Das vergessene Buch Verlag
Das vergessene Buch – DVB Verlag GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2014 |
Sitz | Wien |
Leitung | Albert C. Eibl |
🌐Website | www.dvb-verlag.at |
Der Das vergessene Buch Verlag (kurz: DVB Verlag) ist ein österreichischer Verlag mit Sitz am Schottenring, im ersten Bezirk der Stadt Wien, der es sich zum Ziel gesetzt hat, zu Unrecht vergessene oder nicht mehr verlegte Preziosen der deutschsprachigen Literatur einem breiteren Lesepublikum neu zugänglich zu machen.[1]
Das Verlagsprogramm widmet sich derzeit verstärkt der Exilliteratur.[2] Mit seinem Anspruch, dem literarischen "Vergessen" der Gegenwart Einhalt zu gebieten, soll der Verlag laut seinem Gründer Albert C. Eibl "eine offenkundige Lücke in der österreichischen Verlagslandschaft" schließen.[3]
Publikationen[Bearbeiten]
Mit der Neupublikation von "Die Vergiftung", des 1920 erschienenen, autobiographischen Debütromans der bis dahin weitgehend in Vergessenheit geratenen österreichisch-jüdischen Exilautorin Maria Lazar löste der neu gegründete Verlag im Frühjahr 2015 erstmals ein breiteres mediales Echo aus. Die Wiederentdeckung der vergessenen Schriftstellerin und Publizistin, die 1933 mit Bert Brecht ins dänische Exil ging und 1939 dann vor den Nationalsozialisten nach Schweden flüchtete, wurde in überregionalen deutschsprachigen Tageszeitungen wie der Neuen Zürcher Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der österreichischen Tageszeitung Die Presse[4] kommentiert.
Während Franz Haas das "verblüffende Buch" in seiner Besprechung in der Neuen Zürcher Zeitung für eine echte "Wiederentdeckung" hält und "der Fall Maria Lazar" für ihn zeige, "welch nachhaltige Lücken der Nationalsozialismus nicht zuletzt in die Rezeption der Literatur von Frauen geschlagen hat"[5], attestiert Sandra Kerschbaumer in ihrer Rezension der "Vergiftung" für die Frankfurter Allgemeine Zeitung der "Fremdheit" der Protagonistin Ruth, sich selbst und ihrer Umwelt gegenüber, "bei aller Modernität des Romans" nicht genügend Suggestivkraft, "um heutige Leser zu bannen". Sie fragt sich aber dennoch, warum und wie das Werk ein Jahrhundert lang der allgemeinen Aufmerksamkeit entgehen konnte.[6]
Mit der Drucklegung von Maria Lazars großem Exilroman "Die Eingeborenen von Maria Blut", der die schleichende Entwicklung des Nazismus in der österreichischen Provinz thematisiert – ein Kapitel daraus wurde bereits 1937 in der deutschsprachigen Moskauer Exilzeitschrift Das Wort (hrsg. von Bert Brecht, Lion Feuchtwanger und Willi Bredel) veröffentlicht – konnte der Verlag im Frühjahr 2015 einen weiteren Schritt in Richtung einer literarhistorischen Rehabilitierung der vergessenen Autorin gehen. Die Neuauflage des Romans kommentierte Harald Eggebrecht in der Süddeutschen Zeitung wie folgt:
„Es ist eine bitterböse und sehr wahre Melange, die die Wiener Schriftstellerin und Journalistin Maria Lazar (1895–1948) in dem 1935 im dänischen Exil verfassten Roman in der fiktiven österreichischen Kleinstadt Maria Blut anrührt: Klerikalfaschismus und Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Wundergläubigkeit, Bigotterie und verlogene Sexualmoral. Es ist jene rechtsradikale Mischung, in deren Klima die Nazis auf blanke Willfährigkeit stießen. (...) Nun kommt der Roman erstmals in Österreich heraus, auf eine ähnliche Stimmungs-Melange treffend.“[7]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ http://dvb-verlag.at/der-verlag/
- ↑ http://titel-kulturmagazin.net/2015/03/20/die-freude-am-vergessenen/
- ↑ http://www.profil.at/kultur/albert-c-eibl-welche-romane-duerfen-wir-vergessen-5761125
- ↑ http://diepresse.com/home/spectrum/literatur/4737775/Eine-furchtbar-nette-Familie
- ↑ http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/zornig-funkelnder-expressionismus-1.18496672
- ↑ Sandra Kerschbaumer: Gedichtet aus trotzigen Kräften. In: FAZ, 22. Mai 2015, Nr. 117, S. 12.
- ↑ Harald Eggebrecht: Einträchtig in der Niedertracht. In: Süddeutsche Zeitung, 10. Juni 2015, Nr. 130, S. 12.
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