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Burner Games

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Burner Games sind kleine für die Spielpädagogik entwickelte Bewegungsspiele, die sich an der Erlebniswelt von Kindern und Jugendlichen orientieren.

Geschichte[Bearbeiten]

Die ersten Burner Games entstanden im Rahmen des Schulsportunterrichts der Basler Sportlehrerin Muriel Sutter in Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Da sich die Spiele auf Anhieb großer Beliebtheit erfreuten, erlangten sie innerhalb kurzer Zeit einen hohen Bekanntheitsgrad. Seit 2013 werden entsprechende Lehrmittel im Hofmann-Verlag publiziert, wodurch sich die neuen Spielideen abgesehen von der Schweiz auch in Deutschland, Österreich, Niederlande, Italien, Finnland, Lettland, Litauen und Taiwan etablieren konnten.

Ausgangspunkt: Kleine Spiele[Bearbeiten]

Erste sogenannte „Kleine Spiele“ wurden bereits Anfang der 1960er-Jahre von Erika und Hugo Döbler publiziert[1]. Die attraktiven Varianten von Fang-, Lauf- und (Ab)Wurfspielen waren lange Zeit sehr populär. Am bekanntesten sind heute wohl Völkerball und Dodgeball. Diese Spiele sorgten zwar jederzeit für Stimmung, provozierten jedoch oft auch Angstgefühle oder schmerzhafte Erlebnisse bei Leistungsschwächeren.

Neuorientierung: Teamplay und New Games[Bearbeiten]

In den 1990er-Jahren erfolgte eine Trendwende: Autoren wie Rudolf Keller[2] und Peter Vary[3] verbreiteten eine neue Philosophie in der Spielerziehung, in deren Zentrum v. a. Mannschaftssportarten wie Fußball, Handball, Basketball, Volleyball und Unihockey standen. Gemeinschaftsspiele (Teamplay) beherrschten fortan die Szene, selektive kleinere Spiele wie z. B. Ballfluchtspiele wurden in den Hintergrund gedrängt. Diese Entwicklung führte zu den so genannten New GamesKooperationsspielen, bei denen es keine Gewinner und Verlierer mehr gab.

Revival der Straßenspiele[Bearbeiten]

Infolge gesellschaftlicher Veränderungen verlegte sich das Spiel der Kinder und Jugendlichen immer mehr von der Straße und vom Sportplatz vor den Fernseher oder die Spielkonsole. Dieser Trend war besonders in den Schulen stark spürbar, denn als Folge davon nahmen u. a. die motorischen Fähigkeiten der Kinder und damit auch deren Motivation Sport zu treiben zunehmend ab. Initiiert durch die Autorenschaft Klaus Roth und Christian Kröger und deren bekanntestes Werk „Ballschule – ein ABC für Spielanfänger“[4] wurden Sportspiele fortan wieder vermehrt mit Bezug auf einfachere Spielformen (z. B. Streetball), Varianten der früheren Straßenspiele sowie anderweitigen spielerischen Formen unterrichtet.

Entstehung der Burner Games[Bearbeiten]

Gleichzeitig erlebten die „Kleinen Spiele“ ihr Revival in Form der neuartigen Burner Games. Der Name bezieht sich auf den Ausdruck „Das ist der Burner!“, der zu ihrer Entstehungszeit ein beliebter Ausspruch unter Jugendlichen war. Als Grundlage dienen fantasievolle Inszenierungen, die von der Abstraktion moderner Computerspiele wie z. B. Angry Birds bis hin zu traditionellen Volksfesten, länderspezifischen Essgewohnheiten oder Szenen aus der Tierwelt reichen.[5]

Der kreative Umgang mit dem Thema „Spiel“ wird inzwischen auch in der Aus- und Weiterbildung von Sportlehrpersonen gepflegt, u. a. am Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit (DSBG) der Universität Basel[6], in den Turn-Dachverbänden der Schweiz sowie auf Symposien und Sportkongressen in verschiedenen Ländern.

Spielphilosophie[Bearbeiten]

Die Burner Games verbinden Spiel, Spaß, Spannung und Bewegung. Aufgrund ihrer einfachen Strukturen, der geringen technischen Anforderungen und des spärlichen Materialbedarfs sind sie für nahezu alle Altersgruppen spielbar. Gefördert werden dabei Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer, koordinative Fähigkeiten sowie Selbstvertrauen, Sozialkompetenz und Mannschaftsgeist. Allen Spielen gemeinsam ist ein flexibles Regelwerk: Die Spielenden dürfen die Regeln in gegenseitiger Absprache selbständig mitgestalten, verpflichten sich jedoch, diese konsequent einzuhalten. Da stärkere und schwächere Spielende gleichermaßen integriert sind, können auch heterogene Gruppen ein positives Spielerlebnis haben.[5] Weiter können überfachliche Kompetenzen entwickelt und trainiert werden.[7]

Spielkategorien[Bearbeiten]

Die Burner Games lassen sich in folgende drei Kategorien einordnen:

  • Kommunikations- und Kennenlernspiele

eignen sich als „Eisbrecher“ für Gruppen oder können Elemente in einer größeren Gemeinschaft sein. Spiele dieser Kategorie, bei denen v. a. Kommunikation, Beobachtungsgabe und Reaktionsfähigkeit im Zentrum stehen, sind körperlich weniger intensiv.

  • Aufwärmspiele

bieten abwechslungsreiche Ideen, um Kopf und Muskulatur gleichermaßen zu aktivieren. Kreative Inszenierungsideen sowie kleine Geschichten lassen die körperliche Anstrengung dabei vergessen – spannende Kombinationen von Geschicklichkeitsaufgaben, Teamwork und physischer Herausforderung ermöglichen allen Spielenden Erfolgserlebnisse.

  • Intensivspiele

werden dank vielfältiger Inszenierungsideen aus unterschiedlichen Lebensbereichen zu einem Erlebnis, das, je nach Alter und Typ, oft auch Identifikationspotential oder Kindheitserinnerungen weckt. Dazu gehören Rollen- und Actionspiele sowie sportlicher Wettbewerb.

Spielbetrieb[Bearbeiten]

Bei den Burner Games handelt es sich um eine Spiele-Open Source. Gespielt wird mehrheitlich in Schulen und Sportvereinen, wo sporadisch auch organisierte Spiel-Events stattfinden.

Publikationen[Bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten]

  • Sutter, Muriel: Burner Games – Kleine Spiele mit großem Spaßfaktor. Hofmann, Schorndorf 2013, ISBN 978-3-7780-2913-8.
  • Sutter, M.: Burner Games Revolution. Hofmann, Schorndorf 2014, ISBN 978-3-7780-2932-9.
  • Sutter, M. (Hrsg.): Burner Gladiators. Hofmann, Schorndorf 2015, ISBN 978-3-7780-2951-0.
  • Sutter, M. (Hrsg.): Burner Parkour. Hofmann, Schorndorf 2016, ISBN 978-3-7780-2961-9.
  • Sutter, M. (Hrsg.): Burner Acrobatics. Hofmann, Schorndorf 2018, ISBN 978-3-7780-2981-7.
  • Sutter, M.: Burner Games Academy 1. Hofmann, Schorndorf 2019, ISBN 978-3-7780-2991-6.
  • Sutter, M. (Hrsg.): Burner Stage. Hofmann, Schorndorf 2020, ISBN 978-3-7780-4021-8.
  • Sutter, M.: Burner @home. Hofmann, Schorndorf 2021, ISBN 978-3-7780-4031-7.

Arbeiten[Bearbeiten]

  • Looser, B. (2021): Kompetenzorientiert unterrichten mit Burner Games in 3. Zyklus. Bachelor-Arbeit, DSBG der Universität Basel
  • Sandmeier, A. (2020): HIIT mit Burner Games – Motivierendes Ausdauertraining für Kinder und Jugendliche. Bachelor-Arbeit, DSBG der Universität Basel
  • Waser, S. (2020): Übertragung der Burner Games auf den Wassersport. Kompetenzorientierte Spielesammlung für den Wassersport. Bachelor-Arbeit, DSBG der Universität Basel
  • Zollino, C. (2021): Kompetenzorientiert unterrichten mit Burner Games – Eine Analyse der Kompetenzen nach Lehrplan 21. Bachelor-Arbeit, DSBG der Universität Basel

Artikel[Bearbeiten]

  • Iseppi, A.: Buchtipp für Ballspiele. Rezension über Burner Games und 3-2-1 Goal!, erschienen in Bündner Schulblatt, Ausgabe 12/2011
  • König, S., Memmert, D., Kolb, M. (Hrsg.): DVS KONGRESSBAND 2013 Sport-Spiel-Unterricht Schulsportforschung, Band 1, ISBN 978-3-8325-3223-9
  • Krebs, T.: Lehrpersonen nehmen das Heft selber in die Hand. Feature mit Beitrag zu den Werken von Muriel Sutter, erschienen in: Bildung Schweiz, Ausgabe 5a/2014
  • Küffer, M.: Burner Games – Sportspiele für jedes Alter. Rezension für Mediathek BASPO, erschienen am 24. November 2011 auf https://www.mobilesport.ch/de/
  • Roduner, M.: Motivierende Ballspiele. Rezension über Burner Games und 3-2-1 Goal!, erschienen im Basler Schulblatt, Ausgabe 12/2011
  • Sutter, M.: Die Burner-Olympiade. Feature zu den Burner Games, erschienen in: Praxis Bewegung, Sport und Spiel, Friedrich Verlag, Ausgabe 43/2011

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Döbler, Erika und Hugo: Kleine Spiele – Ein Handbuch für Schule und Sportgemeinschaft. Volk und Wissen, Berlin 1963.
  • Keller, Rudolf: Ballspielen lernen. Sabe, Zürich 1991, ISBN 978-3-252-09310-5.
  • Roth, Klaus und Kröger, Christian: Ballschule – ein ABC für Spielanfänger. Hofmann, Schorndorf 2015, ISBN 978-3-7780-0015-1.
  • Vary, Peter:137 Basisspiel- und Basisübungsformen für Basketball, Fußball, Handball, Hockey, Volleyball (Spiel- und Übungsformen). Hofmann, Schorndorf 2008, ISBN 978-3-7780-2374-7.
  • Viehweg, Michal: Völkerball. (Deutsche Übersetzung aus dem Tschechischen) Hanser, München 2005, ISBN 978-3-552-06021-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Döbler, Hugo und Erika: Kleine Spiele – Ein Handbuch für Schule und Sportgemeinschaft. Volk und Wissen, Berlin 1963.
  2. Rudolf Keller: Ballspielen lernen. Sabe, Zürich 1991, ISBN 978-3-252-09310-5.
  3. Vary, Peter: 137 Basisspiel- und Basisübungsformen für Basketball, Fußball, Handball, Hockey, Volleyball (Spiel- und Übungsformen). Hofmann, Schorndorf 2008, ISBN 978-3-7780-2374-7.
  4. Roth, Klaus und Kröger, Christian: Ballschule – ein ABC für Spielanfänger. Hofmann, Schorndorf 2015, ISBN 978-3-7780-0015-1.
  5. 5,0 5,1 Sutter, Muriel: Burner Games – Kleine Spiele mit großem Spaßfaktor. Hofmann, Schorndorf 2013, ISBN 978-3-7780-2913-8.
  6. DSBG der Universität Basel - Bachelor 4. Semester (B4): Frühjahrssemester 2022. Abgerufen am 29. Juli 2020.
  7. Lehrplan 21. Abgerufen am 29. Juli 2020.


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