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Chronik und Geschichte (Rheinbach)

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Die Geschichte Rheinbachs reicht in die römische Zeit bis etwa 55 v. Chr. zurück. Wahrscheinlich ist der Name Rheinbach aus „Reginbach“ entstanden. Wobei der erste Teil des Namens sich vermutlich von dem althochdeutschen Wort „regan“ = Regen ableiten könnte, so dass mit dem späteren Ortsnamen wohl zunächst ein Bach bezeichnet wurde, der nur bei Regen ausreichend Wasser führte. Nachfolgend sind die wichtigsten Daten in zeitlich chronologischer Reihenfolge dargelegt.


Römisch Zeit (55 v. Chr. – 5./6. Jh. n. Chr.)[Bearbeiten]

Teilstück des Römerkanals. Am Boden und an den Seiten hat sich Sinter abgelagert, der im Mittelalter als Marmorersatz genutzt wurde.

Die Gegend um Rheinbach diente im Hinterland des Bonner Legionslagers, der Versorgung stationärer Truppen. Im heutigen Stadtgebiet sind viele Gutshöfe sogenannte villae rusticae nachgewiesen. Kleine Abzweigungen der römischen Fernstraßen Trier-Köln durchquerten das Siedlungsgebiet in Richtung Bonn. Eine Verbindung verlief von Bonn über Flerzheim durch den heutigen rheinbacher Stadtwald, und zwar in Höhe der im 17. Jh. errichteten Waldkapelle.
Eine Trinkwasserleitung aus der Eifel bis nach Köln, hierzulande bekannt als Römerkanal, mit Aquäduktbrücke über das Swisttal, durchquerte die Gemarkung Rheinbach. Einige geborgene Teilstücke sind heute als Kulturdenkmale in der Stadt aufgestellt, so z. B. an der Pützstraße ein Teilstück, das aus Mechernich-Breitenbenden stammt, und am Kreisel Aachener Straße ein Teilstück, das in Rheinbach geborgen wurde und dessen Sohle und Wangen aus römischem Stampfbeton besteht. Die Wasserleitung verlief in Rheinbach unter der heutigen Münstereifeler Straße und der Bahnhofstraße.
Auf dem Tomberg und dem Speckelberg standen wahrscheinlich militärische Aussichtsposten.

Vorstädtische Zeit / Prümer Zeit (762 – 1178)[Bearbeiten]

In Karolinischer Zeit ist die Abtei Prüm alleiniger Grundherr in Rheinbach. Die erste Erwähnung der Ansiedlung als Reginbach erfolgte am 13. August 762[1], als der fränkische König Pippin und seine Frau Bertrada der Abtei Prüm Ländereien im Umfeld der heutigen Stadt Rheinbach schenkten.[2] Als die Abtei Prüm 892 von marodierenden Wikingern überfallen, ausgeraubt und alle Unterlagen angezündet wurden, ließ der Abt im Folgejahr ein Verzeichnis der Güter der Abtei erstellen. Dieses Prümer Urbar führt für Rheinbach (dort Rembahc genannt) fast 50 Bauernstellen im Besitz der Abtei auf und weist sie damit als größten Grundherrn der Region aus.[3] Der Siedlungsraum Rheinbach entstand während des frühfränkischen Siedlungsausbaus im 7. Jh. und war zu dieser Zeit ist im Besitz des fränkischen Hochadels (Hugobert-Irmina-Sippe). Ein fränkisches Königsgut ist in Flamersheim nachgewiesen.
Die Ortsbezeichnung „Rheinbach“ meint noch keine geschlossene Siedlung, sondern einen Landstrich mit lockeren Ansammlungen von Höfen. Durch die Aachen-Frankfurter Heerstraße ergabt sich ein Kreuzungspunkt mit Abzweig der Römerstraße Trier–Köln nach Bonn.

Ritter von Rheinbach (1178 – 1345)[Bearbeiten]

Bis 1289 vereinten die Rheinbacher Ritter alle Rechtsansprüche auf sich. Wobei selbige früh als „Prümer Lehensherren“ in Erscheinung traten. So wurde beispielsweise im 12. Jh. ein Edelmann namens „Emelricus“ als Herr von Rheinbach genannt. Das Geschlecht der Ritter von Rheinbach, die zunächst „Angestellte“ Prüms waren, lebte auf der Rheinbacher Burg und wurde in der Folgezeit immer mächtiger. Im Jahre 1246 übertrug Graf Friedrich von Hochstaden, der damals Prümer Vogt u. a. in Rheinbach war, die Vogteirechte an seinen Bruder Konrad, Erzbischof von Köln. Nach der Bestätigung durch den Prümer Abt war nun der Kölner Erzbischof Landesherr in Rheinbach. Als aber das Erzstift 1288 unter Siegfried von Westerburg (nunmehr Erzbischof v. Köln) in der Schlacht von Worringen eine schwere Niederlage erlitt und dadurch stark geschwächt wurde, nahmen die Herren von Rheinbach das Heft in die Hand. Sie befestigten den Ort mit Mauern, Türmen und Halbtürmen. Widerrechtlich ohne Genehmigung des Landesherrn erbauten die Ritter von Rheinbach eine Stadt. 1298 wird der Ort erstmals als „oppidum“ bezeichnet.
Damit begann Ende des 13. – Anfang des 14. Jh. in dem Siedlungsgebiet des Großweilers Rheinbach eine Konzentration der bis dato verstreut liegenden Einzelhöfe innerhalb des Mauerrings. So entstand die befestigte Stadt Rheinbach und blieb für ca. weitere 500 Jahre in etwa dieser Größe bestehen.
1343, als ein Aussterben des Geschlechts von Rheinbach abzusehen war, erwarb der Kölner Bischof alle Rechte an Burg und Stadt Rheinbach zurück und die Stadt blieb bis zum Jahr 1789 Teil des Erzstifts Köln und so unter Kurkölner Kontrolle.
Erst nach dem Rückbau der Stadtmauer ab 1820 wuchs die Stadt über die alte Stadtbefestigung hinaus.

Kölner Erzbischöfe und Kurfürsten (1345 – 1794)[Bearbeiten]

In dieser Zeit entstanden erste Territorialstaaten und Rheinbach entwickelte sich zum Verwaltungsmittelpunkt für die kurkölnischen Einnahmen aus der Grafschaft Neuenahr. Nach dem Verlust Neuenahrs an Jülich verlor Rheinbach an Bedeutung und wurde oftmals und anhaltend Pfand landesherrlicher Finanzpolitik. Dies wirkte sich hemmend auf die weitere Entwicklung aus. Das zunächst blühende Tuchhandwerk und Gerbereiwesen verloren an Bedeutung.
In den 1630er Jahren eskalierte die Hexenverfolgung in einem mörderischen Machtkampf der städtischen Führungsschicht. Der Zeitzeuge „Hermann Löhr“ veröffentlichte seine Erinnerungen 1676 als „Wehmütige Klage“. Mehrere Kriege mit wirtschaftlich–humanistischen Folgen und kulturellen Verlusten sowie mehrere Brände erschütterten die Stadt. Bescheidener Wohlstand entstand im 16./17. Jh. mit Tuchhandel und Wollweberei und im 18. Jh. mit Lederhandel und Gerberei.
1371 erhielt Rheinbach vom Erzherzog den nahegelegenen Stadtwald gegen Zahlung einer Gebühr. Im Gegensatz zum landesherrlichen Kottenforst war Rheinbach fortan Besitzer des Waldes und konnte ihn eigenverantwortlich bewirtschaften. Bis heute ist der Wald durch seine Holzertrag ein Wirtschaftsfaktor geblieben und dient der Naherholung.

Französische Herrschaft (1794 – 1815)[Bearbeiten]

Mit Einzug der Franzosen veränderte sich das öffentliche Leben im historisch kurzen Zeitraum von nur 20 Jahren. Eine liberale Rechtsordnung und eine effektive politische Verwaltung begünstigten die Wirtschaft. Das Gerichtswesen und seine Rechtsprechung wurde in fünf Gesetzbüchern zusammengefasst und vereinfacht. Die von den Franzosen verordnete Säkularisierung führte zum Verkauf der Rheinbacher Burg samt den zugehörigen Ländereien, einschließlich der „Walskapelle“ und des „Himmeroder Hofs“. Erstmals wurden die heute zu Rheinbach gehörenden Ortschaften mit der Kernstadt in einer Bürgermeisterei zusammengefasst. Die heutigen Gemeinden Rheinbach, Flerzheim, Hilberath, Neukirchen, Niederdrees, Oberdrees, Queckenberg, Ramershoven, Todenfeld und Wormersdorf bildeten eine Mairie. Der „Kanton Rheinbach“ bestand zudem aus den „Mairien“ Adendorf, Ollheim, Kuchenheim und Münstereifel.

Preußische Zeit (1816 – 1871)[Bearbeiten]

Nach den napoleonischen Kriegen wurde aus dem „Kanton Rheinbach“ ein Landkreis der „preußischen Rheinprovinz“ im Königreich Preußen. Der von den Rheinbacher Rittern erbauter Stadt-Mauerring erwies als hinderlich und wurde ab 1820 abgerissen und zu Baumaterial umgewidmet. Danach wuchs die Stadt schnell über die bisher gesetzten Grenzen hinaus und erlebte eine allgemeine Blütezeit. Mit den zuziehenden Beamten kam es zum Strukturwandel bis hin zu besseren Lebensbedingungen in vielen Bereichen. Mit dem Verwaltungsaufbau entstanden gegen Ende des 19. Jh. erste repräsentative Gebäude, die noch heute das Stadtbild prägen.

Deutsches Reich – Kaiserzeit (1871 – 1914)[Bearbeiten]

Das neu entstandene Bürgertum stellte jetz höhere Ansprüche an Bildung und städtischen Charakter. Das kam u. a. durch den Bau weiterer stadtbildprägender Gebäude zum Ausdruck. Die neu entstandenen Schulbauten legten schon damals den Grundstein für den Späteren Schwerpunkt Rheinbachs als Schulstadt. Der im Jahre 1880 von der „Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft“ fertiggestellte Bahnhof Rheinbach förderten das weitere Wachstum der Stadt. In diesem Zusammenhang entstanden vermehrt Häuser an Krieger- und Bahnhofsstraße für das aufstrebende Bürgertum. Der allgemeine Aufschwung ging einher mit der Entwicklung von Freizeit und Tourismus. Erste Sommerfrischler kommen in die Stadt. Der Rheinbacher Stadtpart, mit eigens errichteter Tennisanlage, nahm Gestalt an. Wasserleitung und Elektrizität vervollständigen die Infrastruktur der Stadt Rheinbach. Ein ausgeprägtes Vereinsleben entstand. Beispielhaft sind hier der Kriegerverein 1871, der Eifelverein 1889, die Karnevalvereine „Gro-Rhei-Ka Narrenzunft Prinzengarte 1895“(1) und „Stadtsoldatencorps 1905“(2) sowie der Turnverein Rheinbach 1905 zu nennen. Ähnliche Entwicklungen trafen gleichermaßen für die im Einflussbereich der Stadt liegender Ortschaften zu. Zusammen mit der Voreifelbahn wurde der Bahnhof(3) im Jahr 1880 von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet.

(1) Broschüre: GRO-RHEI-KA Narrenzunft Prinzengarde 1895 e. V.
(2) Broschüre: Stadtsoldatencorps 1905 … Session 2023/2024.
(3) Abgerufen: 24. Februar 2024.[1]

Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Drittes Reich und Erster Weltkrieg (1914 – 1945)[Bearbeiten]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Rheinbach zunächst von Engländern –, dann von Franzosen besetzt. Die Zwischenkriegszeit war von hoher Arbeitslosigkeit – und Inflation geprägt. Die in Rheinbach beheimatete Keramikindustrie war in dieser Zeit bedeutendster Arbeitgeber. In den vier ortsansässigen Fabriken arbeiteten im Jahre 1930 insgesamt 350 Beschäftigte. 1934 verkaufte die Stadt ihr Stromnetz und finanzierte aus dem Erlös eine Abwasserkanalisation für die Kernstadt. 1941 wurden im Rheinbacher Steinbruch Wehrmachts-Deserteure standrechtlich erschossen. Die hiesige „NS-Führung“ verfügte kurz vor Ende des Krieges die Hinrichtung von drei jungen ukrainischen Zwangsarbeitern, wegen geringfügigem Diebstahl, durch Erhängen. Durch militärische Einrichtungen in der Rheinbacher Gemarkung, wie den Feldflughafen im heutigen Hochschulvierte oder die Bereitstellung von Truppen und Material für die Ardennenoffensive, geriet Rheinbach in den Fokus militärischer Kampfhandlungen der Alliierten. Dabei verloren insgesamt rund 550 Rheinbacher im Zweiten Weltkrieg ihr Leben, darunter befanden sich 180 Zivilisten. Allein beim schwersten Bombenangriff auf Rheinbach am 29. Januar 1945, dem sogenannten „Schwarzen Tag von Rheinbach“, starben mehr als 100 Menschen. Letztlich wurden von 575 Häusern 83 vollständig –, 209 schwer – und 103 leicht zerstört. Von den Zerstörungen war die gesamte Kernstadt betroffen.

Stadt des Glases in der Bonner Republik (1945 – 1990)[Bearbeiten]

Nach Kriegsende gehörte Rheinbach zur Britischen Besatzungszone. Ein Verband der Belgischen Gaststreitkräfte wurde ab 1945 in der heutigen Tomburg-Kaserne disloziert. Nach Rückverlegung in die Heimat ziehen Verbände der Bundeswehr dort ein und Rheinbach wird Bundeswehrstandort. Mit dem Zuzug von Glasveredlern aus dem Sudetenland entstanden bis 1947 acht Glasraffinerien. Die schon 1948 eröffnete Glasfachschule stützt den neuen Branchenschwerpunkt Glas. Auch die Keramikindustrie boomt noch einmal. Bonn wird Regierungssitz. Erste neue Baugebiete entstehen westlich und südöstlich der Stadt. Unter dem Leitbild „Bildung und Erziehung“ entwickelt sich Rheinbach zum beliebten Wohnort für Beschäftigte in der Bundeshauptstadt Bonn. Die Zahl der Evangelischen Christen steigt stetig. 1949 bekommt sie erstmals ein eigenes Gotteshaus; ab 1952 bilden die Rheinbacher Protestanden eine eigenständige Gemeinde.

Hochschulstandort im wiedervereinten Deutschland (1990 – heute)[Bearbeiten]

Die Wiedervereinigung Deutschlands und das Bonn-Berlin-Gesetz führten zu Ausgleichsmaßnahmen der Bundesrepublik. So wurde Rheinbach ab 1995 Standort einer Abteilung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Im Norden der Stadt entstand das Hochschulviertel. Damit erweiterte sich das Bildungsangebot in Rheinbach bis Master-Abschluss in den Wissenschaftszweigen Angewandte Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft. Die Wirtschaftsförderung- und Entwicklungsgesellschaft (WEFG) mit Technologiezentrum begleitet diesen Prozess seit 1996. Rheinbach wächst in südlicher Richtung. Im Wohngebiet Weilerfeld entstehen rund 2.000 Wohneinheiten.

Quellennachweis[Bearbeiten]

  • Chronik und Geschichte der Stadt Rheinbach, Freunde des Archivs der Stadt Rheinbach e.V. von 55 v. Chr. bis heute.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Regesta Imperii RI I n. 95 vom 13. August 762 regesta-imperii.de (online); abgerufen am 30. Juli 2017.
  2. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Aus den Quellen herausgegeben von Heinrich Beyer. Erster Band: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169. Hölscher, Coblenz 1860, S. 20.
  3. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Aus den Quellen herausgegeben von Heinrich Beyer. Erster Band: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169. Hölscher, Coblenz 1860, S. 189.


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