Auch die Türöffner im Haus haben in der Regel solche Schalter. Auch bei Musikinstrumenten gibt es sie.[5]
Siehe auch: Motorschutz (Elektrotechnik)
Zur Person Carl Peter Bogers[Bearbeiten]
Carl Peter Boger (zumeist Carl Boger oder Karl Boger geschrieben; † 1949[6]) war ein deutscher Elektroingenieur. Und machte mehrere elektotechnische Erfindungen. Boger, der zeitweilig in der Weimarer Carl-Alexander-Allee 5 wohnte und sein Geschäft in der Weimarer Scherfgasse 5 hatte, war insbesondere bei der Entwicklung, der Herstellung von Staubsaugern[7] und dem Vertrieb von Staubsaugern tätig.[8][9]
Boger erfand den oben erwähnten Momentschalter, der 1924 patentiert wurde und außerdem eine am 7. März 1920 patentierte elektrische Induktionszündvorrichtung. Diese wird im Patent so beschrieben: [10][11][12] Die heutigen elektrischen Lichtbogen-Feuerzeuge basieren auf dieser Erfindung.
Carl Boger war mit der nationalsozialistischen Erzählerin Margot Boger-Langhammer[13] verheiratet. Aus der Ehe, die 1910 geschlossen wurde, ging ein Sohn hervor (* 1911; 1943 als Soldat vermisst).[14]
Boger wurde in den Erinnerungen von Erika von Watzdorf-Bachoff (1878-1963) erwähnt.[15]
Der Bildhauer Richard Engelmann schuf zwischen 1922 und 1925 eine Büste Carl Bogers.[16]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ worldwide,espacenet.com: Momentschalter mit sich bei der Kontaktschliess- und OEffnungsbewegung spreizender Springfeder; abgerufen am 5. März 2024.
- ↑ https://patents.google.com/patent/DE427865C/de
- ↑ [1]
- ↑ https://pctipps.de/reset-taste/
- ↑ https://www.gear4music.de/de/Gitarre-and-Bass/CKK-Electronic-Q-Cat-Envelope-Filter-Gitarrenpedal/1IJ3
- ↑ Friedrich Karl Nielsen: Zwischen Volkskirche und Rom – Rezeption des Kirchenkampfes im Roman der 1930er Jahre bei Karl Hans Strobl, Franz Spunda und Margot Boger (Masterarbeit). Universität Wien: Wien, 1912. S. 49.
- ↑ Boger steht mit einem Staubsaugergehäuse im Patentblatt von 1923. [2]
- ↑ [3]
- ↑ [4]
- ↑ „Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine elektrische Induktions-Zündvorrichtung. Die Erfindung beruht darin, daß zwischen Blasmagneten von den beiden in einem induktiven Stromkreis angeordneten Elektroden die eine als Unterbrecher ausgebildet ist." https://patents.google.com/patent/DE335008C/de
- ↑ [5]
- ↑ [6]
- ↑ https://www.thueringer-literaturrat.de/autorenlexikon/boger-langhammer-margot/
- ↑ Friedrich Karl Nielsen: Zwischen Volkskirche und Rom – Rezeption des Kirchenkampfes im Roman der 1930er Jahre bei Karl Hans Strobl, Franz Spunda und Margot Boger (Masterarbeit). Universität Wien: Wien, 1912. S. 48 f.
- ↑ Erika von Watzdorf-Bachoff: Im Wandel und in der Verwandlung der Zeit: ein Leben von 1878 bis 1963. Aus dem Nachlass herausgegeben von Reinhard R. Dörries, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1997, S. 349 f. ISBN 3-515-07062-1
- ↑ Das Gibsmodel davon ist noch erhalten von dem in der Bauhaus-Universität Weimar noch das Gipsmodell erhalten ist, während derVerbleib der eigentlichen Büste, die aus Unterberger Marmor gefertigt wurde, unklar ist. Silke Opitz: Ein Gentlemankünstler. Leben und Werk des Bildhauers Richard Engelmann. Weimar 2000 (zugleich Diss. Bauhaus-Universität 2000), S. 298 Kat.-Nr. 120. ISBN 3-89739-141-4
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