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Austrian Beat

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Austrian Beat ist eine lose Vereinigung österreichischer Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die meist in den 1950er Jahren geboren sind, und deren Leben und Wirken sie selbst als prekär einstufen.

Merkmale des Austrian Beat[Bearbeiten]

Im Sammelband Austrian Beat (2018) sind drei Hauptkomponenten herausgearbeitet:

Kontakt zu Klassikern[Bearbeiten]

Die Klassiker der Beat Generation, Beatnik und des Social Beat dienen als Richtschnur für die Transformation sogenannter Randthemen über den literarischen Rand hinaus. Im Literaturfestival Sprachsalz sind jährlich Gäste aus der Originalszene der Beatniks aus San Francisco, St. Louis und New York zu Gast. Ihre Texte werden in Kleinauflagen übersetzt und für literarische Veranstaltungen aufbereitet. In der Edition BAES sind regelmäßig Beat-Klassiker zu Gast. Die musikalische Komponente zum Austrian Beat pflegt der steirische Kleinverlag edition Kürbis aus Wies unter der Leitung des Musikers und Schriftstellers Wolfgang Pollanz.

Rezeption der Literatur[Bearbeiten]

Die beiden Schlüsselwörter Prekär und Provinz prägen die Rezeption jener Texte, die dem Austrian Beat zugerechnet werden. Daher gibt es kein Zentrum und keine genau definierte Forschungsstelle, an der diese Literatur gesammelt oder beobachtet wird. Da viele Texte in Kleinverlagen oder ausgewiesenen Samisdat-Vertriebssystemen erscheinen, entsteht ein Überblick am ehesten durch Anthologien, welche zwischendurch einen losen Kontakt zu den einzelnen Mitglieder herstellen. Seit Jahrzehnten sind diese Schriftsteller durch die Grazer Autorinnen Autorenversammlung und die IG Autorinnen Autoren betreut, wenn soziale Notlagen aufbrechen. Eine notdürftige Sichtung der Literatur geschieht durch das Projekt „BIP | Buch in Pension“, worin prekäre Literatur Österreichs in Jahrbüchern als Fließtext zur Zeitgeschichte zusammengefasst ist.

Lebensform[Bearbeiten]

"Beat ist eine Lebenseinstellung", sagt Ruth Weiss in ihrem letzten Interview mit dem Verleger Elias Schneitter. Tatsächlich haben viele Vertreterinnen des Austrian Beat das Schreiben zu einem Lebensprogramm gemacht, ohne regelmäßig zu publizieren. Viel Literatur wird gezielt als mündliche Überlieferung inszeniert. Literarische Veranstaltungen finden als Event statt, ohne dass dabei literarische Formen aufgesucht würden. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Treffen ist das Zitieren alter Storys nach dem Muster der Ur-Beatniks. Die Haltung dieser Künstler lässt sich mit dem Motto zusammenfassen: „Die Rente des Beatnik ist der Tod.“

Persönlichkeiten[Bearbeiten]

In der Anthologie „Austrian Beat“ sind Fallbeispiele und Theorieansätze von 27 Schriftstellern zusammengeführt, die in einer gewissen Nähe zum Austrian Beat stehen: Stephan Alfare, Thomas Antonic, Wolfgang Bauer, Joe Berger, Isabella Breier, Stephan Eibel Erzberg, Günter Eichberger, Wolfgang E. Eigensinn, Thomas Frechberger, Günther Geiger, Winfried Gindl, Waltraud Haas, Heinz D. Heisl, Martin Kolozs, Rudolf Krieger, Rudolf Lasselsberger, Christian Loidl, Thomas Northoff, Peter Prieler, Judith Pouget, Robert Prosser, Stefan Schmitzer, Elias Schneitter, Helmuth Schönauer, Dieter Sperl, Richard Wall, Ruth Weiss (Künstlerin), Bernhard Widder

Literatur[Bearbeiten]

  • Thomas Antonic: Amongst Nazis / Unter Nazis: William S. Burroughs in Vienna 1936/37. Moloko Print, Schönebeck 2020.  ISBN 978-3-943603-84-2.
  • Thomas Antonic: Wolfgang Bauer. Werk, Leben, Nachlass, Wirkung. Ritter, Klagenfurt 2018. ISBN 978-3-85415-574-4.
  • Gerhard Ruiss / Hannes Vyoral: Der Zeit ihre Kunst – Der Kunst ihre Freiheit. Der Freiheit ihre Grenzen? Zensurversuche und -modelle der Gegenwart. IG Autoren, Wien 1990, ISBN 3-900419-03-5.
  • Elias Schneitter & Helmuth Schönauer (Hg.): Austrian Beat. 27 österreichische Autorinnen und Autoren, die mit dem "Beat" in Verbindung stehen. Edition BAES, Zirl 2018. ISBN 978-3950-441956.
  • Helmuth Schönauer: Antriebsloser Frachter vor Norwegen. Austrian Beat. Lesefehler im Bordbuch. Edition BAES, Zirl 2021. ISBN 978-3-9519872-8-6.
  • Helmuth Schönauer: Buch in Pension. Tagebuch eines pensionierten Bibliothekars 2. 130 Rezensionen aus dem Jahr 2020. Mit einem Vorwort von Gerhard Ruiss. Sisyphus-Verlag, Klagenfurt 2021. ISBN 978-3-903125-54-4.
  • Richard Wall: Steine, Spuren, Labyrinthe. Reiseskizzen von Venedig, Irland und Böhmen. Mit Essays über Ezra Pound, Dylan Thomas, Bohumil Hrabal, Ludwig Wittgenstein, Tim Robinson. Linz 1996.
  • Ruth Weiss: A Parallel Planet of People and Places. Stories and Poems. Enthält: "Just keep breathing!" Interview mit Ruth Weiss von Alexander Klug. "Ruth Weiss – Beat ist eine Lebenseinstellung" von Elias Schneitter. Edition BAES, Zirl 2012. ISBN 978-3-9503233-3-7.


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