Demetri Betts
Demetri Betts (* 26. April 1973 in North Carolina; † 21. Mai 2017)[1] war ein US-amerikanischer Sänger,[2] Musiker,[3] Autor,[4] Tänzer, Motivationstrainer, Philanthrop, Model, Rave- und Club-Promoter sowie Pastor.[5]
Ab 1997 brachte Demetri Betts fünf Musikalben, zwei Buchserien und ein Magazin heraus, und er gründete die Hilfsorganisation New Chance International. Auf YouTube veröffentlichte er Hilfsvideos für Jugendliche.[6] Demetri Betts war ein christlicher Künstler. Aufgrund seiner Musik und seines ausgefallenen Tanz- und Kleidungsstils wurde er oft der Michael Jackson der christlichen Musik genannt.
Kindheit und Jugend[Bearbeiten]
Geboren in einem Gefängnis in North Carolina von seiner wegen Diebstahls inhaftierten Mutter, bekam er den Namen Antonio Emanuel Albernathy. Er wuchs in Pflegefamilien auf und wurde im Alter von drei Jahren von dem Ehepaar Lester und Patricia Betts adoptiert. Am Tage seiner Adoption in die Familie Betts traf er seinen Halbbruder Donovan.[7] Die Familie Betts adoptierte sie beide in der Hoffnung, die Brüder beisammen zu halten. Im Zuge der Adoption wurde sein bürgerlicher Name in Antonio Demetrius Betts geändert, mit dem Spitznamen Tony.[8] In seiner Adoptivfamilie kam es zu Vernachlässigung und Kindesmisshandlung. Im Jahr 1980, als Tony sieben Jahre alt war, brachte das Jugendamt Donovan zurück in eine Pflegefamilie. Es vergingen acht Jahre, bis er seinen Bruder wiedersah. Auch Tony wurde im Alter von 12 wegen Vernachlässigung und körperlicher Misshandlung vom Ehepaar Betts entfernt. Nachdem sie ihre elterlichen Rechte abgetreten hatten, stand er bis zu seinem siebzehnten Lebensjahr unter der Obhut des Staates North Carolina. Im Jahr 1989 traf Tony seine biologische Mutter Paulette, die ihn jahrelang gesucht hatte. Während des Treffens erklärte ihm Paulette, warum sie sich nicht um ihn hatte kümmern können und bat ihn um Vergebung. Sie erzählte ihm auch die Geschichte seines Halbbruders Donovan und dass sein echter Vater nicht wüsste, dass es ihn überhaupt gibt. Am Ende ihres Treffens erzählte sie ihm, sie hätte Krebs. Zwei Wochen später starb sie.
Drogen, Depression und Obdachlosigkeit[Bearbeiten]
1989 wurde Tony obdachlos. Bevor er auf der Straße landete, hatte er nie Drogen genommen, Zigaretten geraucht, Sex gehabt oder Alkohol getrunken. Tony liebte seine Straßenfamilie und glaubte, dieses Leben wäre gesund und gut für ihn. Sein täglicher Drogenmissbrauch nahm immer mehr zu. Er begann zu stehlen um zu überleben. Oft schlief er auf den Sofas seiner „Freunde“. In dieser Zeit nahmen auch Depression und Einsamkeit zu. Er war stark selbstmordgefährdet und dachte darüber nach, sein Leben zu beenden. Mehrere Suizidversuche scheiterten. Er landete im Gefängnis und in der psychiatrischen Klinik. Aber die psychiatrische Klinik behielt ihn nie lange und half ihm nicht, da er nicht krankenversichert war. Er wurde Teil der Rave-Szene und begann die Droge Ecstasy auf Rave-Partys zu nehmen. Die Rave-Szene und die Drogen gaben ihm das Gefühl von Akzeptanz und Liebe. Er begann Ecstasy, LSD und Marihuana zu verkaufen. Er war weg von der Straße und teilte Wohnungen mit seinen Rave- und Drogenfreunden, die er seine Familie nannte.
Diva CoCo Brown[Bearbeiten]
Tony änderte zwischen 1997 und 1999 seinen Künstlernamen in Demetri, übernommen aus seinem bürgerlichen Zweitnamen Demetrius. Er wurde in einer Schwulendisco von einem Mann entdeckt, der ihm erklärte, er sei hübsch genug, um Drag Queen zu werden. In dieser Nacht wurde er mit einer Drag Queen bekannt gemacht, die später seine Drag Mutter wurde und ihm beibrachte, sich wie eine Frau zu bewegen, zu sprechen und auszusehen. Demetri hatte sich selbst nie als schwul gesehen und hatte immer Freundinnen. Doch während seiner Zeit als Diva CoCo Brown, sein Künstlername als Drag Queen, führte er eine bisexuelle Lebensart. Diva CoCo Brown wurde in der lokalen Schwulen- und Rave-Szene bekannt. Sie begann, ihre eigenen Rave-Partys zu veranstalten und trat als Drag Queen in umliegenden Clubs auf. Sie handelte auch mit Drogen und verkaufte fast jede verfügbare legale und illegale Droge.
Weg zu Gott[Bearbeiten]
Demetri Betts sagt, er hätte eine Begegnung mit Gott, die ihn veränderte. Rivalisierende Drogendealer warfen eine Bombe in sein Haus und er verlor alles außer seinem Leben. Er ging zu seinen „Familien“-Freunden und fragte nach einer Bleibe. Jeder lehnte ihn ab. Demetri schlief danach in einer Kirche. Der Pastor wurde auf ihn aufmerksam, und die Kirche half ihm, eine Wohnung zu finden. Demetri beschloss, eine letzte Show als Diva CoCo Brown zu machen. Er wollte die Rave-Szene vor dem Drogenmissbrauch „retten“. Die Veranstaltung war gut besucht und die Anwesenden warteten auf die Rückkehr von Diva CoCo Brown, jedoch kam Demetri auf die Bühne. Als sie ihn ausbuhten, begann er von Gott zu erzählen und wie schlimm Drogen seien und dass Ecstasy keine echte Liebe sei. Nach seiner kurzen Rede verließ er die Bühne. Demetri begann in vielen Jobs zu arbeiten. An einem Punkt hatte er drei Jobs. Einer davon war als Schichtleiter bei Burger King. Er nutzte sein Geld, um zu schreiben, Musik aufzunehmen und es an Hilfsorganisationen zu spenden.
Thomas’ Tod[Bearbeiten]
Am 5. August 2012 wurde Demetri Betts mit den Worten aufgeweckt: „Dein Sohn Thomas ist tot.“ Kennengelernt hatte Demetri Thomas 2002 bei einem seiner Konzerte in einer Kirche in Burlington, North Carolina. Er lernte die Familie des damals Dreizehnjährigen kennen. Thomas’ leiblicher Vater war im Gefängnis und nicht fähig, für ihn zu sorgen. Also sorgte Demetri für Thomas und ließ ihn bei sich wohnen. Thomas ging mit nach Brasilien, um dort mit Straßenkindern zu arbeiten. Er war auch mit Demetri auf Tournee in Deutschland und der Schweiz. Ihre Vater-Sohn Beziehung wurde so stark, als wäre Thomas Demetris leiblicher Sohn. Als Thomas erwachsen wurde, hatte er Probleme mit Drogen und Depression. Also sandte Demetri ihn zurück nach Amerika, um Hilfe zu bekommen. Es wurde je länger je schlimmer. Demetri wusste nicht, wie ernst die Lage war, bis er nach Amerika flog und ein Treffen mit Thomas absagen musste, weil Thomas komplett high war. Keine zwei Wochen später, zurück in Deutschland, erreichte Demetri dann die Nachricht von Thomas’ Tod, woraufhin er einen Nervenzusammenbruch erlitt. Als Demetri nach der Beerdigung zurück nach Deutschland kam, lieferte er sich selbst in eine psychiatrische Klinik ein, weil er von Schuldgefühlen und Scham verfolgt wurde. Die Therapie war erfolgreich, und nach zwei Wochen konnte er wieder entlassen werden. Demetri meint, nur durch seinen Glauben an Gott wäre er so rasch innerlich geheilt.
Schlaganfall[Bearbeiten]
Demetri ging am 11. Oktober 2013 mit Freunden zu einer Party. Plötzlich fühlte er sich unwohl und verlor die Kontrolle über die rechte Seite seines Körpers. Er hatte Schmerzen und war durcheinander. Er wollte, dass seine Freunde das Lokal mit ihm verließen, doch er konnte sie nirgends finden. Als sie auftauchten, waren sie betrunken und nicht in der Lage, ein Auto zu fahren. Demetri war zwar nüchtern, aber praktisch einseitig gelähmt. Irgendwie schaffte er es, mit seinem linken Arm zu steuern und mit dem linken Fuß Gas- und Bremspedal zu bedienen. Am nächsten Tag redete er mit seiner Frau Damaris Kofmehl, welche ihn ins Krankenhaus fuhr. Die Ärzte fanden heraus, dass Demetri einen Schlaganfall erlitten hatte. Gleichzeitig diagnostizierten sie eine Diabetische Polyneuropathie, die zeitgleich mit dem Schlaganfall, aufgetreten war, hervorgerufen durch die Zuckerkrankheit. Der Hausarzt sagte ihm, er hätte Glück, noch am Leben zu sein und er müsse sich darauf einstellen, für immer mit Schmerzen und der Unbeweglichkeit zu leben. Und er schlug eine intravenöse Schmerztherapie vor und Physiotherapie, um wieder laufen zu lernen. Drei Tage später spazierte Demetri ohne Krücken und fremde Hilfe in das Untersuchungszimmer des Hausarztes. Eigentlich hätte er mit den Therapien beginnen müssen, aber er brauchte sie nicht mehr. Demetri bezeugt, dass Gott ihn geheilt hätte.
Open Arms Gemeinde[Bearbeiten]
2017 eröffnete Demetri Betts eine unkonventionelle Gemeinde in Volketswil, welche ihren Fokus auf Gottes Gnade, Liebe und die Identität in Christus richtet. Das Motto dieser Gemeinde stammt von einem Zitat von Billy Graham: „Es ist die Aufgabe des Heiligen Geistes, zu überführen, Gottes Aufgabe zu richten und meine Aufgabe ist es zu lieben.“ Wegen der nicht verurteilenden Atmosphäre kommen die unterschiedlichsten Leute zu den Gottesdiensten, ausgeflippt oder ganz gewöhnlich, homo- oder heterosexuell, gebildet oder nicht. Alle werden mit offenen Armen empfangen, egal, womit sie in ihrem Leben zu kämpfen haben.
Wilder Himmelskrieger[Bearbeiten]
In der im September 2014 erschienenen Biografie erzählt Demetri von seinen Erfahrungen mit der Band „No longer Music“ und wie Gott ihn in ungewöhnlichen Situationen herausgefordert und trainiert haben soll.[9] Ein großer Teil handelt auch von Thomas Tod und seinem Schlaganfall. Auch hier ist die Botschaft wie beim Fabulous Album, niemals aufzugeben. Das Buch hat Demetri Betts zusammen mit seiner Frau Damaris Kofmehl geschrieben. Damaris Kofmehl hat die Geschichte zusätzlich in einem Dokumentarfilm mit demselben Titel verarbeitet.
Fabulous-Album[Bearbeiten]
Das Album erschien am 28. November 2014.[10] Er arbeitete über drei Jahre daran. Einige der Songs entstanden während der Zeiten im Krankenhaus. Es ist ein Dance/Pop Album, gefüllt mit inspirierenden Worten.
Gegenwart[Bearbeiten]
Demetri Betts war seit 2002 verheiratet mit der Schweizer Autorin Damaris Kofmehl. Sie hat zwei Bücher über sein Leben geschrieben, Tony Brown und Tödliche Schuld. Das dritte Buch Wilder Himmelskrieger haben sie zusammen geschrieben. Zusammen haben sie acht Bücher geschrieben, die dreiteilige Fantasy-Serie Dark City und die Bücherreihe Jack Ross mit vier Bänden. Zusammen gründeten sie die christliche Hilfsorganisation New Chance International,[11] welche in verschiedenen Ländern, unter anderem Brasilien, Afrika, Schweiz und Deutschland Essen, Ausbildung, Social Media und geistliche Hilfe anbietet. Demetri Betts ging mit seiner Musik auf Tournee.
Im November 2015 brachte es der Song So Happy vom Best Charts Album auf Platz Nummer 5 der Top Ten Dance Charts in den Bahamas. Der Song kam vor Calvin Harris mit Summer auf Rang 7 und Hey Mama von David Guetta. Von 2012 bis 2016 erschien Demetri Betts Musik auf mehr als 12 Kompilationen von Dance und Workout Alben.
Veröffentlichungen[Bearbeiten]
Alben[Bearbeiten]
Bücher[Bearbeiten]
- Dark City Serie
- Jack Ross Serie
Weblinks[Bearbeiten]
- Literatur von und über Demetri Betts im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website
- Pastor, Sänger, Autor, Model: Demetri Betts gestorben. In: Evangelische Nachrichtenagentur idea, 29. Mai 2017
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Florian Wüthrich, Anja Janki: Demetri Betts ist heimgegangen. In: livenet.ch. 28. Mai. 2017, abgerufen am 30. Mai 2017.
- ↑ Demetri Betts. In: Sound 7. Abgerufen am 5. Mai 2013.
- ↑ Raving in the House of God. In: Christian Broadcasting Network. Abgerufen am 5. Mai 2013.
- ↑ Demetri Betts: Books. In: Amazon.com. Abgerufen am 21. April 2013.
- ↑ Demetri Betts. In: Allmusic. Abgerufen am 5. Mai 2013 (english).
- ↑ Demetri Betts auf YouTube. In: YouTube. Abgerufen am 5. Mai 2013.
- ↑ About. In: adrialdesigns.com. Abgerufen am 5. Mai 2013.
- ↑ Demetri Betts. In: venyoo.de. Abgerufen am 5. Mai 2013.
- ↑ Wilder Himmelskrieger: Geheimnisse meines Lebens. In: Amazon.de. Abgerufen am 29. Mai 2017.
- ↑ Fabulous – Demetri Betts. In: Amazon.de. Abgerufen am 30. Mai 2017.
- ↑ New Chance International. In: newchanceinternational.com. Abgerufen am 5. Mai 2013.
- ↑ Demetri Betts – Phenomenal. In: profimusic.ch. Abgerufen am 5. Mai 2013.
- ↑ Sideways. In: Allmusic. Abgerufen am 9. April 2013.
- ↑ Demetri Betts. In: MTV. Abgerufen am 5. Mai 2013.
Personendaten | |
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NAME | Betts, Demetri |
ALTERNATIVNAMEN | Albernathy, Antonio Emanuel (Geburtsname); Betts, Antonio Demetrius (vollständiger Name); Tony (Spitzname); Diva CoCo Brown (Künstlername) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Sänger, Model, Autor und Pastor |
GEBURTSDATUM | 26. April 1973 |
GEBURTSORT | North Carolina, Vereinigte Staaten |
STERBEDATUM | 21. Mai 2017 |
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