Auktionshaus Kaupp
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Die Auktionshaus Kaupp GmbH ist ein deutsches Kunstauktionshaus mit Sitz im Saalbau des Stadtschlosses in Sulzburg, Baden-Württemberg[1] und einer Repräsentanz in Nordrhein-Westfalen. Geschäftsführer sind Karlheinz Kaupp und Melanie Edelbruch.
Geschichte[Bearbeiten]
Das Auktionshaus Kaupp wurde 1994 von dem Kunstliebhaber und Antiquitätenhändler Karlheinz Kaupp in Staufen im Breisgau gegründet. Dort war es ansässig und führte seine Auktionen im historischen Stubenhaus durch. Seit Januar 2004 befindet sich der Hauptsitz des Hauses in Sulzburg.[2] Die Niederlassung in Staufen bestand zunächst weiter. Seit 2009 ist Geschäftsführer Kaupp Eigentümer des Schlossbaus. Im selben Jahr wurde das Haus in eine GmbH umgewandelt.[1] Kaupp ist öffentlich bestellter und vereidigter Versteigerer.
Die Schwerpunkte des Auktionshauses liegen auf der Moderne und der Zeitgenössischen Kunst, auf hochwertigen Antiquitäten, Alten und Neuen Meistern sowie auf Uhren und Schmuck.[3] Es finden zudem diverse Spezialauktionen statt,[1] z. B. Bücher und Autografe sowie Asiatika, Afrikana und außereuropäische Kunst. Von Anfang an bot das Auktionshaus auch ein Angebot mit Kunst aus Baden-Württemberg und der Schwarzwaldregion an. Kaupp ist Experte für Arbeiten der aus dem Schwarzwald stammenden Künstler Karl Hauptmann und Hermann Dischler sowie für Uhren und Schmuck.
Das Auktionshaus führt jährlich zwei große Auktionswochen mit Versteigerungen zu den Themen Juwelen und Uhren, Moderne und Zeitgenössische Kunst, Kunsthandwerk sowie Antiquitäten und Gemälde durch.[1] Darüber hinaus veranstaltet es mitunter Benefizauktionen, um regionale Bürgerstiftungen und ihre Arbeit zu unterstützen. Im April 2019 wurden 145 Werke für einen guten Zweck versteigert, darunter Werke von Künstlern wie Emil Bizer und Bernd Völkle.[4]
Durch das Auktionshaus werden Schätzungen und Bewertungen vorgenommen, intensive Provenienzforschungen, gegebenenfalls die Hinzuziehung von Lost Art sowie die Einbeziehung werk- bzw. themenbezogener Spezialisten.
Ausstellungen[Bearbeiten]
„Bilder im Schloss“ werden die Galerietage genannt, die das Auktionshaus in unregelmäßigen Abständen durchführt. Bei „Bilder im Schloss I“ im Juni 2015 wurden Malerei, Grafiken und Skulpturen von Werner Berges gezeigt, bei der im November desselben Jahres veranstalteten Ausstellung „Bilder im Schloss II“, Werke von mehreren Künstlern.
Bei der Finissage der zweiten Schau war der unter dem Pseudonym Bananensprayer bekannte Thomas Baumgärtel anwesend. Baumgärtel, der sich normalerweise mit einer in Stencil-Technik gesprayten Banane an Kunstmuseen und Galerien verewigt, hinterließ an der Wand neben dem Haupteingang des Auktionshauses, als Antwort auf die zeitnah zur Ausstellung geschehenen Pariser Terroranschläge, eine „Friedensbanane“ in Form einer Taube in den Farben der Flagge Frankreichs.[5]
Für „Bilder im Schloss III“ 2016 stellte Kaupp gemeinsam mit der DavisKlemmGallery und den Galerien Maurer und Koch-Westenhoff vielfältige Arbeiten zeitgenössischer Künstler zusammen, u.a. waren Kunstwerke der Pop-Art und des Fotorealismus vertreten.
Besondere Zuschläge[Bearbeiten]
2005 erreichte eine Tischuhr von Michael Perchin einen Zuschlag von 160.000 Euro. Im Jahr 2006 wurde Carl Spitzwegs Fliegenfänger für 270.000 Euro versteigert. In derselben Auktion wurden zwei weitere Werke des Künstlers für 70.000 Euro und 110.000 Euro zugeschlagen. Seither versteigert das Auktionshaus Kaupp regelmäßig Werke von Spitzweg.[6][7]
Eine feuervergoldete Skulptur der Weißen Tara aus dem 18. Jahrhundert erzielte in der Frühjahrsauktion 2012 den Spitzenpreis von 185.000 Euro.[8] Im Jahr 2013 versteigerte Kaupp den vier Seiten langen eigenhändig geschriebenen und mit einer Unterschrift versehenen Mäuse-Brief von Franz Kafka. Mit Hilfe von mehreren Spenden u.a. von dem Kunstmäzen Heiner Bastian ging der Brief für 96.000 Euro an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach (Limitpreis 42.000 Euro).[9][10] Das bei der Jubiläumsauktion (25 Jahre Auktionshaus Kaupp) im Dezember 2019 versteigerte handgeschriebene Archiv des Orgelbauers Johann Andreas Silbermann, übertraf diesen Zuschlag noch.[11] Das fünf Bände umfassende Kompendium erzielte einen Zuschlag von 160.000 Euro.
Literatur[Bearbeiten]
- Porträt des Auktionshauses Kaupp. In: Sammler Journal 2009. Nr. 9–12, 2009, S. 54–59.
- Camilla Péus: Der Boom hält an. In: Art, Mai 2013, S. 134–140.
- Stephanie Streif: Bietergefechte am Sulzbach. In: Südbaden Spezial. Nr. 54–55, Juli 2011.
Weblinks[Bearbeiten]
- Homepage Auktionshaus Kaupp GmbH
- Versteigerung der Weißen Tara, Frühjahrsauktion 06/12
- Bericht vom SWR: Auktionshaus Kaupp in Sulzburg
- Ausstellung «Bilder im Schloss I», Interview mit Werner Berges
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Über Auktionshaus Kaupp GmbH auf artnet. Abgerufen am 12. Mai 2020.
- ↑ Badische Zeitung: Gemälde, Stilmöbel und Porzellan im "Alten Schloss" - Kreis Breisgau-Hochschwarzwald - Badische Zeitung. Abgerufen am 12. Mai 2020.
- ↑ Höhepunkte zeitgenössischer und asiatischer Kunst bei Kaupp in Sulzburg! 26. November 2014, abgerufen am 15. Mai 2020.
- ↑ Badische Zeitung: "Das ist noch fast geschenkt!" - Sulzburg - Badische Zeitung. Abgerufen am 12. Mai 2020.
- ↑ Peace for Paris! - Thomas Baumgärtel | Pop Art Shop. Abgerufen am 12. Mai 2020.
- ↑ Porträt des Auktionshauses Kaupp. In: Sammler Journal. Nr. 9-12, 2009, S. 56.
- ↑ Marion Zipfel: Kaupp in Sulzburg ist eine gute Adresse für Spitzweg. In: DIE WELT. 29. August 2009 (welt.de [abgerufen am 15. Mai 2020]).
- ↑ Meditierend sitzt die Weiße Tara auf einem Lotosthron. In: Kunst und Auktionen. Nr. 11, Juli 2012.
- ↑ Lena Bopp: Kafka-Ausstellung: Ich räche mich mit den Mäusen. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 13. Mai 2020]).
- ↑ WELT: Marbach sichert sich Kafkas "Mäuse-Brief". In: DIE WELT. 8. Dezember 2012 (welt.de [abgerufen am 15. Mai 2020]).
- ↑ Badische Zeitung: Mindestgebot 150.000 Euro: In Sulzburg kommt Orgelgeschichte unter den Hammer - Klassik - Badische Zeitung. Abgerufen am 15. Mai 2020.
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