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Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen

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Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V. – AGETHUR – ist ein seit 1990 eingetragener und gemeinnütziger Verein. Die AGETHUR initiiert, koordiniert, vernetzt und unterstützt die Gesundheitsförderung in Thüringen und fördert den Erfahrungsaustausch der Mitglieder und Kooperationspartner.[1]

Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V. – AGETHUR

Ziele[Bearbeiten]

Als thüringenweites Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung und Prävention fungiert die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V. – AGETHUR – als Schnitt- und Vermittlungsstelle zwischen landes- und bundesweiten Prozessen der Gesundheitsförderung. Dabei wird ein Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik ermöglicht. Die AGETHUR widmet sich dem Aufbau von gesundheitsförderlichen Strukturen und begleitet Prozesse. Ziel ist eine Vernetzung von unterschiedlichen Partnern und eine sektorenübergreifende sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit.[1]

Organisationsstruktur[Bearbeiten]

In der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V. sind 91 Mitglieder, darunter Sozialversicherungsträger, kommunale Gebietskörperschaften, Vereine, Kammern, Verbände der Heilberufe und Einzelmitglieder.[2] Die AGETHUR ist Mitglied in der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V.[3]

Arbeitsschwerpunkte[Bearbeiten]

Zu den Aufgaben der AGETHUR gehören die Initiierung und Begleitung von (Modell-)Projekten verschiedener Träger, die Organisationsentwicklung für Kommunen, die Planung und Durchführung von regionalen und landesweiten Tagungen sowie Konferenzen. Die Schwerpunkte Netzwerkorganisation und -management, Qualitätsentwicklung und Evaluation sowie Qualifizierung und Weiterbildung von Fachkräften und Multiplikatoren runden die Arbeit auf der Metaebene ab. Darüber hinaus bietet die AGETHUR Referenten- und Moderatorentätigkeit, Materialien für spezifische Zielgruppen und den Verleih von Ausstellungen, Literatur und anderen Medien zu aktuellen Themen an.[1]

Zu den Arbeitsschwerpunkten der AGETHUR gehören folgende Bereiche:

Alter und Gesundheit[Bearbeiten]

Das Anliegen des Arbeitsbereiches „Alter und Gesundheit“ ist es, die Lebensqualität von alten und älter werdenden Menschen zu verbessern. Hierfür werden themenspezifische Handlungsbedarfe identifiziert, praxisnahe Fortbildungs- und Handlungskonzepte entwickelt, Veranstaltungen zu verschiedenen relevanten Themen[4][5] organisiert und Strategien erarbeitet. Im Sinne einer modernen Gesundheitsförderung und Prävention liegt der Fokus auf der interdisziplinären Zusammenarbeit mit verschiedenen Multiplikatoren, Leistungserbringern und Akteuren der (offenen) Alten- und Seniorenarbeit in Landkreisen, Städten und Thüringer Kommunen. Einen Schwerpunkt der Tätigkeiten bildet die Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensbedingungen für ältere und pflegebedürftige Menschen in städtischen und ländlichen Quartieren.[6]

Bildung und Gesundheit[Bearbeiten]

Ein Projekt der AGETHUR in diesem Bereich ist „IMPULSE für Gesundheit“, welches von der AOK PLUS für Sachsen und Thüringen gefördert wird.[7] Das Projekt bietet berufsbildenden und berufsbegleitenden Einrichtungen die Möglichkeit, besonders Jugendlichen aus benachteiligten Familien eine gesundheitsfördernde Alltagsgestaltung näherzubringen. Im Projekt werden unter Einbeziehung jugendlicher Interessen alltagsrelevantes Wissen und Fertigkeiten zu den Themen Ernährung und Bewegung vermittelt, die für Beruf und Karriere unabdinglich sind.

Die AGETHUR unterstützt im Rahmen der Koordinierung von Beratung und Angeboten für gesunde Schulen die Thüringer Schulen bei der Gestaltung ihres Gesundheitsförderungskonzeptes durch ausgebildete Berater*innen. Die Schulen erhalten dabei eine Orientierung über Maßnahmen und Angebote der schulischen Prävention und Gesundheitsförderung. Zusätzlich werden auf Landesebene Treffen zur Vernetzung von Akteuren im Schulunterstützungssystem von der AGETHUR moderiert. Gemeinsam soll die Transparenz von Angeboten im Setting Schule verbessert, der Austausch von Akteuren untereinander befördert und Thüringer Schulen bei der Schaffung eines gesunden Schulalltags unterstützt werden.[8][9]

Ernährung und Gesundheit[Bearbeiten]

Das Projekt „Ernährung in jungen Familien“ hat das Ziel die Ernährungskommunikation zu jungen Familien zu stärken. Mit Hilfe von Schulungen werden Fachkräfte über aktuelle Handlungsbedarfe in der Säuglingsernährung sensibilisiert. Weiterhin werden Methoden zur lebenslagenorientierten Ernährungsberatung vermittelt. Gefördert wird die neue Projektausrichtung von der AOK PLUS für Sachsen und Thüringen.[10]

Kommune und Gesundheit[Bearbeiten]

Die AGETHUR unterstützt Thüringer Landkreise und kreisfreie Städte dabei, „Gesundheit für alle“ herzustellen.[11] Im Mittelpunkt stehen die verstärkte Koordination, die Förderung von Zusammenarbeit verschiedener Zuständigkeitsbereiche sowie die Qualitätssicherung. Ansatzpunkte sind dabei die Arbeit im Quartier, der Aufbau von regionalen Netzwerken für seelische Gesundheit sowie die Weiterentwicklung des Gesundheitsamtes zum Koordinator im Bereich Gesundheitsförderung.[12]

Qualität und Gesundheit[Bearbeiten]

Die AGETHUR informiert über Qualitätskriterien in der Gesundheitsförderung, wie zum Beispiel die Beteiligung von Zielgruppen oder die Verknüpfung von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen, als auch die Verfahren und Ansätze zur Entwicklung von Qualität und hilft dabei sie in der Praxis anzuwenden. Interessierte Einrichtungen und Akteure werden bei der Auswahl und Einführung eines jeweils passenden Verfahrens unterstützt und beraten.

Seele und Gesundheit[Bearbeiten]

Ziele des Arbeitsbereiches sind die Sensibilisierung und Vernetzung von Fachkräften zu der Thematik sowie die Koordination und Verbreitung von qualitätsgesicherten Maßnahmen zur Förderung von psychosozialen Ressourcen und seelischer Gesundheit. Seit 2013 wird im Rahmen des Arbeitsbereiches in Kooperation mit dem Leipziger Verein Irrsinnig Menschlich die Umsetzung des Schulprojektes „Verrückt? Na und! Seelisch fit in Schule und Ausbildung“ koordiniert. Ziel des Projektes ist es, Heranwachsende, Eltern, Lehrkräfte und Fachleute auf den Schatz seelische Gesundheit aufmerksam zu machen und Ressourcen für den Erhalt psychischer Gesundheit und die Verhütung psychischer Krankheit zu entdecken.[13] Die AGETHUR unterstützt die Vernetzungsaktivitäten der Thüringer Kommunen zum Thema „Psychische Gesundheit“ durch den Aufbau und die Begleitung von Regionalgruppen.[14]

Darüber hinaus übernimmt die AGETHUR seit Januar 2016 im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie die Koordinierung von Aktivitäten für Kinder psychisch kranker Eltern in Thüringen. Das Projekt zielt darauf ab, Fachkräfte wie zum Beispiel Lehrer*innen oder Erzieher*innen im Rahmen von Fachveranstaltungen für das Thema zu sensibilisieren. Für eine landesweite Vernetzung von Akteuren und Maßnahmenträgern wurden außerdem ein Runder Tisch sowie eine landesweite Expertenrunde etabliert. Sie dienen dem gegenseitigen Austausch, wie auch der gemeinsamen Erarbeitung von Präventionsstrategien. Perspektivisch wird die Entwicklung eines Beratungsinstrumentes angestrebt, welches Kommunen beim Aufbau von Angeboten für Kinder psychisch kranker Eltern unterstützt.[15]

Sexualität und Gesundheit[Bearbeiten]

Im Rahmen des Arbeitsschwerpunktes Sexuelle Gesundheit geht es im Wesentlichen um den Aufbau und die Betreuung eines Netzwerkes zur HIV-/AIDS- und STI-Prävention, die Aus- und Fortbildung neuer Multiplikatoren und die Qualitätssicherung der HIV-/STI-Prävention im Öffentlichen Gesundheitsdienst.[16]

Gesundheitliche Chancengleichheit[Bearbeiten]

Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit in Thüringen (KGC) ist Teil des bundesweit gleichnamigen Kooperationsverbundes „Gesundheitliche Chancengleichheit“ und seit 2004 bei der AGETHUR angesiedelt.[17] Sie wird aktuell paritätisch aus Mitteln der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Rahmen des Bündnisses für Gesundheit und vom Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gefördert. Die KGC widmet sich verschiedenen Themen wie beispielsweise dem Aufbau kommunaler Netzwerke zur Gesundheitsförderung, der Prozessbegleitung von Quartieren zum Thema ältere Menschen, der Konzeptentwicklung zur quartiersbezogenen Arbeit von ambulanter und stationärer Pflege sowie der Qualitätsentwicklung in Lebenswelten.

Geschäftsstelle Landesrahmenvereinbarung (LRV)[Bearbeiten]

Das zum Jahresbeginn 2016 vollständig in Kraft getretene Präventionsgesetz bildet die Basis der Zusammenarbeit der Beteiligten der Landesrahmenvereinbarung in Thüringen, welche am 07. April 2016 unterzeichnet wurde. Beteiligt sind die Gesetzlichen Krankenversicherungen, die Rentenversicherungen, die Unfallversicherung, das Land Thüringen – vertreten durch das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familien und Frauen, die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt Thüringen der Bundesagentur für Arbeit und die für den Arbeitsschutz zuständige oberste Landesbehörde. Diese setzen sich gemeinschaftlich für gesamtgesellschaftliche Gesundheitsthemen in Thüringen ein. Konkretes Ziel der Landesrahmenvereinbarung ist, die Menschen in Thüringen in ihren unterschiedlichen Lebenswelten gezielt anzusprechen, für eine gesundheitsförderliche Lebensweise zu motivieren und die strukturellen Voraussetzungen dafür zu entwickeln – unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer sozialen Situation. Um das zu schaffen, sollen die schon bestehenden Netzwerke im Bereich Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention weiter ausgebaut und die Akteure im Freistaat weiter vernetzt werden.

Zur Prozessbegleitung der Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung Thüringen ist bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. die Geschäftsstelle Landesrahmenvereinbarung implementiert.

Geschäftsstelle Landesgesundheitskonferenz (LGK)[Bearbeiten]

2016 wurde durch das Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie mit der Etablierung einer Landesgesundheitskonferenz begonnen. Die Landesgesundheitskonferenz ist eine Weiterentwicklung des Thüringer Gesundheitszieleprozesses. Sie behandelt Fragen der gesundheitlichen Lebensbedingungen, der gesundheitlichen Versorgung und der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung mit dem Ziel eine neue Kultur gemeinsamen Handelns im Bereich von Gesundheitsförderung und Prävention zu entwickeln und die Zusammenarbeit der maßgeblichen Akteure in diesem Bereich zu verbessern. Die Geschäftsstelle der Landesgesundheitskonferenz ist bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen angegliedert. Ihre wesentlichen Aufgaben sind die strategische Prozessentwicklung der LGK und die Erarbeitung entsprechender Entscheidungsvorlagen für die Landesregierung, die Sammlung und Aufbereitung von Informationen und Hinweisen zu erfolgreichen Praxisbeispielen zur Umsetzung der Gesundheitsziele sowie zur Qualitätsentwicklung.[18]

Historie[Bearbeiten]

Die Arbeitsgemeinschaft Gesundheitserziehung Thuringia e. V. – AGETHUR – wurde im Juni 1990 mit 7 Mitgliedern und Unterstützung der hessischen Arbeitsgemeinschaft Gesundheitserziehung gegründet.

Im Februar 1992 traten die 38 Mitglieder des unabhängigen Arbeitskreises für Gesundheitsförderung und Gesundheitserziehung Thüringen der AGETHUR bei und verliehen ihr dadurch eine landesweite und basisorientierte Arbeitsstruktur. Es erfolgte die Umbenennung zur Landesvereinigung für Gesundheitsförderung und Gesundheitserziehung Thüringen e. V. Die AGETHUR arbeitete entsprechend den Zielstellungen der Ottawa-Charta und setzte zunehmend ihre Schwerpunkte in der Netzwerkarbeit und Multiplikatorenfortbildung. Deshalb erfolgte 1994 die Änderung des Namens in Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V. – AGETHUR. Die verschiedenen thematischen Arbeitsgruppen bildeten die Arbeits- und Informationsstruktur des Vereins. Seit 2002 widmet sich die AGETHUR dem Thema Gesundheitliche Chancengleichheit und stärkt durch ihre Tätigkeit seit 2008 Strukturen der kommunalen Gesundheitsförderung. Der in politischer Verantwortung des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie etablierte Thüringer Gesundheitszieleprozess wurde seit 2011 durch die AGETHUR-Geschäftsstelle koordiniert. Im Jahr 2016 wurde der landesweite Prozess im Zuge des Präventionsgesetzes in die Landesgesundheitskonferenz Thüringen überführt, deren Geschäftsstelle weiterhin bei der AGETHUR angegliedert ist.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 AGETHUR – Über uns. Abgerufen am 10. April 2019.
  2. AGETHUR – Mitglieder. Abgerufen am 10. April 2019.
  3. Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V.. Abgerufen am 10. April 2019.
  4. Gewalt in der Pflege. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  5. Die Arbeit für und mit den Senioren besprochen. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  6. AGETHUR – Alter und Gesundheit. Abgerufen am 10. April 2019.
  7. AGETHUR – Impulse. Abgerufen am 10. April 2019.
  8. AGETHUR – KoBAGS. Abgerufen am 10. April 2019.
  9. KOBAGS. Abgerufen am 10. April 2019.
  10. AGETHUR – Ernährung in jungen Familien. Abgerufen am 10. April 2019.
  11. Bieblacher in Bewegung. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  12. AGETHUR – Kommune und Gesundheit. Abgerufen am 10. April 2019.
  13. Verrückt? Na und!. Abgerufen am 10. April 2019.
  14. AGETHUR – Seele und Gesundheit. Abgerufen am 10. April 2019.
  15. AGETHUR – Koordinierung von Aktivitäten für Kinder psychisch kranker Eltern in Thüringen. Abgerufen am 10. April 2019.
  16. AGETHUR – Sexualität und Gesundheit. Abgerufen am 10. April 2019.
  17. Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit. Abgerufen am 10. April 2019.
  18. AGETHUR – Geschäftsstelle Landesgesundheitskonferenz. Abgerufen am 10. April 2019.


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