Biennale Bavaria International
Die Biennale Bavaria International. Festival des Neuen Heimatfilms ist ein Filmfestival in Bayern. Es widmet sich deutschen und internationalen Filmen, die sich mit dem Thema „Heimat“ beschäftigen. Es findet alle zwei Jahre statt.[1]
Das Festival zeigt 40 bis 50 Filme. Eine unabhängige Jury vergibt in den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Kinder- und Jugendfilm sowie Newcomer/Independent jeweils den dotierten Filmpreis „Saphira“.
Geschichte[Bearbeiten]
Die Biennale Bavaria International wurde von Kulturschaffenden in Bayern initiiert.[2] Sie wird ausgerichtet vom Verein „Internationales Festival des Neuen Heimatfilms e.V.“, den Mühldorfs Altbürgermeister Günther Knoblauch und Kulturmanager Peter Syr aus Haag i. OB im Juli 2017 gründeten. Das Festival findet in sechs oberbayerischen Gemeinden in der Region Inn-Salzach statt, die sich mit einem Euro pro Einwohner an der Finanzierung beteiligten. Mit Hilfe eines Strukturprogramms für die Region konnte zusätzlich Geld für die Ausarbeitung des Konzepts gewonnen werden.[3] Zu den Förderern und Unterstützern gehörten u.a. die Schauspielerinnen Johanna Bittenbinder, Corinna Binzer und Kathi Leitner sowie der Kameramann Stefan Biebl. Schirmherren sind die Präsidentin des Bayerischen Landtags Ilse Aigner und der Außenminister Luxemburgs Jean Asselborn[1]
Der Start der Biennale war für 2019 geplant.[2] Von April bis September 2020 fand die Vorveranstaltung Neuer Heimatfilm unterwegs als Roadshow durch alle sechs geplanten Spielorte statt.[4] Das erste Festival wurde vom 15. bis 19. September 2021 zeitgleich in Altötting , Burghausen, in Haag i. OB, in Mühldorf am Inn, in Trostberg und in Wasserburg am Inn veranstaltet und mit Marcus H. Rosenmüllers Beckenrand Sheriff eröffnet. Unter den weiteren Filmen waren der Dokumentarfilm aus Nordmazedonien Land des Honigs, die österreichische Verfilmung des Romans von Elfriede Jelinek Die Kinder der Toten, Christian Lerchs bayerischer Jugendfilm Das Glaszimmer oder der Münchner Dokumentarfilm Lionhearted. Kurator war Joachim Kurz. Die meisten Filme liefen bereits bei anderen Festivals. Es gehe den Veranstaltern nicht um Exklusivität, das Motto lautete „Best of Fest“.[1]
Ein wichtigstes Ziel des Festival ist es laut Joachim Kurz „Diskussionen anzustoßen, die im virtuellen Raum nur schwer für ein breites Publikum zu realisieren“ sind. Im Rahmenprogramm des Festivals gehe es darum, „Einheimische“ und „Zugezogene“, Filmemacher und Publikum über unterschiedliche Sichtweisen zu dem, was Heimat bedeuten kann, ins Gespräch zu bringen und sich auszutauschen.[5]
Zwei Podiumsdiskussionen Heimat in Stadt und Land und Heimat Europa: gestern-heute morgen wurden 2021 von ARD alpha ausgestrahlt.[6][7]
Die Biennale Bavaria ist in der Arbeitsgemeinschaft der Filmfestivals in Deutschland organisiert.[8]
Literatur[Bearbeiten]
- Joachim Kurz: Heimat! Film! Festival! Über die Entstehung eines Festivals des Neuen Heimatfilms, in: Tanja C. Krainhöfer, Joachim Kurz (Hrsg.): Filmfestivals. Krisen, Chancen, Perspektiven, edition text + kritik, München 2022, ISBN 978-3-96707-725-4; S. 253–258
Preisverleihungen und Preisträger[Bearbeiten]
Im Rahmen der Biennale Bavaria International werden die folgenden Preise verliehen.
Preis der Kategorie: Spielfilm[Bearbeiten]
Preisträger
- 2021: Borga (Deutschland, Ghana), Regie: York-Fabian Raabe
Preis der Kategorie: Dokumentarfilm[Bearbeiten]
Preisträger
- 2021: Land des Honigs (Nordmazedonien), Regie: Ljubomir Stefanov, Tamara Kotevska
Preis der Kategorie: Newcomer/Independent[Bearbeiten]
Preisträger
- 2021: Bier! Der beste Film der je gebraut wurde (Österreich), Regie: Friedrich Moser
Preis der Kategorie: Kinder- und Jugendfilm[Bearbeiten]
Bisherige Preisträger
- 2021: Das Glaszimmer (Deutschland), Regie: Christian Lerch
Weblinks[Bearbeiten]
- Website Biennale Bavaria
- Biennale Bavaria International: „Film kann Heimat und Verständnis schaffen“, Theresa Brüheim im Gespräch mit Günther Knoblauch und Peter Syr. In: Politik & Kultur, Ausgabe Nr. 3/2019, S. 22 (pdf zum Herunterladen)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Josef Grübl: Kino. Wo bist du Zuhause? Süddeutsche Zeitung, 9. September 2021
- ↑ 2,0 2,1 Tobias Krone: Erstes Festival für „Neuen Heimatfilm“. Kritischer Blick auf die Provinz, Deutschlandfunk Kultur, 19. Dezember 2017
- ↑ Joachim Kurz: Heimat! Film! Festival! Über die Entstehung eines Festivals des Neuen Heimatfilms, in: Tanja C. Krainhöfer, Joachim Kurz (Hrsg.): Filmfestivals. Krisen, Chancen, Perspektiven, edition text + kritik, München 2022, ISBN 978-3-96707-725-4, S. 250
- ↑ Joachim Kurz: Heimat! Film! Festival! Über die Entstehung eines Festivals des Neuen Heimatfilms, S. 254
- ↑ Joachim Kurz: Heimat! Film! Festival! Über die Entstehung eines Festivals des Neuen Heimatfilms, in: Tanja C. Krainhöfer, Joachim Kurz (Hrsg.): Filmfestivals. Krisen, Chancen, Perspektiven, edition text + kritik, München 2022, ISBN 978-3-96707-725-4, S. 256
- ↑ alpha-podium: Heimat in Stadt und Land, Moderation: Andreas Bönte, ARD Alpha (Mediathek), 1. November 2021
- ↑ alpha-podium. Heimat Europa: gestern - heute - morgen, Moderation: Özlem Sarikaya, ARD Alpha (Mediathek), 30. November 2021
- ↑ AG Filmfestival, Mitglieder (Stand: 10. August 2022
Diese artikel "Biennale Bavaria International" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Biennale Bavaria International.