Carl Orff Ensemble (Hannover)
Das Carl Orff Ensemble war ein Instrumentalensemble an der Musikhochschule der Landeshauptstadt Hannover. Die Witwe Liselotte Orff (1930-2012) autorisierte das Ensemble unter der Leitung von Ulrich Ristau als weltweit einziges Ensemble zum Tragen des vollständigen Namen ihres Mannes. Nach dem Ausscheiden Ristaus im Jahre 2013 kam es 2014 zur rechtskräftigen Änderung des Namens in Orff Ensemble.
Geschichte[Bearbeiten]
1983 gründete Ulrich Ristau, ausgebildeter Oboist und Musiklehrer der Musikschule Hannover die erste Gruppe, die mit klassischen Orff Instrumenten (Sopran-Glockenspiel, Alt-Glockenspiel, Sopran-Metallophon, Alt/Tenor-Metallophon, Bass-Metallophon, Sopran-Xylophon, Alt/Tenor-Xylophon, Bass-Xylophon, Schellentrommeln, Schellen, Schellenring, Holzblocktrommeln, Rasseln, Becken, Triangeln)sowie der Mundharmonika auf der Grundlage des Orff Schulwerks musizierte. Im Jahre 1999 kam es zu einer Erweiterung durch die Kooperation zwischen der Wilhelm-Busch-Schule (Hannover) unter dem Rektor Michael Strümpel und der Musikschule Hannover unter Herrn Weiß in Person Ulrich Ristaus.
Die musikalische Grundausbildung der Grundschülerinnen (1.-4. Klasse) sowie der Unterricht der älteren Kinder und Jugendlichen des Ensembles basieren auf der Orff Pädagogik, die den schnellen und unkomplizierten Zugang zu den Instrumenten auch ohne Notenkenntnisse ermöglicht. Die im fünf bändigen Orff-Schulwerk vorgeschlagenen Stücke arrangierte Ristau für die Bedürfnisse seiner Schüler neu. Sprache und Gesang, Rhythmus, Bewegung und Improvisation spielten tragende Rollen im Unterricht. Ristau nutzte das Verfahren der Solmisation und kombinierte diese gesungene Tonleiter mit einer mittels Handzeichen visualisierten Tonleiter nach John Curwen (1816-1880) auf der Basis der Taktsprache des Franzosen Aimé Paris (1798-1866). Außerdem arbeitete Ristau mit einer eigens entwickelten "Mundharmonika-Schule und elementare Musiklehre". Viele der Schülerinnen blieben bis zur Volljährigkeit Mitglieder. Sie erlernten dabei alle Instrumente zu spielen und konnten außerdem solistisch weitere Instrumente (Tasten-, Seiten- und Blasinstrumente) einbringen. Das Repertoire umfasste neben den Stücken Carl Orffs auch Arrangements von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Pachelbel, den Beatles bis zum James Bonde Theme. Das Ensemble spielte in wechselnden Besetzungen mit ca. 30 Kindern und Jugendlichen.
Zahlreiche Konzertreisen in Deutschland, in benachbarte Länder bis nach Korea wurden durch die Unterstützung durch die Stadt Hannover, die Firmen Hohner und Sonor und den Förderverein der Freunde und Förderer des Carl Orff Ensembles e.V. möglich. Die Ergebnisse der Arbeit wurden auf mehreren CDs publiziert.
Zu den regelmäßig stattfindenden Auftritten gehörten "Offene Singen", die inzwischen über einhundertmal im Freizeitheim Hannover-Ricklingen stattfanden und das traditionelle Weihnachtskonzert in Zusammenarbeit mit der Weihnachtshilfe der Zeitung Hannoversche Allgemeine Zeitung.
Die Arbeit Ristaus mit dem Gesamtensemble endete 2013, sein Engagement an der Wilhelm-Busch-Schule läuft stufenweise bis 2018 aus, die Nachfolge ist ungeklärt.Im Herbst 2014 übernahm Hilke Romann, Stellvertretende Leiterin der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover die Leitung der altersgestaffelten Kinder- und Jugendlichen- Orff Ensemble Gruppen, die Gruppe der Erwachsenen leitet Eva Weber-Lück, zwei Mundharmonika Gruppen Volker Michaelis.
Diskografie[Bearbeiten]
- Mosaik (1994)
- Taktvoll (2010)
Weblinks[Bearbeiten]
- https://www.youtube.com/user/CarlOrffEnsemble
- http://www.orff-zentrum.de/
- http://www.orff.de/
- http://www.gs-wilhelm-busch-schule.de/index.php/projekte/unser-musikprojekt/videotest
Literatur[Bearbeiten]
- Ulrich Ristau: Mundharmonika-Schule und elementare Musiklehre. Geeignet für das Klassenmusizieren an Grundschulen und die Musikalische Grundausbildung an Musikschulen. Eigenverlag.
- Werner Thomas: Musica Poetica. Gestalt und Funktion des Orff-Schulwerks". Tutzing 1977.
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