Afrikaner-Seelsorge Hamburg
Die Seelsorge für Afrikaner in Hamburg (ugs. Afrikaner-Seelsorge Hamburg) ist als spezialisierte Seelsorge eine christliche Anlauf- und Beratungsstelle für die Zielgruppe der afrikanischen Migranten.
Sie entstand 1985 durch die Einrichtung einer Stelle für einen afrikanischen „Ausländerpfarrer“ durch die evangelisch-lutherischen Kirchenkreise in Hamburg, mit dem Ziel des Gemeindeaufbaus und der Seelsorge unter afrikanischen Christen in Hamburg.[1]
Im Rahmen dieser Arbeit entstanden auch die African Christian Church Hamburg, eine Migranten-Gemeinde unter dem Dach der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, sowie der African Christian Council Hamburg e.V.[2] als Dachverband für afrikanische Migrationskirchen in Hamburg, der Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg ist.
Von 1985 bis 1995 hatte Isakwisa Mwakalambo, ein lutherischer Pastor aus Tansania, die Stelle inne. Von 1995 bis 1998 übernahm seine Frau, Pastorin Elizabeth Mwakalambo, die Aufgabe. Im Juli 1998 wurde Pastor Alex Afram aus Ghana in das Amt eingeführt, der zuvor im Missionsseminar Hermannsburg ein theologisches Studienprogramm absolviert hatte und zum lutherischen Pastor ordiniert wurde. Pastor Afram wurde im Oktober 2011 in den Ruhestand verabschiedet.[3] Am 26. Januar 2015 verstarb Alex Afram.
Seit Januar 2012 ist Pastor Peter Sorie Mansaray aus Sierra Leone Inhaber dieser missionarisch-diakonischen Mitarbeiterstelle. Er hat zuvor eine Gemeinde der United Brethren in Christ Church[4] in Berlin geleitet.[5] Peter Mansaray gehört zum Team der Ökumenischen Arbeitsstelle des Ev.-luth. Kirchenkreises Hamburg-Ost.[6]
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt – neben Gemeindeleitung und der seelsorgerlichen Aufgabe – inzwischen bei der Vermittlung zwischen der afrikanischen christlichen Migranten-Community[7] und den Einrichtungen und Mitgliedern der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Hamburg, sowie bei Aufbau und Gestaltung des Afrikanischen Zentrums Borgfelde in der Erlöserkirche Hamburg-Borgfelde als Ort afrikanischer Gastlichkeit, sowie interkultureller Zusammenarbeit. Im Zentrum dieses Engagements steht der monatliche Internationale Gospel-Gottesdienst in Hamburg.[8]
Im Dezember 2012 hat der Gemeindevorstand der African Christian Church Hamburg unter der Leitung von Pastor Peter Sorie Mansaray an die Gemeindeleitung der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde[9] einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt. Ziel ist der Aufbau einer St Georg International Ministry als eigenständiger Arbeitsbereich innerhalb der deutschen Ortsgemeinde. 2013/2014 hat als Teil des Annäherungsprozesses – neben den bereits laufenden gemeinsamen Aktivitäten im Rahmen des Afrikanischen Zentrums Borgfelde – zum ersten Mal ein gemeinsamer Interkultureller Konfirmanden-Unterricht mit Jugendlichen aus beiden Gemeinden stattgefunden.[10]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Regina Jach: Migration, Religion und Raum. Ghanaische Kirchen in Accra, Kumasi und Hamburg im Prozessen von Kontinuität und Kulturwandel, Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 2003, ISBN 3-8258-7003-0; S. 271–278
- ↑ African Christian Council Hamburg e.V. abgerufen am 29. September 2015
- ↑ Abschied für Hamburgs Afrikaner-Pastor Afram In: Hamburger Abendblatt vom 19. Oktober 2011
- ↑ The United Brethren Church Today, abgerufen am 29. September 2015.
- ↑ Von Sierra Leone nach Hamburg. Mit der Bibel im Gepäck (Memento des Originals vom 29. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: EKD. Zum Themenjahr 2016. Reformation und die eine Welt
- ↑ Ökumenische Arbeitsstelle Hamburg-Ost, abgerufen am 29. September 2015.
- ↑ Wiktionary: Community – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- ↑ Friedrich Degenhardt: Wie kann afrikanische Spiritualität norddeutsche lutherische Gottesdienste beleben?, am 29. September 2015 abgerufen von der Webseite des Instituts für Ökumenische Forschung in Strasbourg
- ↑ Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde
- ↑ Wir machen das jetzt, Artikel erschien in Chrismon im März 2015
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