Dénesh Ghyczy

Dénesh Ghyczy, ursprünglich Dénes, auch bekannt unter Deenesh (* 1970 in Diepholz, Niedersachsen) ist ein zeitgenössischer Maler, der in Berlin lebt. Er ist der Sohn von Barbara von Kempis und des Architekten, Designers und Erfinders Peter Ghyczy, der, aus dem Adel stammend, nach dem ungarischen Volksaufstand 1956 in die Bundesrepublik Deutschland kam.

Leben[Bearbeiten]

1972 zog Dénesh Ghyczy mit seinen Eltern in die Niederlande, wo er dreisprachig aufwuchs. Ende der 1980er-Jahre studierte er Kunst an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam, danach in Budapest und Brüssel an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste (Képzömüvészeti egyetem) und der Kunsthochschule Saint-Luc (Ecole supérieure des Arts Saint-Luc). Von 1992 bis 2005 lebte er als freier Künstler in Budapest und zog anschließend nach Berlin. Seine Werke wurden auf Einzel- und Gruppenausstellungen in zahlreichen Städten in Europa, Amerika und Asien gezeigt^[1], zuletzt unter anderem in Shanghai^[2] und Toronto^[3].

Werk[Bearbeiten]

In Ghyczys Arbeiten, durchgängig Acryl- und Ölmalerei auf Leinwand, dominierten lange das Porträt und die menschliche Figur. Oft handelte es sich um Einzelfiguren in einer Atmosphäre der Ruhe. Diese Malerei der Einsamkeit mit ihren Anklängen an die frühe Moderne eines Vilhelm Hammershøi oder Carel Willink ^[4] variiert er in Serien wie etwa „Void“. Wo anonyme Personen im „Leerraum“ schweben oder stürzen. In jüngster Zeit schuf er Räume in großen Formaten, zumeist in moderner Architektur. Ein besonderes Stilmittel in Ghyczys Werk ist die prekäre Balance zwischen Realismus und Abstraktion. Letztere erreicht er durch Techniken wie Maskierung, Dopplung und Fragmentierung. Dies zeigt sich sowohl im Gesamtaufbau wie auch in der Feinstruktur.^[5]