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Carl Friedrich Wilhelm Sachße

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Porträt Carl Friedrich Wilhelm Sachße, geschätzt 1880 - 1885.
Die Agronomia zu Jena 1856, Sachße sitzt am Tisch rechts.

Carl (Karl) Friedrich Wilhelm Sachße (* 22. Juni 1832 in Halle a. d. Saale; † 1. April 1885 in Hohenthurm) war Pächter der Wuthenau’schen Rittergüter Hohenthurm und Rosenfeld vom 9. September 1856 bis zu seinem Tod. Sein Leben und Wirken steht idealtypisch für die bürgerlichen Gutspächter seiner Zeit. Sachßes Vertragspartner war zunächst Adam Traugott von Wuthenau, bei den Folgeverträgen 1869 und 1875 dessen Sohn Maximilian Heinrich von Wuthenau.

Familie[Bearbeiten]

Sachße war der jüngste Sohn des Posthalters und Ökonoms Ernst Friedrich Sachße (26. Mai 1777 – 4.Oktober 1837) und seiner Frau Johanna Magdalena geb. Schulze (2. Dezember 1792 – 16. November 1849) aus Halle a.d. Saale. Er heiratete am 18. Mai 1858 Ida Louise geb. Moßdorf (adopt. Krüger) (2. September 1838 – 28. August 1925) in Schenkenberg. Mit ihr bekam er 13 Kinder, die alle auf Schloss Hohenthurm geboren und getauft wurden. Der Zehntgeborene war der Marineoffizier Fritz Walter Sachße.

Leben[Bearbeiten]

Sachße besuchte u. a. von 1844 bis 1849 die Stoysche Erziehungsanstalt zu Jena unter dem Schulleiter Karl Volkmar Stoy. 1853 - 1854 verbrachte Sachße sein militärisches Dienstjahr als Einjährig-Freiwilliger bei dem 12. Husaren Regiment in Merseburg. Von 1854 bis 1856 studierte Sachße bei Friedrich Gottlob Schulze an dem Landwirthschaftlichen Institut zu Jena. Sachße war Mitglied der nichtschlagenden Studentenverbindung Corps Agronomia, deren Statuten er im Jahr 1855 mitverfasste. Nach Übernahme der Bewirtschaftung der Rittergüter Hohenthurm und Rosenfeld lebte Sachße mit seiner Familie im Erdgeschoss und im Zwischengeschoss von Schloss Hohenthurm. Die Schlosseigentümer bewohnten die oberen Stockwerke.

Wirken[Bearbeiten]

Seite aus dem Pachtvertrag Hohenthurm, 1857.
Schloss Hohenthurm 1870-1871. Ölbild von Frau von Wuthenau für Carl Sachße. Im Vordergrund französische Kriegsgfangene.
Korrespondenz der Commandatur Wittenberg mit Amtmann Sachße, 1870.

Sachße leitete als Pächter den landwirtschaftlichen Großbetrieb des Ritterguts Hohenthurm und prägte in dieser Funktion das heutige Erscheinungsbild des Schlosshofes und der dort vorhandenen Wirtschaftsgebäude entscheidend mit. So ließ er Um- und Ausbauarbeiten am heutigen Kulturdenkmal durchführen und versuchte den felsigen Hof durch Sprengungen zu ebnen. Auf dem Gelände des Ritterguts Hohenthurm richtete Sachße eine eigene Kartoffelschnaps-Brennerei ein. Im Frühjahr 1882 explodierte, trotz erfolgter offizieller Prüfung, der Destillierapparat. Bei dem Unglück starben zwei Menschen. Die Brennerei wurde wieder aufgebaut.

Sachße führte seit Beginn seiner Pachtung den Titel Amtmann. In dieser Funktion tätigte er Verwaltungsarbeiten. 1873 wurde er zum Amtsvorsteher mit weiterreichenden, auch exekutiven Befugnissen ernannt.

Sachße war Gründungsmitglied, Anteilseigner und im Vorstand der Zuckerfabrik, der Malzfabrik und der Maschinenfabrik zu Landsberg. Die drei Fabriken stellten zu jener Zeit die wohl wichtigste industrielle Trias der Region dar. Beim ersten Gesellschaftertreffen der Zuckerfabrik 1863 beschloss und förderte Sachße u.a. deren sofortigen Bau zwecks Verwertung der heimischen Zuckerrüben mit. 1871 war Sachße Mitbegründer der Malzfabrik als Aktiengesellschaft. Die Gründung geschah infolge des gestiegenen Bedarfs an Braumalz und aus der Überlegung heraus, dass die hiesige Gerste besser als Braumalz zu verwerten sei. 1873 war Sachße Mitbegründer der Maschinenfabrik als GmbH, die vorrangig der Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten diente.

Als Vertreter des Landwirthschaftlichen Vereins Landsberg nahm Sachße zudem im Februar 1872 am Ersten Kongress Deutscher Landwirthe in Berlin teil.

So trug Sachße in seiner Zeit maßgeblich zur agrarischen und industriellen Entwicklung der Landsberger Region bei.

Politik[Bearbeiten]

Sachße war Zeit seines Lebens Anhänger des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Zu nationalen Feiertagen ließ er stets eine schwarz-weiß-rote und eine eine schwarz-weiße Fahne vom Burgfried des Schlosses wehen.

Während des Deutsch-Französischen Kriegs 1870 - 1871 beschäftigte Sachße 13 französische Kriegsgefangene auf dem Rittergut. Dafür stand er in schriftlichem Austausch mit Heinrich Rudolf von Zedtwitz von der Commandatur der Festung Wittenberge. Die Kriegsgefangenen sollen Sachße geschätzt und ihm den Beinamen Le Juste („Der Gerechte“) gegeben haben.

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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