Der Herr der Floppy Disc

Filmdaten
Deutscher Titel	Der Herr der Floppy Disc
Produktionsland	Deutschland
Originalsprache	deutsch
Erscheinungsjahr	2016
Länge	86 Minuten
Altersfreigabe	FSK 12
Stab
Regie	Lars Spendel, Philipp Lange
Drehbuch	Philipp Lange, Lars Spendel
Produktion	Lars Spendel, Philipp Lange
Kamera	Lars Spendel
Schnitt	Lars Spendel
Besetzung
	Sascha Grau/Nómovil : Alexandru Salariu Tim Baumann/Ragnar98 : Gregor Rothwange Grimnir der Rote : Björn Zielinski Torgar Bronzebart : Johannes T. Hörner Rosa Heilbüttel : Maria Spohr Platon : Philipp Lange Pink Knight : Mona Schatton

Der Herr der Floppy Disc ist ein deutscher Gamer-Film von RISAG Entertainment. Es handelt sich dabei um ein zweiteiliges Filmprojekt, das von einem Studententeam aus Tübingen zwischen 2014 und 2017 realisiert wurde. Die Herr der Ringe-Parodie nimmt Szenen aus Filmklassikern genauso aufs Korn wie verschiedenste gängige Rollenspiele aus dem Gamergenre.

Handlung[Bearbeiten]

Tim und Sascha sind zwei ganz normale Zocker irgendwo in einer süddeutschen Vorstadt, die ihren Alltag gerne vor dem Bildschirm verbringen. Ihr ruhiges Leben gerät aus den Fugen, als sie durch Zufall einen gefährlichen alten Datenträger finden - die Eine Floppy Disc. Aus dem Nichts taucht plötzlich ein ominöser Magier auf, der die beiden auf eine abenteuerliche Reise schickt. Er führt die beiden nach Itineris, wo im Rat des weisen Melrond entschieden wird, dass die Disc im Großrechner des bösartigen Konzerns, wo sie einst erschaffen wurde, zerstört werden muss. Und so brechen die drei zusammen mit einer Handvoll schriller Helden, die diversen Fantasy- und Computerspiel-Universen entstiegen scheinen, die Reise ins Feindesland an. Um Zugang zur Zentrale des Konzerns zu erhalten, muss die Gruppe zunächst drei Fokussteine finden. So teilen sich die Gefährten schließlich auf und suchen in verschiedenen Winkeln des Landes nach den Steinen. Verfolgt von den Häschern des Konzerns, den skrupellosen iGents, stoßen die Gefährten auf die unterschiedlichsten Gefahren und Rätsel, die es zu lösen gilt. Schließlich gelingt es aber, die Steine zu finden und die sieben Helden finden sich wieder, um gemeinsam die letzte Etappe ihrer Reise anzutreten.

Charaktere[Bearbeiten]

Sascha Grau alias Nómovil

Sascha ist einer der beiden Hauptcharaktere. Er bewohnt zusammen mit seinem Freund Tim eine baufällige Kellerwohnung und verbringt seine Zeit am Liebsten mit dem Kosum von Computerspielen. Nachdem er eine Partie Blobby Volley gegen Tim verloren hat und zum Bier holen nach draußen geschickt wird, findet er durch Zufall in einem Flußbett die Eine Floppy Disc. Als Grimnir der Rote plötzlich in ihr Leben tritt, passt sich Sascha sehr schnell der neuen Realität an. Um den Agenten des Konzerns zu entgehen, nimmt er die Identität des Elfen Nómovil an, dessen Hintergrund sich im Elder Scrolls Universum verortet. Er ist mitfühlend, hilfsbereit und neugiereg und geht im Gegensatz zu seine Freund Ragnar voll in seiner Rolle als Elf auf. Im Film trägt er zumeist einen großen hölzernen Langbogen, den er allerdings nur einmal wirklich einsetzt. Im Laufe der Handlung entfernt er sich immer weiter von seinem alten Ich und wird immer mehr zu dem, dessen Identität er angenommen hat. Er entwickelt eine Hassliebe zu Torgar Bronzebart, mit dem er sich hauptsäschlich über die Bewertung der RPG Klassiker Gothic und der Elder Scrolls-Reihe streitet. Nómovil ist zu Beginn vorübergehend Träger der Disc und somit einer der wichtigsten Charaktere der Handlung. Nómovil gehört aufgrund seiner übertriebenen Mimik zu den beliebtesten Charakteren des Films. Im Film wird er von Alexandru Salariu verkörpert.

Tim Baumann alias Ragnar89

Tim Baumann ist einer der beiden Hauptcharaktere. Wie sein Freund Sascha hat er sich den Computerspielen verschrieben und lässt keinen Moment aus, diesem Hobby nachzugehen. Nach dem Fund der Einen Floppy Disc nimmt er die Identität des Hexenmeisters Ragnar89 an. Auffälig ist seine Art, klassische Eigenheiten aus dem Gamergenre zu übernehmen. Allein die Namenswahl seines Charakters, die sich aus einem Namen und einer Zahl zusammensetztz, verraten seine Einstellung. Anders als sein Freund Sascha nimmt er die anderen Charaktere um sich nicht wirklich ernst. Er hinterfragt viel und reagiert oft mit bissigem Sarkasmus auf skurile Ereignisse. Nach dem Rat auf Itineris nimmt er die Rolle das Frodo ein und wird zum Discträger. Sein Charakter gewinnt durch einen untergeordneten Handlungszweig, der die Verwicklung von Tims Vater in die Geschichte andeutet, an Tiefe. Im Film wird er von Gregor Rothwange verkörpert.

Grimnir der Rote

Grimnir der Rote nimmt im 'Herrn der Floppy Disc' die Rolle des Gandalf ein. Unverhofft taucht der gesichtslose Magier, dessen Erscheinung an die Zauberer aus dem Computerspiel Magicka angelehnt ist, bei Tim und Sascha auf und bringt diese dazu, ihr geruhsames Leben hinter sich zu lassen. Er bereitet die beiden auf ihr neues Leben vor und führt sie schließlich nach Itineris. Nach der Entscheidung des Rates, die Disc zu vernichten, bietet er sich den Gefährten als Führer an. Doch bevor es zum ersten Kontakt mit den Agenten und anderen kommt, verlässt er die Gruppe, um erst am Ende der Handlung wieder zu den Gefährten zu stoßen. Grimnir ist immer zu Späßen aufgelegt und sorgt durch sine übertriebene Handlungs- und Redeweise für viele Slapstick-Momente im Herrn der Floppy Disc. Er ist mit Abstand das tollpatschigste Mitglied der Gefährten und steht so im krassen Kontrast zu seinem Pendant im Herrn der Ringe. Neben einem Sinn für Humor hat Grimnir auch eine auffahrende, ungeduldige Art, die sich ab und an in kleinen Ausbrüchen zeigt. Im Film wird er von Björn Zielinski verkörpert.

Torgar Bronzebart

Torgar Bronzebart ist einer der Hauptcharaktere uns nimmt in der Handlung die Rolle Boromirs ein. Er ist ein erfahrener Barde und Krieger und scheint sich im Universum in welchem die Handlung des Herrn der Floppy Disc verankert ist auszukennen. Seine Komik macht sich hauptsächlich an seinem Äußeren fest. Er bezeichnet sich selbst als 'Riesenzwerg' und trägt einen Bart, der offensichtlich falsch ist. Wie die beiden Hauptcharaktere Sascha und Tim interessiert er sich für Computerspiele und ist ein vehementer Verfechter der deutschen Computerspielreihe Gothic (mit Ausnahme von Gothic 4). Er trifft bei dem Rat auf Itineris erstmals auf die Gefährten und nimmt dort die Rolle des Zweiflers ein, die er auch bis zum Ende der Handlung beibehält. Vor Allem seine Beziehung zu Sascha/Nómovil ist stark konnotiert. Sein anfänglicher Hass auf Elfen wird aber im Laufe der Handlung gemildert. Im Film wird er von Johannes T. Hörner verkörpert.

Rosa Heilbüttel

Rosa Heilbüttel ist eine der Hauptcharaktere. Obwohl sie ein Hobbit ist und somit am Ehesten einen direkten Bezug zum Herrn der Ringe darstellt, nimmt sie während einiger Schlüsselszenen die Rolle des Legolas an. Sie zeichnet sich durch ihre Schlagkraft und Schlagfertigkeit aus und steht damit im direkten Kontrast zu den Hobbit-Charakteren aus dem Herrn der Ringe. Im Film wird sie von Maria Spohr verkörpert.

Platon

Platon ist einer der Hauptcharaktere und nimmt im Film die Rolle Aragorns an. Platons Figur ist an den Hauptcharakter des Computerspiels Apotheon, Nikandreos, angelehnt, dessen Sohn er im Herrn der Floppy Disc darstellt. Er ist maßgeblich für den Aufbau der Handlung zuständig, indem er Tim und Sascha einzelne Aspekte des Universums erklärt, in dem sich die Handlung vollzieht. Im Film wird er von Philipp Lange verkörpert.

Pink Knight

Pink Knight ist eine der Hauptcharaktere und nimmt in den Schlüsselszenen die Rolle Gimlis ein. Ihr Äußeres und ihre Bewaffnung - eine pinke Rüstung und eine pinke Schaufel mit Parierstange - sind dem Hauptcharakter aus dem Plattformer Shovel Knight nachempfunden, als dessen Tochter sie in die Handlung eingeführt wird. Die schräge Kombination aus Bewegung und Sprache machen hauptsächlich die Komik des Charakters aus. Pink Knight kommt im Gegensatz zu fast allen anderen Charakteren der Handlung, mit Ausnahme von Nómovil, gut mit allen anderen Gefährten aus. Neben Grimnir ist sie der einzige Charakter, dessen Gesicht während der gesamten Handlung verborgen bleibt. Im Gegensatz zu Grimnir wird das auch in einem Dialog erklärt. Im Film wird sie von Mona Schatton verkörpert.

Filmbezüge[Bearbeiten]

Die Szene aus dem Hernn der Floppy Disc beziehen sich hauptsächlich auf den Filmklassiker Der Herr der Ringe. Einige Szenen, wie zum Beispiel der Rat auf Itineris sind der Originalszene aus filmischer Perspektive bis ins Detail nachempfunden. Jeder Hauptcharakter findet ein Pendant in der Handlung des Herrn der Ringe. Es finden sich zudem Dialoge und Szenen sowie Elemente die der Matrix-Reihe entnommen sind, so beispielsweise die Agenten, oder Szenen wie 'der Charaktererstellungsraum, der an die white-room Sequenz aus Matrix erinnern soll.

Neben den Bezügen auf Filme finden sich viele Referenzen auf RPGs und andere Computerspiele. Nicht nur das Äußere der Hauptcharaktere, sondern auch ganze Szenen sind einzelnen Computerspielen nachempfunden, so zum Beispiel der Kampf gegen den untoten Akantosh, der einem Rundenkampf aus der Heroes of Might and Magic-Reihe nachempfunden ist.

Produktion[Bearbeiten]

Mit einem Budget von gerade einmal tausend Euro lässt sich der Herr der Floppy Disk in die Kategorie der No-Budget-Filme einordnen. Schon in der Planungsphase wurde entschieden, das Filmprojekt nicht komerziell zu vermarkten, sondern öffentlich zugänglich zu präsentieren.

Drehbuchentwicklung[Bearbeiten]

Das Drehbuch wurde in Kooperation von Drehbuchautor Philipp Lange und Regisseur Lars Spendel entwickelt. Ziel war es, eine Handlung zu kreieren, in der sich eine dramatische Storyline mit Gags und Komik vereint.

Dreharbeiten[Bearbeiten]

Die Dreharbeiten zum Herrn der Floppy Disc fanden parallel zur Ausarbeitung des Drehbuchs statt. Start der Dreharbeiten war am 01.08.2015. Am 26.02.2016 wurde die letzte Szene aufgenommen. Aufnahmen wurden in ganz Baden-Württemberg gemacht, mit einem Schwerpunkt auf die Region um die Kreisstadt Tübingen. Im Film sind markante Landschaften und historische Gebäude zu sehen, so z.B. das Schloss Hohentübingen, die Ruine der Burg Hohenurach, der Hohenstaufen und das Kloster Bebenhausen.