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Brainergy Park Jülich

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Der Brainergy Park Jülich[1] ist ein Gewerbegebiet im Norden von Jülich, das die Gesellschafterkommunen Jülich, Niederzier und Titz zu einem 52 Hektar großen interkommunalen Gewerbegebiet der Energiewende entwickeln wollen. Unter anderem entsteht hier eine Demonstrationsplattform für das Energiemanagement der Zukunft.

Lage[Bearbeiten]

Der Brainergy Park liegt im Norden von Jülich, inmitten des Städtedreiecks Aachen – Düsseldorf – Köln. In der Nähe befinden sich Forschungseinrichtungen wie der Campus Jülich der FH Aachen, der Standort Jülich des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Forschungszentrum Jülich (FZJ) und die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG). Diese Forschungsreinrichtungen sind wichtige Kooperationspartner des Brainergy Parks.

Masterplan[Bearbeiten]

Am 15. März 2018 wurde der Masterplan[2] zum Brainergy Park den Jülicher Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Forschung und Wirtschaft vorgestellt. Die Stadt Jülich sowie die Gemeinden Niederzier und Titz planen, die Flächen der ehemaligen Sendeanlage der Deutschen Welle auf der sogenannten Merscher Höhe zu einem 52 Hektar großen Gewerbegebiet zu entwickeln. Etwa sieben Hektar der Fläche sind exklusiv für ein innovatives Spezialgebiet zu den Themenfeldern „Neue Energien“ und „Energiewende“ vorgesehen. Hier sollen der Transfer von der Forschung in die Praxis vorangebracht werden, etwa in der Wasserstoffwirtschaft, aber auch in den Bereichen Digitalisierung, Umwelttechnik und Bioökonomie. Im sogenannten StartUp Village können interessierte Gründerinnen und Gründer ihre Energiekonzepte und andere Gründungsideen im kreativen Austausch mit anderen ausprobieren und verwirklichen.[3]

Außerdem ist eine Demonstrationsplattform für das Energiemanagement der Zukunft geplant. Das Herzstück des Brainergy Parks bildet ein rund 7.500 Quadratmeter großer Zentralbau, der sogenannte Brainergy Hub. Für seine architektonische, gebäudetechnische und landschaftsplanerische Gestaltung wurde ein Wettbewerb ausgerufen, an dem sich 25 Planerteams beteiligen.[4]

Planungsfortschritt[Bearbeiten]

Im Jahr 2014 haben die Kommunen Titz, Jülich und Niederzier die Weichen für den Brainergy Park gestellt. Im Jahr 2020 erhielten sie mit einem 3,4 Millionen hohen Förderbescheid die höchste Landesförderung, die es im Rahmen des Strukturwandels für ein Einzelprojekt gibt. Gefördert wurde eine Machbarkeitsstudie, die sich insbesondere mit Fragen der Energieversorgung des Brainergy Parks sowie mit seinem Zentralgebäude und der städtebaulichen Raumplanung im Umfeld des Geländes befasst. Im nächsten Schritt erfolgte ein Antrag auf Fördermittel aus dem Bundesprogramm SofortprogrammPLUS in Höhe von 90 Millionen Euro. Diese Mittel werden in der ersten Phase die Umsetzung des neuen Energiesystems, aber auch den Bau eines Zentralgebäudes ermöglichen.[5] In der zweiten Phase wird das Hub-Zentralgebäude erweitert und zusätzliche Transferaktivitäten mit den Forschungspartnern aufgesetzt.[6]

Im März 2021 hat der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier auf seiner digitalen Aufsichtsratssitzung dem Teilprojekt „StartUp Village“ des Brainergy Park Jülich den dritten Stern verliehen. Dieser wird vergeben, wenn für das Vorhaben ein Förderzugang, beispielweise im Rahmen eines Bundesprogramms, erfolgreich identifiziert werden konnte. Das StartUp Village hat ein Budget von 7,7 Millionen Euro. Das Geld wird nun beim Förderprogramm STARK[7] des Bundeswirtschaftsministeriums beantragt.[8]

Umsetzung[Bearbeiten]

Baustart[Bearbeiten]

Im März 2021 haben die Erschließungsarbeiten für den 1. Bauabschnitt auf der Merscher Höhe begonnen. Gebaut wird die erste neue Straße im Brainergy Park, über die Besucher in Zukunft auf das Gelände fahren können. Erste Anlaufstelle wird künftig das „Brainergy Starter“-Bürogebäude sein, das direkt an einem neu geplanten Kreisverkehr und in der Nähe des Zufahrtsbereichs von der L241 entsteht. Auch mit dem Bau dieses Gebäudes wurde Anfang März begonnen.[9] Das Bürogebäude soll auf 2.100 Quadratmetern und zwei Etagen Platz für bis zu vier Unternehmen bieten.

Künftige Nutzer[Bearbeiten]

In das Starter-Gebäude soll unter anderem die Zukunftsagentur Rheinisches Revier einziehen, die zusammen mit Partnern aus der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie Verbänden Konzepte dafür entwickelt, die Energiewende und den Klimawandel im Rheinischen Revier zu begleiten. Der Straßenbau wird ermöglichen, dass viele weitere Firmen sich im Brainergy Park ansiedeln können.[10] Bis zum Sommer 2022 soll die Infrastruktur auf dem 52 Hektar großen Areal komplett fertiggestellt sein.[11]

Die Fraunhofer Gesellschaft hat bereits vor einiger Zeit zugesagt, im Rahmen der „Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastruktur und Geothermie IEG“ Räumlichkeiten zur Sektorkopplung im Brainergy Park zu bauen.[12]

Energieversorgungssystem[Bearbeiten]

Der Brainergy Park in Jülich soll ein integriertes Energiesystem erhalten. Das heißt: Das Gewerbegebiet soll nicht nur mit Energie versorgt werden, sondern auch gleichzeitig für Energie sorgen. Für diese komplexe Aufgabe hat die Brainergy Park Jülich GmbH das Projekt zur Entwicklung des Energieversorgungssystems europaweit ausgeschrieben. Im Rahmen der Ausschreibung wurde der Auftrag an E.ON Energy Solutions, die Stadtwerke Jülich, das Aachener Start-up heatbeat nrw und die Fichtner-Group vergeben. Gemeinsam planen sie als Konsortium „set4“ das erste Wissens- und Industriegebiet mit einer zukunftsfähigen Energieversorgung sowie innovativen Energiespeichern. Unterstützt werden die Projektpartner von regionalen Wissenschaftlern und erfahrenen Planungsunternehmen.[13]

Politische Bedeutung[Bearbeiten]

Der Brainergy Park soll als interkommunales Projekt einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des anstehenden Strukturwandels im Rheinischen Revier leisten. Mitten im Zentrum des Rheinischen Braunkohlereviers soll ein möglichst klimaneutraler Gewerbepark entstehen, der aus erneuerbaren Energiequellen versorgt wird. Als dauerhaftes Reallabor wird er für neue Entwicklungen im Bereich Energie, Digitalisierung, Umwelttechnik und Bioökonomie dienen.[14] Zahlreiche Kooperationspartner, besonders aus der Wissenschaft, werden das Projekt begleiten. Dazu zählen etwa das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Fraunhofer Institut, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen, die Fachhochschule (FH) Aachen und das Forschungszentrum Jülich (FZJ). In den kommenden Jahren werden etwa 2.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Webseite des Brainergy Park
  2. Masterplan Brainergy Park auf der Website der Stadtentwicklungsgesellschaft Jülich
  3. Brainergy Park: [https://www.brainergy-park.de/allgemein/3-sterne-startup-village/ StartUp Village
  4. Brainergy Park: Brainergy Hub
  5. Aachener Zeitung: Der Brainergy-Park baut seinen Vorsprung aus, abgerufen am 8. Juli 2021; Herzog Kultur- und Stadtmagazin: Umsetzungsphase „Brainergy“ beginnt, abgerufen am 8. Juli 2021
  6. Brainergy Park als Projekt auf der Website der Zukunftsagentur Rheinisches Revier
  7. Förderprogramm STARK auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
  8. Wirtschaftsministerium NRW: 14 weitere Zukunftsprojekte erhalten den dritten Stern; Brainergy Park: „Dritter Stern“ verliehen: StartUp Village kann gebaut werden
  9. Brainergy Park: Baustart im Brainergy Park Jülich
  10. Brainergy Park: Brainergy Starter
  11. Aachener Nachrichten: Startschuss für die Umsetzung, abgerufen am 8. Juli 2021
  12. Herzog Kultur- und Stadtmagazin: Jülich wird Teil des Fraunhofer-Netzwerkes, abgerufen am 8 Juli 2021
  13. Radio Rur: Zukunftsweisendes Energiekonzept im Brainergy Park Jülich, abgerufen am 8. Juli 2021; Brainergy Park: Gebündelte Kompetenz: „set4“
  14. Wirtschaftsministerium NRW: Land fördert Machbarkeitsstudie für den Brainergy Park Jülich mit 3,4 Millionen Euro


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