Kunstsammlung Hypovereinsbank: Unterschied zwischen den Versionen
Seite verschoben von wikipedia:de:Kunstsammlung Hypovereinsbank ([[Edithistory:|history]]) |
K Restauration de la révision ID 762271 (plus long contenu) |
||
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Überarbeiten|grund=erhebliche Veräußerungen aus der Sammlung seit 2019 [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-kunstauktion-hypo-vereinsbank-kunstsammlung-christie-s-london-1.4618848]|2=Dieser Artikel}} | {{Überarbeiten|grund=erhebliche Veräußerungen aus der Sammlung seit 2019 [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-kunstauktion-hypo-vereinsbank-kunstsammlung-christie-s-london-1.4618848]|2=Dieser Artikel}} | ||
Die '''Kunstsammlung Hypovereinsbank''' (kurz: '''HVB Kunstsammlung'''; Eigenschreibweise: ''Kunstsammlung HypoVereinsbank'') ist eine Kunstsammlung der [[Unicredit Bank]] | Die '''Kunstsammlung Hypovereinsbank''' (kurz: '''HVB Kunstsammlung'''; Eigenschreibweise: ''Kunstsammlung HypoVereinsbank'') ist eine Kunstsammlung der [[Unicredit Bank]], die auf die Geschäftsstellen des Kreditinstituts in Deutschland verteilt ist. Die seit den 1980er Jahren bestehende Sammlung umfasst etwa 14.000 Kunstwerke (Stand 2019),<ref name="SZ" /> die vor allem aus [[Zeitgenössische Kunst|zeitgenössischer Kunst]] der Bereiche [[Malerei]], [[Fotografie]] und [[Neue Medien]] besteht. Nach der Übernahme durch die italienische Großbank [[Unicredit]] im Jahr 2005 ist die Sammlung Teil der ''Sammlung Unicredit''. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Mit den Umbauten des [[Palais Porcia (München)|Palais Porcia]] in der heutigen [[Kardinal-Faulhaber-Straße]] 14, das 1934 in Besitz der damaligen [[Bayerische Vereinsbank|Bayerischen Vereinsbank]] überging, begann auch die Sammlungstätigkeit der Bank. Zu den Ankäufen für das Palais Porcia zählen die barocke ''Hausmadonna'' aus dem Umkreis von [[Andreas Faistenberger]], Landschaftsbilder aus dem Umkreis von Caspar Dughet und eine ''Isarlandschaft'' von [[Joseph Wenglein]]. Ausgehend von dem Wenglein-Bild wurde danach das Thema [[Landschaftsmalerei]] weiter ausgebaut, speziell mit Arbeiten aus der [[Münchner Schule (Bildende Kunst)|Münchner Schule]]. Aber auch Porträts waren für die Bank von Interesse. Bildnisse aus nahezu vier Jahrhunderten repräsentieren – wenn auch in wenigen Beispielen – dieses Thema. Zu den frühesten Arbeiten zählen dabei Bildnisse niederländischer Maler der [[Spätrenaissance]]. | Mit den Umbauten des [[Palais Porcia (München)|Palais Porcia]] in der heutigen [[Kardinal-Faulhaber-Straße]] 14, das 1934 in Besitz der damaligen [[Bayerische Vereinsbank|Bayerischen Vereinsbank]] überging, begann auch die Sammlungstätigkeit der Bank. Zu den Ankäufen für das Palais Porcia zählen die barocke ''Hausmadonna'' aus dem Umkreis von [[Andreas Faistenberger]], Landschaftsbilder aus dem Umkreis von Caspar Dughet und eine ''Isarlandschaft'' von [[Joseph Wenglein]]. Ausgehend von dem Wenglein-Bild wurde danach das Thema [[Landschaftsmalerei]] weiter ausgebaut, speziell mit Arbeiten aus der [[Münchner Schule (Bildende Kunst)|Münchner Schule]]. Aber auch Porträts waren für die Bank von Interesse. Bildnisse aus nahezu vier Jahrhunderten repräsentieren – wenn auch in wenigen Beispielen – dieses Thema. Zu den frühesten Arbeiten zählen dabei Bildnisse niederländischer Maler der [[Spätrenaissance]]. | ||
Eine weitere Ankaufswelle wurde in den 1980ern ausgelöst. Durch die Fusion mit der [[Bayerische Staatsbank|Bayerischen Staatsbank]] 1971 gehörte nun auch das von Francois Cuvilliés entworfene [[Palais Preysing]] zum Besitz der Vereinsbank.<ref>{{Webarchiv |url=http://geschichte.hypovereinsbank.de/de/stammbaum/bayerische-staatsbank.html |text=Geschichte HVB |wayback=20131218173949}}</ref> Weitere Um- und Neubauten im direkten Umfeld dieser beiden historischen Gebäude machten Anfang der 1980er Jahre Neuankäufe notwendig. So erwarb man für verschiedene räumliche Situationen im Palais Preysing vor allem Werke höfischer Kunst aus unterschiedlichen Epochen und von unterschiedlicher Qualität. Dazu gehören beispielsweise zwei Brüsseler [[Tapisserie]]n aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts oder zwei Porträts des Münchener Hofmalers [[Desmarées]]. Der Bereich Landschaftsmalerei wurde durch Beispiele aus der deutschen und französischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts ausgeweitet.<ref>Broschüre zur ''Architektur und Kunst in der Konzernzentrale der Hypovereinsbank'', 2005</ref> | Eine weitere Ankaufswelle wurde in den 1980ern ausgelöst. Durch die Fusion mit der [[Bayerische Staatsbank|Bayerischen Staatsbank]] 1971 gehörte nun auch das von Francois Cuvilliés entworfene [[Palais Preysing]] zum Besitz der Vereinsbank.<ref>{{Webarchiv |url=http://geschichte.hypovereinsbank.de/de/stammbaum/bayerische-staatsbank.html |text=Geschichte HVB |wayback=20131218173949}}</ref> Weitere Um- und Neubauten im direkten Umfeld dieser beiden historischen Gebäude machten Anfang der 1980er Jahre Neuankäufe notwendig. So erwarb man für verschiedene räumliche Situationen im Palais Preysing vor allem Werke höfischer Kunst aus unterschiedlichen Epochen und von unterschiedlicher Qualität. Dazu gehören beispielsweise zwei Brüsseler [[Tapisserie]]n aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts oder zwei Porträts des Münchener Hofmalers [[Desmarées]]. Der Bereich Landschaftsmalerei wurde durch Beispiele aus der deutschen und französischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts ausgeweitet.<ref>Broschüre zur ''Architektur und Kunst in der Konzernzentrale der Hypovereinsbank'', 2005.</ref> | ||
Der thematische Kreis wurde in diesen Jahren aber auch durch [[Genremalerei]] und Vertreter des sogenannten ''Deutschen Impressionismus'' und [[Expressionismus]] erweitert. Dazu zählen [[Ferdinand Brütt]], [[Max Liebermann]], [[Max Slevogt]], [[Christian Rohlfs]] und [[Karl Schmidt-Rottluff]], für die heutige Sammlungstätigkeit der Hypovereinsbank mit Schwerpunkt auf Gegenwartskunst begründete. Heute wird die Sammlung ausschließlich um [[zeitgenössische Kunst]] erweitert. Seit dem Jahr 2005 ist die Sammlung Hypovereinsbank Teil der Sammlung Unicredit. Die Kunstsammlung des Konzerns umfasst insgesamt 60.000 Werke, die an über | Der thematische Kreis wurde in diesen Jahren aber auch durch [[Genremalerei]] und Vertreter des sogenannten ''Deutschen Impressionismus'' und [[Expressionismus]] erweitert. Dazu zählen [[Ferdinand Brütt]], [[Max Liebermann]], [[Max Slevogt]], [[Christian Rohlfs]] und [[Karl Schmidt-Rottluff]], für die heutige Sammlungstätigkeit der Hypovereinsbank mit Schwerpunkt auf Gegenwartskunst begründete. Heute wird die Sammlung ausschließlich um [[zeitgenössische Kunst]] erweitert. Seit dem Jahr 2005 ist die Sammlung Hypovereinsbank Teil der Sammlung Unicredit. Die Kunstsammlung des Konzerns umfasst insgesamt 60.000 Werke, die an über 1000 Standorten in Europa verteilt sind. Die drei wichtigsten Teilsammlungen sind vor allem die Sammlung der italienischen Muttergesellschaft der Unicredit mit rund 25.000 Werken, die Sammlung der österreichischen [[Bank Austria]] mit rund 10.000 Werken sowie die Sammlung der deutschen Hypovereinsbank mit 20.000 Werken. [[Kurator (Museum)|Kuratorin]] der Sammlung der Hypovereinsbank war bis 2018 die [[Kunsthistorikerin]] Bärbel Kopplin. Ihre Stelle wurde nicht mehr besetzt. | ||
<ref>Judith Liere: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/2.1168/kuratorin-baerbel-kopplin-bilder-die-zum-reden-reizen-1.1050954 ''Bilder, die zum Reden reizen.''] In: ''Süddeutsche Zeitung'', 24. Januar 2011.</ref><ref name="SZ">Susanne Hermanski: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-kunstauktion-hypo-vereinsbank-kunstsammlung-christie-s-london-1.4618848 ''Kunstschätze aus den Hinterzimmern einer Bank.''] In: ''Süddeutsche Zeitung'', 27. September 2019, abgerufen am 21. April 2024.</ref> | |||
Ab 2019 begann die Bank Teile der Sammlung zu versteigern, die erste Versteigerung, bei der u. a. Werke von [[Gerhard Richter]], [[Yves Klein]], [[Sam Francis]] und [[Nam June Paik]] unter den Hammer kamen, fand ab 5. Oktober 2019 bei [[Christie’s]] in London statt.<ref name="SZ" /> Die Versteigerungen sind Teil der veränderten Geschäftspolitik der [[Unicredit]]. Betroffen ist ebenfalls die Sammlung der [[Bank Austria]].<ref>Olga Kronsteiner: [https://www.derstandard.de/story/2000109194161/abverkauf-auf-raten-kunstsammlung-der-unicredit-kommt-unter-den-hammer ''Abverkauf auf Raten: Kunstsammlung der Unicredit kommt unter den Hammer.''] In: ''Der Standard'', 28. September 2019, abgerufen am 21. April 2024.</ref> | |||
== Alte Kunst == | == Alte Kunst == | ||
[[Datei:Jacques-Louis David, Anne-Marie-Louise Thélusson, Comtesse de Sorcy (1790).jpg|mini|hochkant|Jacques-Louis David, Bildnis der Anne-Marie-Louise Thélusson, Comtesse de Sorcy (1790)]] | [[Datei:Jacques-Louis David, Anne-Marie-Louise Thélusson, Comtesse de Sorcy (1790).jpg|mini|hochkant|Jacques-Louis David, Bildnis der Anne-Marie-Louise Thélusson, Comtesse de Sorcy (1790)]] | ||
Zum historischen Bestand zählen auch Werke, die als Dauerleihgaben in [[Museen in Deutschland|Deutschen Museen]] ausgestellt sind. Dazu gehört eine Ägyptischen Skulptur aus der Zeit um 700 v. Chr., der Silberschatz des Licinius (300 n. Chr.), gotische Skulpturen, Brüsseler Tapisserien des 16. Jahrhunderts und Werke italienischer, französischer, deutscher Maler des 17. und 18. Jahrhunderts. In der Sammlung vertretene Künstler sind [[Leandro Bassano|Bassano]], [[Georg Flegel|Flegel]], [[Francisco de Goya|Goya]], [[Jean-Baptiste Greuze|Greuze]], [[Nicolas Lancret|Lancret]], [[François Boucher|Boucher]], [[Jean-Honoré Fragonard|Fragonard]], [[Pietro Longhi|Longhi]], [[Johann Heinrich Schönfeld|Schönfeld]] und [[Francesco | Zum historischen Bestand zählen auch Werke, die als Dauerleihgaben in [[Museen in Deutschland|Deutschen Museen]] ausgestellt sind. Dazu gehört eine Ägyptischen Skulptur aus der Zeit um 700 v. Chr., der Silberschatz des Licinius (300 n. Chr.), gotische Skulpturen, Brüsseler Tapisserien des 16. Jahrhunderts und Werke italienischer, französischer, deutscher Maler des 17. und 18. Jahrhunderts. In der Sammlung vertretene Künstler sind [[Leandro Bassano|Bassano]], [[Georg Flegel|Flegel]], [[Francisco de Goya|Goya]], [[Jean-Baptiste Greuze|Greuze]], [[Nicolas Lancret|Lancret]], [[François Boucher|Boucher]], [[Jean-Honoré Fragonard|Fragonard]], [[Pietro Longhi|Longhi]], [[Johann Heinrich Schönfeld|Schönfeld]] und [[Francesco Guardi|Guardi]].<ref name="über">[http://sammlung.hypovereinsbank.de/de/ueber-die-sammlung/ Sammlung HVB]</ref> | ||
== Klassische Moderne und Gegenwartskunst == | == Klassische Moderne und Gegenwartskunst == | ||
Zeile 19: | Zeile 22: | ||
Auch die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts ist in der Sammlung vertreten. Zur Sammlung gehört eine Werkgruppe von [[Gerhard Richter]].<ref>Eva-Maria Class: [https://www.welt.de/print-wams/article120900/Emotionale-Dividende.html ''Emotionale Dividende.''] In: ''[[Die Welt]]''. 9. Februar 2003.</ref> und [[Georg Baselitz]].<ref name="über" /> Weitere in der Sammlung vertretene Künstler aus dem deutschsprachigen Raum sind [[Franz Ackermann (Maler)|Franz Ackermann]], [[Heribert C. Ottersbach]], [[Neo Rauch]], [[Thomas Ruff]], [[Cornelius Völker]] und [[Matthias Weischer]]. | Auch die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts ist in der Sammlung vertreten. Zur Sammlung gehört eine Werkgruppe von [[Gerhard Richter]].<ref>Eva-Maria Class: [https://www.welt.de/print-wams/article120900/Emotionale-Dividende.html ''Emotionale Dividende.''] In: ''[[Die Welt]]''. 9. Februar 2003.</ref> und [[Georg Baselitz]].<ref name="über" /> Weitere in der Sammlung vertretene Künstler aus dem deutschsprachigen Raum sind [[Franz Ackermann (Maler)|Franz Ackermann]], [[Heribert C. Ottersbach]], [[Neo Rauch]], [[Thomas Ruff]], [[Cornelius Völker]] und [[Matthias Weischer]]. | ||
International bekannte Künstler wie [[Christo und Jeanne-Claude]], [[Eduardo Chillida]], [[Tony Cragg]], [[Gilbert & George]], Zhuang Hui, [[Per Kirkeby]], [[Via Lewandowsky]], [[Julian Opie]], [[Giulio Paolini]], [[Lisa Ruyter]], [[Wilhelm Sasnal]] oder [[Yukinori Yanagi]] – gehören ebenfalls zur Sammlung. | International bekannte Künstler wie [[Christo und Jeanne-Claude]], [[Eduardo Chillida]], [[Tony Cragg]], [[Gilbert & George]], Zhuang Hui, [[Per Kirkeby]], [[Via Lewandowsky]], [[Julian Opie]], [[Giulio Paolini]], [[Lisa Ruyter]], [[Wilhelm Sasnal]] oder [[Yukinori Yanagi]] – gehören ebenfalls zur Sammlung. Skulpturen von [[Horst Antes]], [[Joannis Avramidis]], [[Stephan Balkenhol]], [[Max Bill]], [[Bernhard Heiliger]], [[Rebecca Horn]], [[Stephan Huber]], [[Fritz Koenig|Fritz König]], [[Raimund Kummer]], [[Wilhelm Mundt]], [[Isamu Noguchi]], Denis Pondruel, [[Ulf Puder]] und [[Jean Tinguely]] decken den Bereich der Plastik und Skulptur ab. In der Sammlung vertreten sind außerdem Arbeiten von [[Martin Borowski]], [[Heidi Specker]], [[Tatjana Doll]], [[Shirin Neshat]], [[Jitka Hanzlová]], [[Torben Giehler]], [[Jonathan Meese]], [[Taryn Simon]], [[Peter Piller]], [[David Claerbout]], [[Matthias Weischer]] und [[Jorinde Voigt]]. | ||
Skulpturen von [[Horst Antes]], [[Joannis Avramidis]], [[Stephan Balkenhol]], [[Max Bill]], [[Bernhard Heiliger]], [[Rebecca Horn]], [[Stephan Huber]], [[Fritz Koenig|Fritz König]], [[Raimund Kummer]], [[Wilhelm Mundt]], [[Isamu Noguchi]], Denis Pondruel, [[Ulf Puder]] und [[Jean Tinguely]] decken den Bereich der Plastik und Skulptur ab. | |||
== Fotografie und Lichtkunst == | == Fotografie und Lichtkunst == | ||
Einen eigenen Teil der Sammlung mit fast 1.000 Objekten bilden Werke der [[Fotografie]] und [[Lichtkunst]]. Angefangen von [[Henri Cartier-Bresson]] bis hin zu zeitgenössischen Künstlern wie [[Andreas Gursky]] und [[Thomas Demand]] gehören zu der Sammlung, aber auch | Einen eigenen Teil der Sammlung mit fast 1.000 Objekten bilden Werke der [[Fotografie]] und [[Lichtkunst]]. Angefangen von [[Henri Cartier-Bresson]] bis hin zu zeitgenössischen Künstlern wie [[Andreas Gursky]] und [[Thomas Demand]] gehören zu der Sammlung, aber auch Werke von [[Bernd Becher|Bernd]] und [[Hilla Becher]], [[Peter Bialobrzeski]], James Casebere, [[Rineke Dijkstra]], Roe Ethridge, [[Roland Fischer (Fotograf)|Roland Fischer]], [[Hamish Fulton]], [[Beate Gütschow]], Sabine Hornig, Florian Maier-Aichen, Steven Pippin, Georges Rousse, [[Jörg Sasse]], [[Thomas Struth]] und Carlo Valsecchi. Das Werk von [[Dan Flavin]] ist ebenfalls in Form einer [[Lichtinstallation]], die eigens für ein Gebäude der Bank in München geschaffen wurde, vertreten. Des Weiteren befindet sich auch eine Lichtarbeit von [[Maurizio Nannucci]] in einer Filiale in München. | ||
== Kooperation mit Museen == | == Kooperation mit Museen == | ||
Zeile 46: | Zeile 44: | ||
== Publikationen == | == Publikationen == | ||
'''Auswahl''' | '''Auswahl''' | ||
* ''Sammlung HypoVereinsbank. Von der | * Bärbel Kopplin: ''Sammlung HypoVereinsbank. Von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart.'' Hypovereinsbank, München 2000, ISBN 3-930184257. | ||
* ''People and the city. Highlights from the UniCredit Art Collection''. Torun 2011.<!-- Turin gemeint?--> | * ''People and the city. Highlights from the UniCredit Art Collection''. Torun 2011.<!-- Turin gemeint?--> | ||
* ''La Grande Magia – The Great Magic: Selected Works from the Unicredit Art Collection''. Bologna 2013. | * ''La Grande Magia – The Great Magic: Selected Works from the Unicredit Art Collection''. Bologna 2013. | ||
Zeile 57: | Zeile 53: | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* | * Bärbel Kopplin: ''Zwischen Tradition und Innovation. Die Sammlung UniCredit.'' In: Thomas Niemeyer (Hrsg.): ''Things are Queer. Highlights der Sammlung UniCredit.'' Ausstellungskatalog der [[Marta Herford]]. Kerber, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-86678-524-3, S. 11–17. | ||
* ''Unternehmerisches Kunstengagement – Die Sammlung der Hypo-Vereinsbank München.'' In: ''[[Mundus – Das Kunstmagazin aus München]]'', Heft 2/2013. | |||
* | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [ | * [https://www.hypovereinsbank.de/hvb/ueber-uns/kultur-gesellschaft/hvb-kunstsammlung ''Die Kunstsammlung der Hypovereinsbank''] auf der Website der Hypovereinsbank | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
Zeile 72: | Zeile 66: | ||
{{⚠️🚨COPIED from EverybodyWiki ❗❕⚠️😡😤Please respect Licence CC-BY-SA ❗}} | {{⚠️🚨COPIED from EverybodyWiki ❗❕⚠️😡😤Please respect Licence CC-BY-SA ❗}} | ||
{{Source Wikipedia}} | {{Source Wikipedia}} | ||
{{Kept on Wikipedia|Biggest version}} |
Aktuelle Version vom 9. Januar 2025, 22:53 Uhr
Die Kunstsammlung Hypovereinsbank (kurz: HVB Kunstsammlung; Eigenschreibweise: Kunstsammlung HypoVereinsbank) ist eine Kunstsammlung der Unicredit Bank, die auf die Geschäftsstellen des Kreditinstituts in Deutschland verteilt ist. Die seit den 1980er Jahren bestehende Sammlung umfasst etwa 14.000 Kunstwerke (Stand 2019),[1] die vor allem aus zeitgenössischer Kunst der Bereiche Malerei, Fotografie und Neue Medien besteht. Nach der Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit im Jahr 2005 ist die Sammlung Teil der Sammlung Unicredit.
Geschichte
Mit den Umbauten des Palais Porcia in der heutigen Kardinal-Faulhaber-Straße 14, das 1934 in Besitz der damaligen Bayerischen Vereinsbank überging, begann auch die Sammlungstätigkeit der Bank. Zu den Ankäufen für das Palais Porcia zählen die barocke Hausmadonna aus dem Umkreis von Andreas Faistenberger, Landschaftsbilder aus dem Umkreis von Caspar Dughet und eine Isarlandschaft von Joseph Wenglein. Ausgehend von dem Wenglein-Bild wurde danach das Thema Landschaftsmalerei weiter ausgebaut, speziell mit Arbeiten aus der Münchner Schule. Aber auch Porträts waren für die Bank von Interesse. Bildnisse aus nahezu vier Jahrhunderten repräsentieren – wenn auch in wenigen Beispielen – dieses Thema. Zu den frühesten Arbeiten zählen dabei Bildnisse niederländischer Maler der Spätrenaissance.
Eine weitere Ankaufswelle wurde in den 1980ern ausgelöst. Durch die Fusion mit der Bayerischen Staatsbank 1971 gehörte nun auch das von Francois Cuvilliés entworfene Palais Preysing zum Besitz der Vereinsbank.[2] Weitere Um- und Neubauten im direkten Umfeld dieser beiden historischen Gebäude machten Anfang der 1980er Jahre Neuankäufe notwendig. So erwarb man für verschiedene räumliche Situationen im Palais Preysing vor allem Werke höfischer Kunst aus unterschiedlichen Epochen und von unterschiedlicher Qualität. Dazu gehören beispielsweise zwei Brüsseler Tapisserien aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts oder zwei Porträts des Münchener Hofmalers Desmarées. Der Bereich Landschaftsmalerei wurde durch Beispiele aus der deutschen und französischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts ausgeweitet.[3]
Der thematische Kreis wurde in diesen Jahren aber auch durch Genremalerei und Vertreter des sogenannten Deutschen Impressionismus und Expressionismus erweitert. Dazu zählen Ferdinand Brütt, Max Liebermann, Max Slevogt, Christian Rohlfs und Karl Schmidt-Rottluff, für die heutige Sammlungstätigkeit der Hypovereinsbank mit Schwerpunkt auf Gegenwartskunst begründete. Heute wird die Sammlung ausschließlich um zeitgenössische Kunst erweitert. Seit dem Jahr 2005 ist die Sammlung Hypovereinsbank Teil der Sammlung Unicredit. Die Kunstsammlung des Konzerns umfasst insgesamt 60.000 Werke, die an über 1000 Standorten in Europa verteilt sind. Die drei wichtigsten Teilsammlungen sind vor allem die Sammlung der italienischen Muttergesellschaft der Unicredit mit rund 25.000 Werken, die Sammlung der österreichischen Bank Austria mit rund 10.000 Werken sowie die Sammlung der deutschen Hypovereinsbank mit 20.000 Werken. Kuratorin der Sammlung der Hypovereinsbank war bis 2018 die Kunsthistorikerin Bärbel Kopplin. Ihre Stelle wurde nicht mehr besetzt. [4][1]
Ab 2019 begann die Bank Teile der Sammlung zu versteigern, die erste Versteigerung, bei der u. a. Werke von Gerhard Richter, Yves Klein, Sam Francis und Nam June Paik unter den Hammer kamen, fand ab 5. Oktober 2019 bei Christie’s in London statt.[1] Die Versteigerungen sind Teil der veränderten Geschäftspolitik der Unicredit. Betroffen ist ebenfalls die Sammlung der Bank Austria.[5]
Alte Kunst

Zum historischen Bestand zählen auch Werke, die als Dauerleihgaben in Deutschen Museen ausgestellt sind. Dazu gehört eine Ägyptischen Skulptur aus der Zeit um 700 v. Chr., der Silberschatz des Licinius (300 n. Chr.), gotische Skulpturen, Brüsseler Tapisserien des 16. Jahrhunderts und Werke italienischer, französischer, deutscher Maler des 17. und 18. Jahrhunderts. In der Sammlung vertretene Künstler sind Bassano, Flegel, Goya, Greuze, Lancret, Boucher, Fragonard, Longhi, Schönfeld und Guardi.[6]
Klassische Moderne und Gegenwartskunst
Aus der Moderne stammen Gemälde und Skulpturen von Fernand Léger und André Masson. Auch Werke von Fritz Winter, Ernst Wilhelm Nay sind mit Arbeiten in der Sammlung vertreten. Zu den Objekten zählt eine Serie von Collagen von Kurt Schwitters.
Auch die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts ist in der Sammlung vertreten. Zur Sammlung gehört eine Werkgruppe von Gerhard Richter.[7] und Georg Baselitz.[6] Weitere in der Sammlung vertretene Künstler aus dem deutschsprachigen Raum sind Franz Ackermann, Heribert C. Ottersbach, Neo Rauch, Thomas Ruff, Cornelius Völker und Matthias Weischer.
International bekannte Künstler wie Christo und Jeanne-Claude, Eduardo Chillida, Tony Cragg, Gilbert & George, Zhuang Hui, Per Kirkeby, Via Lewandowsky, Julian Opie, Giulio Paolini, Lisa Ruyter, Wilhelm Sasnal oder Yukinori Yanagi – gehören ebenfalls zur Sammlung. Skulpturen von Horst Antes, Joannis Avramidis, Stephan Balkenhol, Max Bill, Bernhard Heiliger, Rebecca Horn, Stephan Huber, Fritz König, Raimund Kummer, Wilhelm Mundt, Isamu Noguchi, Denis Pondruel, Ulf Puder und Jean Tinguely decken den Bereich der Plastik und Skulptur ab. In der Sammlung vertreten sind außerdem Arbeiten von Martin Borowski, Heidi Specker, Tatjana Doll, Shirin Neshat, Jitka Hanzlová, Torben Giehler, Jonathan Meese, Taryn Simon, Peter Piller, David Claerbout, Matthias Weischer und Jorinde Voigt.
Fotografie und Lichtkunst
Einen eigenen Teil der Sammlung mit fast 1.000 Objekten bilden Werke der Fotografie und Lichtkunst. Angefangen von Henri Cartier-Bresson bis hin zu zeitgenössischen Künstlern wie Andreas Gursky und Thomas Demand gehören zu der Sammlung, aber auch Werke von Bernd und Hilla Becher, Peter Bialobrzeski, James Casebere, Rineke Dijkstra, Roe Ethridge, Roland Fischer, Hamish Fulton, Beate Gütschow, Sabine Hornig, Florian Maier-Aichen, Steven Pippin, Georges Rousse, Jörg Sasse, Thomas Struth und Carlo Valsecchi. Das Werk von Dan Flavin ist ebenfalls in Form einer Lichtinstallation, die eigens für ein Gebäude der Bank in München geschaffen wurde, vertreten. Des Weiteren befindet sich auch eine Lichtarbeit von Maurizio Nannucci in einer Filiale in München.
Kooperation mit Museen
Die Sammlung Hypovereinsbank kooperiert mit Museen und Ausstellungshäusern und geht Partnerschaften ein. 80 Werke der Sammlung sind zurzeit in insgesamt zwölf deutschen Museen als Dauerleihgaben platziert. Dazu gehören die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (Alte und Neue Pinakothek), die Staatsgalerie in Stuttgart, das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg, die Deutsche Barockgalerie in Augsburg und andere Deutsche Museen. Aber auch Werke zeitgenössischer Kunst wandern aus der Sammlung für mehrere Jahre als Leihgaben in öffentliche Häuser, wie zum Beispiel ein großes Foto-Triptychon von Axel Hütte und eine Rauminstallation von Jeppe Hein in das Neue Museum Nürnberg.
Auch der Leihverkehr mit internationalen Museen und Ausstellungshäusern, um auf diesem Wege andere kulturelle Institutionen und Museen in ihren Projekten temporär zu unterstützen spielt für die Sammlung eine Rolle. Aus der Sammlung Hypovereinsbank sind in den letzten zehn Jahren über 700 Leihgaben an mehr als 50 verschiedene, internationale Ausstellungshäuser und Museen vergeben worden.
Ausstellungen (Auswahl)
- 2008 Brillantfeuerwerk im Haus der Kunst in München
- 2009 Past.Present.Future. Highlights from the UniCredit Group Collection im Bank Austria Kunstforum in Wien, Österreich
- 2010 Past.Present.Future. Highlights from the UniCredit Group Collection im Palazzo della Regione in Verona, Italien
- Past.Present.Future. Highlights from the UniCredit Group Collection im Yapi Kredi Cultural Center in Istanbul, Türkei
- 2011 Things are queer. Highlights der Sammlung UniCredit, MARTa Herford
- People and the City. Highlights from the UniCredit Art Collection im Winzavod Contemporary Art Center in Moskau, Russland
- 2012 People and the City. Highlights from the UniCredit Art Collection im Centre of Contemporary Art in Torun, Polen
- 2013 La Grande Magia – The Great Magic. Selected Works from the UniCredit Art Collection im Museo d’Arte di Bologna – MAMbo, Italien
Publikationen
Auswahl
- Bärbel Kopplin: Sammlung HypoVereinsbank. Von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart. Hypovereinsbank, München 2000, ISBN 3-930184257.
- People and the city. Highlights from the UniCredit Art Collection. Torun 2011.
- La Grande Magia – The Great Magic: Selected Works from the Unicredit Art Collection. Bologna 2013.
Siehe auch
Literatur
- Bärbel Kopplin: Zwischen Tradition und Innovation. Die Sammlung UniCredit. In: Thomas Niemeyer (Hrsg.): Things are Queer. Highlights der Sammlung UniCredit. Ausstellungskatalog der Marta Herford. Kerber, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-86678-524-3, S. 11–17.
- Unternehmerisches Kunstengagement – Die Sammlung der Hypo-Vereinsbank München. In: Mundus – Das Kunstmagazin aus München, Heft 2/2013.
Weblinks
- Die Kunstsammlung der Hypovereinsbank auf der Website der Hypovereinsbank
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Susanne Hermanski: Kunstschätze aus den Hinterzimmern einer Bank. In: Süddeutsche Zeitung, 27. September 2019, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Geschichte HVB (Memento vom 18. Dezember 2013 im Internet Archive)
- ↑ Broschüre zur Architektur und Kunst in der Konzernzentrale der Hypovereinsbank, 2005.
- ↑ Judith Liere: Bilder, die zum Reden reizen. In: Süddeutsche Zeitung, 24. Januar 2011.
- ↑ Olga Kronsteiner: Abverkauf auf Raten: Kunstsammlung der Unicredit kommt unter den Hammer. In: Der Standard, 28. September 2019, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ 6,0 6,1 Sammlung HVB
- ↑ Eva-Maria Class: Emotionale Dividende. In: Die Welt. 9. Februar 2003.
Diese artikel "Kunstsammlung Hypovereinsbank" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Kunstsammlung Hypovereinsbank.
![]() |
This page exists already on Wikipedia. |