Klaus Steen
Klaus Helmut Feodor Steen (* 11. Mai 1916 in Kiel; † 18. Dezember 1989 in Hamburg-Blankenese) war ein deutscher Maler, Marinearzt und Dermatologe. Seine Passion galt insbesondere der Portraitmalerei, in welcher er sowohl Patienten als auch Kameraden und namhafte Persönlichkeiten der Kriegs- und Nachkriegszeit wie Karl Dönitz, Rudolf Pichlmayr, Rudolf Zenker und Konrad Adenauer festhielt.
Leben[Bearbeiten]
Nach seiner Kindheit und Schulzeit auf dem sich in Familienbesitz befindenden "Kieler Hof"[1] in Kiel-Wik begann Klaus Steen sein Medizinstudium in Berlin, Greifswald und München und wurde parallel an der Akademie der Bildenen Künste Berlin von Hermann Sandkuhl und in München an der Kunstakademie von Julius Hess und Olaf Gulbransson ausgebildet. Seiner vorzeitigen Bestallung als Arzt bei Kriegsbeginn folgend erhielt er seinen medizinischen Doktorgrad 1941 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin bei Werner Haase und Erwin Gohrbrandt.[2] Während des Zweiten Weltkrieges war er Arzt im Marinelazarett Varel, 4. Bordarzt des Schlachtschiffs Tirpitz[3][4], Standortarzt des Marinestützpunktes Palermo, Bordarzt der U 621[5] und nach der deutschen Kapitulation Chefarzt des Kriegsgefangenenlagers "Aufredi" in La Rochelle. Den Tod seines größeren Bruders Ernst-Siegfried Steen[6], eines Stuka-Piloten und Ritterkreuzträgers des Schlachtgeschwaders "Immelmann", verarbeitete er in mehreren Werken. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft besuchte er die Landeskunstschule Hamburg bei Erich Hartmann und Willy Breest und arbeitete derweil im Krankenhaus St. Georg[7]. Beruflich ließ er sich, nach seiner Facharztanerkennung für Dermatologie und Venerologie, 1952 in Hamburg-Blankenese nieder. 1960 erfolgte seine Aufnahme in die Hamburgische Künstlerschaft e.V.[8], 1966 die Aufnahme in den Berufsverband Bildener Künstler Hamburg[9] und 1968 in die Gruppe "Fähre Acht"[10].[11][12]Ausstellungsbeteiligungen hatte er unter anderem in Hamburg[13], Berlin, München[14], Kiel, Lübeck, und Hohenlockstedt. Eine umfassende Gedächtnisausstellung seines Werkes war vom 16. Juni bis 12. Juli 1996 im Rathaus Ahrensburg zu sehen. Die Begrüßung und Ansprache zu dieser größeren Einzelausstellung tätigte sein langjähriger Freund Volker Heydorn.
Werk[Bearbeiten]
Klaus Steens Lebenswerk umfasst Ölgemälde, Aquarelle, Kreidezeichnungen, Karikaturen, Skizzen sowie Plastiken.
Über hundert Bilder, größtenteils Portraits, Landschaftsbilder und Stillleben befinden sich heutzutage im Familienbesitz. Viele weitere Werke befinden sich im Privatbesitz der Nachkommen von Patienten, Kollegen und Kameraden aus dem 2. Weltkrieg. Ein Ölportrait von Karl Dönitz wurde bei der Bombardierung des Wintergartens seines Berliner Wohsitzes in der Bitterstraße in Dahlem 1944 zerstört, weitere Bilder fielen im selben Jahr bei der Versenkung der U621 und der Tirpitz den Wellen zum Opfer.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Nils Hansen: Der „Kieler Hof“ in Kiel – ein landwirtschaftliches Anwesen im städtischen Umfeld. Hrsg.: Gesellschaft für Volkskunde in Schleswig-Holstein e.V. Band 42, Dezember 2011, S. 23–31.
- ↑ Klaus Steen: Die Bruchmechanik vom Standpunkt der Spannungsspitzentheorie nach dem Schrifttum. Hrsg.: Chirurgische Univertitätsklinik Berlin Ziegelstraße. 1941.
- ↑ Offizielles Begräbnis der Toten der Tirpitz in 1944. Abgerufen am 12. August 2021.
- ↑ Jürgen Voigt: Schlachtschiff Tirpitz in Norwegen 1941/1942, Kapitel 5. Einladung an Land. Abgerufen am 14. August 2021.
- ↑ U 621 – U-Boot-Archiv Wiki. Abgerufen am 12. August 2021.
- ↑ unbekannt: Steen, Ernst-Siegfried. In: military.wiki. Abgerufen am 14. August 2021.
- ↑ Dr. Klaus Steen, Dermatologische Abteilung des A.K. St. Georg, Hamburg: Ejakulationsuntersuchungen zur Differentialdiagnose von Epididymitiden. Hrsg.: Sonderdruck aus Zeitschrift für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Band XIII, Heft 3. Hamburg 1952, S. 5.
- ↑ Jürgen Hinrich Block: Jahresausstellung 1961 - Hamburgische Künstlerschaft e.V. Halle der Nationen - Planten un Blomen 16. Juni 1961.
- ↑ Kunsthaus Hamburg (Hrsg.): Bilder und Plastiken - Eine Ausstellung des Berufsverbandes bildener Künstler Hamburg e.V. Kunsthaus Hamburg 25. Januar 1969.
- ↑ Christian Otto Frenzel: Fähre Acht - Ausstellungsgrppe Hamburg im Dommuseum zu Lübeck. Hrsg.: Fähre Acht. Schacht & Westerich.
- ↑ Volker Detlef Heydorn: Maler in Hamburg B3. Hamburg 1974.
- ↑ Volker Detlef Heydorn: Kunst und Politik - Erinnerungen eines Nonkonformisten. München 1995.
- ↑ Jürgen H. Block: Ausstellung der Hamburgischen Künstlerschaft e.V. Hrsg.: Hamburgische Künstlerschaft e.V. Kunsthaus Hamburg 1974.
- ↑ Deutsches Ärzteblatt - Ärztliche Mitteilungen (Hrsg.): Sonderdruck zu "Kongreß und Kunst" - Ausstellung der Dermatologen in München: Hommage à Sabouraud. 64. Jahrgang / Heft 35. München 1967, S. 1828/1829.
Personendaten | |
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NAME | Steen, Klaus |
ALTERNATIVNAMEN | Steen, Klaus Feodor Helmut (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Marinearzt und Dermatologe |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1916 |
GEBURTSORT | Kiel |
STERBEDATUM | 18. Dezember 1989 |
STERBEORT | Hamburg-Blankenese |
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