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ArtemiFlow

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ArtemiFlow ist ein biotechnologisches Unternehmen in Potsdam, das 2012 von Peter Seeberger gegründet wurde.[1] Das Unternehmen produziert und verkauft Medikamente mit dem Wirkstoff Artemisinin aus Artemisia annua und seinen Derivaten zur Bekämpfung von Malaria, Krebs und anderen Erkrankungen.[2][3]

Produktionsverfahren[Bearbeiten]

ArtemiFlow ist eine der Firmengründungen Peter Seebergers zur Erzeugung preisgünstiger Medikamente. Mit seinem Team entwickelte er ein Verfahren zur Artemisinin-Herstellung.[4][5] Artemiflow entwickelte einen Reaktor zur Artemisinin-Herstellung[6] und entwickelte in Kentucky in Zusammenarbeit mit der Universität von Kentucky Pflanzen mit höherem Ertrag.[7]

Das neue chemische Produktionsverfahren ist das erste Beispiel dafür, dass nicht nur die Ausgangsstoffe für die Herstellung eines Arzneimittels oder Naturstoffs aus Pflanzen gewonnen werden. Auch der Katalysator, also das Werkzeug, das die Reaktion vorantreibt, kommt direkt aus den Pflanzen.[8]

Für die Entwicklung des neuen Verfahrens wurden Seeberger, Kerry Gilmore und Andreas Seidel-Morgenstern 2021 von der American Chemical Society mit dem Wissenschaftspreis für „bezahlbare grüne Chemie“ ausgezeichnet.[9]

Entwicklung[Bearbeiten]

Anfangsschwierigkeiten waren die großtechnische Umsetzung des Fertigungsprozesses, der Anbau von einjährigem Beifuß in Vietnam und die Finanzierung des Start-ups. Dabei, so der erste CEO Dirk Pohlmann, hoffte man vor allem auf Unterstützung durch die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung. Diese unterstützte Konkurrenzprodukte der Firma Sanofi aus gentechnisch veränderter Hefe. Die Monopol-Stellung der Stiftung bei der Finanzierung des internationalen Kampfs gegen Malaria machte es nach Darstellung Pohlmanns ArtemiFlow schwer, Fuß zu fassen.[10] Außerdem fielen allein durch Ankündigung der synthetischen Produktion die Preise für die Erzeuger, sodass weniger Artemisin erzeugt worden sei.[11]

COVID-19[Bearbeiten]

Die Produktion zum möglichen Einsatz von Artemisin gegen COVID-19[12][13][14] war umstritten, auch wegen möglicher Interessenkonflikte wegen Seebergers Leitung von ArtemiLife.[15][16] Der kritische Artikel in der SZ wurde in einem Artikel des Focus beantwortet.[17]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. biotechnologie.de. Abgerufen am 11. November 2021 (BIOCOM AG Jacobsenweg 61, 13509 Berlin, Germany Tel.: +49-30-264921-0 | Fax: +49-30-264921-11 service[at]biocom.de | www.biocom.de HRB 68816 | Steuer-Nr.: 27/402/4125 Vorstand: Dr. Boris Mannhardt, Andreas Mietzsch Aufsichtsratsvorsitzende: Prof. Dr. Stefanie Heiden Mediaberatung und verantwortlich für den Inhalt: Christian Böhm (cb) | c.boehm[at]biocom.de | Tel.: +49-30-264921-49 Andreas Macht (am) | a.macht[at]biocom.de | Tel.: +49-30-264921-54).
  2. Artemiflow: Impact. Abgerufen am 11. November 2021 (en-US).
  3. Stifterverband (ohne Autorangabe): Prof. Dr. Peter H. Seeberger in den weltweiten Top Ten der "Medizinmänner". Abgerufen am 11. November 2021.
  4. KS/JE: Pionier der Glykowissenschaften: Peter Seeberger erhält Stifterverbandspreis 2017. Abgerufen am 11. November 2021.
  5. Golm: Potsdamer Forscher revolutionieren Malaria-Wirkstoff. Abgerufen am 11. November 2021.
  6. ohne Namen: Wissenschaftspreis: Forschung zwischen Grundlagen und Anwendung - Preisträger 2017. 23. Juni 2019, abgerufen am 13. November 2021.
  7. Jeff Franklin: UK to Grow Malaria-fighting Plants | University of Kentucky Research. Abgerufen am 13. November 2021.
  8. Mit grüner Chemie gegen Malaria – Innovations Report. Abgerufen am 19. November 2021 (Originalpublikation von Susann Triemer, Kerry Gilmore, Giang T. Vu, Peter H. Seeberger, Andreas Seidel-Morgenstern "Literally green chemical synthesis of artemisinin from plant extracts." In: Angewandte Chemie, International Edition, 21. Februar 2018. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/anie.201801424).
  9. Volker Budinger, Diplom-Biologe, freier Journalist: Artemisinin-Herstellung wie in der Pflanze – nur schneller. 21. Januar 2021, abgerufen am 13. November 2021.
  10. Matilda Jordanova-Duda: Reaktor extrahiert Malaria-Medikament aus Abfall - ingenieur.de. 26. Februar 2014, abgerufen am 11. November 2021 (deutsch).
  11. Frank Odenthal: Backwash of innovation. Abgerufen am 13. November 2021 (english).
  12. Nie, C., Trimpert, J., Moon, S. et al. In vitro efficacy of Artemisia extracts against SARS-CoV-2. Virol J 18, 182 (2021). https://doi.org/10.1186/s12985-021-01651-8
  13. Sigrid März, Laborjournal: Gutes aus Grünzeug. Abgerufen am 11. November 2021 (deutsch).
  14. Yuyong Zhou, Kerry Gilmore, Santseharay Ramirez, Eva Settels, Karen A. Gammeltoft: In vitro efficacy of artemisinin-based treatments against SARS-CoV-2. In: Scientific Reports. Band 11, Nr. 1, 16. Juli 2021, ISSN 2045-2322, S. 14571, doi:10.1038/s41598-021-93361-y (nature.com [abgerufen am 13. November 2021]).
  15. Leonid Schneider: Buy Professor Seeberger’s Artemi-Tea to survive COVID-19! In: For Better Science. 2. Juli 2020, abgerufen am 11. November 2021 (english).
  16. Werner Bartens, Bernd Dörries: Corona: Beifuß als Heilmittel gegen Covid-19? Abgerufen am 11. November 2021.
  17. Petra Apfel: Pflanzenextrakte aus Beifuß sollen vor Covid-19 schützen – das steckt dahinter. Abgerufen am 11. November 2021.


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