Passauer LateinAmerikagespräche

Die Passauer LateinAmerikagespräche (PLA) sind eine von Studierenden ehrenamtlich organisierte Tagung im Umfeld der Universität Passau.

Konzept[Bearbeiten]

Im Rahmen von Vorträgen, Podiumsdiskussionen und kulturellem Programm wird den Teilnehmern ein Forum geboten, um sich intensiv mit politischen, soziokulturellen und wirtschaftlichen Themen der Region Lateinamerika auseinandersetzen. Um neben der Darstellung theoretischer Phänomene auch aktuelle Stimmungen und Bewegungen einzelner Staaten des Subkontinents aufzeigen zu können, wird darauf geachtet möglichst viele Wissenschaftler aus Lateinamerika zu Wort kommen zu lassen. Unterschiedlichste soziale Hintergründe sowie verschiedene Fach- und Aufgabenbereiche der Referentinnen und Referenten stellen sicher, dass die Fragestellung der Tagung sowohl aus dem Blickwinkel der Bevölkerung als auch aus der Perspektive von Entscheidungsträgern behandelt wird. Durch die Präsenz deutscher und internationaler Wissenschaftler wird die europäische Sicht in Bezug auf die jeweilige Thematik mit einbezogen.

Die Themenpalette reicht inzwischen von Zivilgesellschaft und sozialen Bewegungen in Lateinamerika über die Folgen der Globalisierung auf den Subkontinent bis hin zu Regionalismus, Integration und Freihandel. Außerdem wurde schon auf den Zustand der Demokratie in Lateinamerika sowie auf die Chancen und Probleme lateinamerikanischer Migration eingegangen. Dabei wird versucht, der Bevölkerung, also den Menschen Lateinamerikas, besondere Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen ein Sprachrohr zu bieten, sodass nicht ausschließlich abstrakte wirtschaftliche und politische Zusammenhänge theoretisiert werden.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Initiative, Lateinamerikaexperten nach Passau einzuladen, um auf diese Weise das nach eigenen Angaben spärliche Lehrangebot für lateinamerikainteressierte Studierende zu ergänzen, geht ursprünglich auf einige Mitglieder der Fachschaft Philosophie zurück. Zusammen mit weiteren interessierten Studierenden organisierten sie 2001 die ersten Lateinamerikagespräche in Passau. Seit 2003 nehmen neben europäischen Referenten stets auch Experten aus Lateinamerika an der Tagung teil. Bereits in den ersten Jahren konnten sich die PLA als eine der größten Lateinamerika-Fachtagungen im deutschsprachigen Raum etablieren.^[1]

Für die Passauer LateinAmerikagespräche von 2004 bis 2007 sowie 2009 und 2011 entstand jeweils eine Dokumentation des Kongresses mit den Inhalten der Vorträge der Referenten, Diskussionsergebnissen sowie aktuellen Entwicklungen. Zudem wurde auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit geboten, eigene themenbezogene Beiträge zu veröffentlichen.

Themen[Bearbeiten]

2001: USA - Lateinamerika
2002: „Globalisierung heute – Lateinamerika morgen?“
2003: „Was bewegt Lateinamerika? – Demokratie, Zivilgesellschaft, Soziale Bewegungen“
2004: „FREI HANDELn in den Amerikas – Entwicklung und Perspektiven gegenwärtiger Integrationsprojekte“
2005: „¿Fuera de servicio? – Probleme und Perspektiven der Demokratie in Lateinamerika“
2006: „¿Sin Fronteras? – Chancen und Probleme lateinamerikanischer Migration“
2007: Politischer Linksruck in Lateinamerika
2008: „Inseguridad con Seguridad – Wege aus der Gewalt“
2009: „Lateinamerika im Wandel - Ein Kontinent sucht seine Rolle in der globalen Ordnung“
2010: „Justamente verde? - Wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte von Nachhaltigkeit in Lateinamerika“
2011: „(Un)Abhängig?! Beziehungen zwischen Lateinamerika und der EU“
2012: „¿Esperanza o Desilusión? Jugendliche in Lateinamerika“
2013: „Generation Selbstbewusstsein - Lateinamerika auf neuem Kurs“
2014: „Mitten drin und doch außen vor? - ¿Fuera del mundo?“
2015: „Pulsierende Metropolen in Lateinamerika - diversidad, contrastes, innovación“
2016: "Movimientos sociales - Der Wille zum Wandel in Lateinamerika"