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Ebenholz-Keule

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Ebenholz-Keule
Angaben
Waffenart: Keule
Verwendung: Waffe
Ursprungsregion/
Urheber:
Afrika, Ethnien aus Zentralafrika
Verbreitung: Afrika
Gesamtlänge: etwa 100 cm
Griffstück: Ebenholz
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Die Ebenholz-Keule ist eine zu den Keulenarten gehörende Schlagwaffe aus Afrika.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Ebenholz-Keule hat einen geraden, runden Schaft und besteht aus afrikanischem Ebenholz (Kamerun-Ebenholz). Beide Enden sind zylindrisch gearbeitet. In der Mitte ist ein im Querschnitt sternförmiges Zwischenstück ausgearbeitet (siehe Bild Infobox), das mit scharfen Kanten und Vorsprüngen versehen ist. Im oberen und unteren Drittel sind Linien zur Dekoration ausgearbeitet. Die gesamte Oberfläche ist poliert. Diese Keule wird von Ethnien in Zentralafrika benutzt.[1]

Der deutsche Zoologe, Forschungsreisende und Schriftsteller Alfred Edmund Brehm beschreibt in seinen 1855 veröffentlichten Reiseskizzen aus Nord-Ost-Afrika unter anderem die von ihm vorgefundenen Waffen der zu den Niloten gehörenden Ethnien der sudanesischen Schilluk und Dinka; darunter auch die dort gebräuchlichen Keulen einschließlich der speziellen Ebenholz-Keule:[2]

Die Keule ist von verschiedener Form und Größe. Sie besteht entweder aus Ebenholz oder einer anderen festen und schweren Holzart. Oft ist sie […], in andern Fällen, wie die Ebenholzkeule, glatt und nach vorn zu wenig stärker, als am Handgriff.

Alfred Edmund Brehm: Reiseskizzen aus Nord-Ost-Afrika. Verlag F. Mauke, Jena 1855, S. 243–244.[2]

Der deutsche Naturforscher und Völkerkundler Robert Hartmann beschreibt in seinem 1879 veröffentlichten Werk Die Völker Afrikas ebenfalls die bei den dortigen „Stämmen des Weissen Flusses“ gebräuchliche Ebenholz-Keule, die er wie andere Keulen „in der Hand des Nigritiers [als] eine nicht ungefährliche Waffe“ ansah.[3] Als „Weißer Fluß“ wurde damals allgemein der Weiße Nil bezeichnet.[4]

Ethnographische Sammlungsobjekte[Bearbeiten]

In einer 1867 veröffentlichten Publikation des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum in Innsbruck ist in einer Bestandsauflistung unter anderem auch eine „Ebenholz-Keule, Vertheidungswaffe der Neger am weissen Flusse“ enthalten.[5] Diese Ebenholz-Keule hatte der aus Österreich stammende und in Zentralafrika tätige Missionar Franz Morlang bei einem Heimataufenthalt im Jahr 1864 dem Ferdinandeum gespendet, zusammen mit weiteren ethnographischen Gegenständen aus Afrika.[6]

Eine Ebenholz-Keule, die aus dem östlich des Sambesi gelegenen Sumbo stammte, gehörte zum Bestand der ethnographischen Sammlung von Gegenständen und Fotografien aus Afrika, welche die internationale Ordensgemeinschaft Petrus-Claver-Sodalität für die Missionen in Afrika ab 1894 mit Hilfe von entsprechenden Sachspenden von in Afrika tätigen Missionaren aufgebaut hatte. Diese „afrikanische Sammlung“ wurde von der von Maria Teresia Ledóchowska gegründeten Sodalität (heute: Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver) erstmals 1895 am Hauptsitz der Kongregation in Salzburg gezeigt. Es folgten Ausstellungen in Innsbruck (1895), Salzburg (1896), Triest (1896) und Breslau (1898). Danach wurde die Sammlung, mit der die Ordensgemeinschaft der Öffentlichkeit ein „besseres Bild über die Missionen in Afrika“ vermitteln wollte, in Form eines kleinen Museums am Wiener Sitz der Sodalität untergebracht.[7][8]

Literatur[Bearbeiten]

  • John Donnelly Fage, Roland Anthony Oliver (Hrsg.): The Cambridge History of Africa. From c. 500 BC to AD 1050. Cambridge University Press, Cambridge 1986, ISBN 0-521-21592-7 (englisch; The Cambridge History of Africa, Bd. 2).

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Keulen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. George Cameron Stone: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor. In All Countries and in All Times. Dover Publications, Mineola (New York/USA) 1999, ISBN 0-486-40726-8, S. 184 (englisch).
  2. 2,0 2,1 Alfred Edmund Brehm: Reiseskizzen aus Nord-Ost-Afrika, oder den unter egyptischer Herrschaft stehenden Ländern: Egypten, Nubien, Sennahr, Rosseeres und Kordofahn. Verlag F. Mauke, Jena 1855, S. 243–244 (online bei Google Bücher).
  3. Robert Hartmann: Die Völker Afrikas. F. A. Brockhaus, Leipzig 1879, S. 118 (Internationale wissenschaftliche Bibliothek, Bd. 38; online bei Google Bücher).
  4. Vgl. z. B.: Gustav Adolf von Klöden: Handbuch der Erdkunde. Dritter Theil. Politische Geographie. Länder- und Staatenkunde von Asien, Australien, Afrika und Amerika. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Weidmann, Berlin 1869, S. 672 (online bei Google Bücher).
  5. Verwaltungs-Ausschuss des Ferdinandeum für Tirol und Vorarlberg (Hrsg.): Zeitschrift des Ferdinandeum für Tirol und Vorarlberg. Dritte Folge. Dreizehntes Heft. Wagner’sche Universitäts Buchdruckerei, Innsbruck 1867, S. XXVIII (online bei Google Bücher).
  6. Volks- und Schützenzeitung. Neunzehnter Jahrgang, No. 84, 13. Juli 1864 (S. 464; online bei Google Bücher).
  7. Wilhelm Hein: III. Musées et Collections. Museen und Sammlungen. In: Dmitri Nikolajewitsch Anutschin u. a. (Hrsg.): Archives Internationales d’Ethnographie. Internationales Archiv für Ethnographie. Winter’sche Verlagshandlung Leipzig u. a., 1900, S. 162–170 (online beim Projekt Internet Archive).
  8. Geschichte. Auf: Website der Missionsschwestern vom hl. Petrus Clavern (St. Petrus Claver Sodalität); abgerufen am 15. August 2011.


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