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Massenwein

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Südaustralischer Wein im 4-Liter-Bag-in-Box
Ediger Elzhofberg – Nur mit Betrieb einer Monorackbahn ist die alte Steillage wirtschaftlich.
Hubschrauber im Pflanzenschutzeinsatz an der Mittelmosel
Griechischer Wein für 1 Euro/Liter im 5-Liter-Gebinde
Spanischer Wein für 43 Cent/Liter im Getränkekarton
Südaustralische Produktionsstätte von Treasury Wine Estates im Barossa Valley

Massenwein ist Wein, der in großen Mengen preisgünstig hergestellt wird.[1] Massenweine stammen meist aus einem weitgehend automatisierten Großbetrieb.[2]

Beispielsweise kommt der größ­te Teil des Weins aus Ita­li­en aus den Anbaugebieten Apuliens, Siziliens, Latiums und des Vene­to, wo schlich­ter Tafelwein von euro­päi­schen Groß­kel­le­rei­en als Ver­schnitt­wein auf­ge­kauft wird oder als Über­schuss­pro­dukt von euro­päi­schen Wein­be­hör­den aus dem Markt genom­men und zu Industriealkohol destil­liert wird.[3] Dabei wird auch das Lohngefälle ausgenutzt. Der einstige Spitzenriesling Liebfrauenmilch aus Rheinhessen verkam aufgrund seines Ruhmes zum Massenwein, da vor allem im Ausland Fälschungen minderer Qualität auf den Markt kamen.[4] Manchmal handelt es sich auch um „Modeweine“ wie Himmlisches Mosel-Tröpfchen oder bestimmte neue Rebsorten wie Dornfelder.[5]

Herstellung[Bearbeiten]

Die Technisierung des Weinbaus bringt den Vorteil preisgünstig hergestellter Weine, da viele Arbeiten lohnsparend durch Maschinen erledigt werden können. Ein Beispiel ist das Setzen der Rebstöcke: Setzmaschinen ziehen Furchen, setzen Pflanzen ein und schließen die Furchen wieder. Diese technischen Fortschritte fördern die Produktion von Massenweinen. Das arbeitsintesive Zurückschneiden der Reben wirkt sich nur auf den Ertrag, aber nicht immer auf die bessere Qualität der Weine aus.[2]

In Massenwein-Anbaugebieten ver­wen­den Wein­bau­ern che­mi­sche Unkraut­ver­nich­tungs­mit­tel (Herbizide), und ver­zich­ten auf ein Mul­chen, das eine Art Grün­dün­gung ist und somit den Humus des Bodens erhält.[3]

Einfache Weine werden zum Reifen direkt in Flaschen gefüllt, im Gegensatz zu Spitzenweinen, welche in Barrique reifen. Insbesondere bei Massenweinen kann die Flaschenreife durch moderne Verarbeitungstechniken dann sehr schnell erfolgen.[6]

Charakteristiken eines industriellen Prozesses sind ein hoher Automatisierungsgrad, standardisierte Abläufe, ein hoher Einsatz von Maschinen und ein geringer Einsatz von Arbeitskräften. Außerhalb der Gültigkeit des Deutschen Weingesetzes werden auch aromatisierende Mittel zugesetzt, damit die Weine unabhängig von den jeweiligen jahrgangsspezifischen Einflüssen eine immer gleiche Geschmacksrichtung aufweisen. Beispiele sind die Unternehmen E. & J. Gallo Winery aus Modesto, das mit einer Jahresproduktion von 900 Millionen Flaschen der größte Weinhersteller der Welt ist,[7], die Bronco Wine Company, [8] und Treasury Wine Estates , die auch Massenweine herstellen.[9] Die Massenweine werden häufig für Discounter und Supermärkte hergestellt.[10]

Durch standardisierte Abläufe kann Wein in Massen hergestellt[8] und günstig verkauft werden.[11] Die Ernte erfolgt maschinell mit dem Traubenvollernter. Der Wein wird in sehr großen Tankanlagen gelagert, in denen das Produkt aus unterschiedlichen Quellen zusammenfließt (Verschnittwein). Massenweine werden oft in preisgünstigen Verpackungsmitteln wie Tetra Pak oder in Bag-in-Boxes abgefüllt.[12]

Ein typisches Folgeprodukt aus Massenweinen ist der industriell vorgefertigte Glühwein,[13] bei dem häufig durch die starke Süßung sowie die Behandlung mit verschiedenen Gewürzen (üblicherweise Zimt, Gewürznelken, Zitronenschale, Sternanis) die Qualität des Ausgangsweins vernachlässigbar ist.

Siehe auch[Bearbeiten]

Rezeptionen[Bearbeiten]

  • Michael Horn: Moseltour voller Kontraste. In: goslarsche.de vom 15. August 2017, Zitat „Leider wurden sie dann auch über die Jahre zum Synonym für einfachen Massenwein, der billig im Supermarkt verramscht wurde und nach der Party gern Kopfschmerzen bereitete.“.
  • Patrick Welter: Da freut sich das Oechsle. In: Letzebürger Journal vom 28. September 2016, Zitat „Bei einem Massenwein wie dem Rivaner ist der Verarbeitungsweg wenig komplex, später, bei den edleren Sorten, die nach Lage ausgebaut, gelagert und abgefüllt werden, verkompliziert sich das Verfahren erheblich.“.
  • Matthias Stelzig: Weinland Frankreich: Roséwein; Mit Aderlass zur perfekten Mischung. In: welt.de vom 23. Mai 2014, Zitat „Die Kategorie Rosé kam als Massenwein aber erst so richtig nach 1945 auf.“.
  • Alain Kunz: Für Sie degustiert: Supermarkt-Weine. In: blick.ch vom 9. Juli 2019, Zitat „Was taugt ein Massenwein aus dem Pays d’Oc in Südfrankreich, von dem 100 Millionen der gebogenen Bocksbeutel-ähnlichen Flaschen in 160 Ländern abgesetzt werden?“.
  • Christine Tscherner: Knackarsch statt Nacktarsch: Mosel-Winzer wollen weg von dem Image, sie produzierten vor allem süßen Massenwein. In: Neues Deutschland vom 13. November 2009, Zitat „Der entblößte Knabenpo auf dem Wein-Etikett stand für Weinseligkeit und günstig-süffigen Massenwein aus Deutschland.“.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hugh Johnson, Jancis Robinson: Der Weinatlas. GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2008, ISBN 978-3-8338-1219-4, S. 36 (google.de [abgerufen am 23. November 2019]).
  2. 2,0 2,1 Wilhelm Flitsch: Wein: Verstehen und genießen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58583-8, S. 37–43, 199–200 (google.de [abgerufen am 23. November 2019]).
  3. 3,0 3,1 Jens Priewe, Michel Guillard, Gertrud Köhn: Wein - die neue grosse Schule. 1. Auflage der überarb. Neuausgabe. Zabert Sandmann, München 2005, ISBN 978-3-89883-137-6, S. 34, 143.
  4. Dieter Braatz, Ulrich Sautter, Ingo Swoboda: Weinatlas Deutschland. Hallwag, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2007, ISBN 978-3-8338-0638-4, S. 118–119 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  5. https://www.manager-magazin.de/lifestyle/genuss/a-425191.html
  6. Gerald Rimbach, Jennifer Nagursky, Helmut F. Erbersdobler: Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-662-46280-5, S. 349 (google.de [abgerufen am 23. November 2019]).
  7. Flaschentester says: Was ist Industriewein? | Der Weinsnob. Abgerufen am 20. November 2019.
  8. 8,0 8,1 David A. Aaker: Strategisches Markt-Management eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  9. Ich könnte weinen über die Wahrheit von Wein Tim Cole bei cole.de
  10. Weinstatistik 2017/18
  11. Massenware schlecht fürs Aroma
  12. Wolfgang Staudt: 50 einfache Dinge, die Sie über Wein wissen sollten eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  13. Glühwein ist auf den Weihnachtsmärkten das beliebteste Getränk - Große Qualitätsunterschiede volksfreund.de


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