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Der Einfluss von Insekten auf Ökosysteme und auf den Menschen

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Der Einfluss von Insekten auf Ökosysteme und auf den Menschen ist vielfältig und wird im folgenden an einigen Beispielen dargestellt.

Biene[Bearbeiten]

Europäische Biene bestäubt eine Blüte

→ Hauptartikel: Bienen

Ökosystem[Bearbeiten]

Beim Einsammeln des Nektars tragen sie Pollen weiter zu anderen Blüten, wobei die Pollen beim Bestäuben auf die Blütennarbe übertragen werden. Hierbei werden diese durch den Duft beziehungsweise der Farbe der jeweiligen Pflanze angelockt.[1]

Landwirtschaft[Bearbeiten]

Der Ernteertrag hängt maßgeblich vom Bestäuben der Bienen ab, von denen es laut statistischem Bundesamt weltweit rund 101,6 Mio. geschätzte Völker haben. Besonders betroffen sind hierbei Bienen. Ohne Bienen läge hier der Ertrag bei nur 10%. Der Ertrag bei Raps hingegen würde ohne die Bienenbestäubung nur um 30% sinken.[2]

In den Apfelanbauregionen Chinas starben 1980 die Bienen durch Pestiziedeinsatz aus. Deswegen übernehmen das Bestäuben Lohnbestäuber. Pro Tag kostet dies 12,5 US-Dollar je Person. Zudem braucht eine Person ungefähr 5-6 Tage für 50 Apfelbäume.[3]

Gemeiner Totengräber[Bearbeiten]

→ Hauptartikel: Gemeiner Totengräber

Gemeine Totengräber auf einem Grashalm.
Darstellung eines gemeinen Totengräbers mit typischer Farbmusterung.

Ökosystem[Bearbeiten]

Das Ökosystem des gemeinen Totengräbers umfasst offene Landschaften, in denen der schwarze Aaskäfer Kadaver kleinerer Wirbeltiere zersetzt. Als Nekrophag beschleunigt er die Zersetzung und setzt Nährstoffe im Boden frei. Andere Organismen wie Aasfliegen und Raubinsekten profitieren von seinem Vorhandensein. Der Totengräber spielt eine wichtige Rolle im natürlichen Gleichgewicht und der Erhaltung der biologischen Vielfalt.[4]

Darüber hinaus trägt die Zersetzung von Aas zur Verhinderung der Ausbreitung von Krankheiten bei, indem potenzielle Infektionsquellen beseitigt werden.[3]

Einfluss auf den Menschen[Bearbeiten]

Das Insekt hat außerdem einen großen Einfluss auf verschiedene Aspekte der Menschen.

Unter anderem auf:

  1. Forensik und Kriminalistik: Aufgrund ihrer Fähigkeit, Kadaver zu finden und zu zersetzen, spielen Totengräber eine wichtige Rolle in der forensischen Entomologie. Durch die Untersuchung der Insektenkolonien auf Leichen können forensische Experten Rückschlüsse auf Todeszeitpunkt und -umstände ziehen. Diese Methode wird beispielsweise bei der Aufklärung von Verbrechen eingesetzt.[5]
  2. Bildung und Forschung: Das Studium des gemeinen Totengräbers und anderer Aaskäferarten bietet Wissenschaftlern eine Möglichkeit, mehr über Ökologie, Verhaltensbiologie, Geruchswahrnehmung und andere Aspekte der Insektenbiologie zu erfahren. Diese Erkenntnisse können unser Verständnis der Natur erweitern und zur Entwicklung von Strategien für den Naturschutz und das Management von Ökosystemen beitragen.[4]
  3. Auswirkungen auf die Insektenpopulationen: Gemeine Totengräber können durch den Abbau von Aas und Kadavern eine wichtige Rolle bei der Kontrolle von Insektenpopulationen spielen. Indem sie die Anzahl anderer Insektenarten, die sich von Aas ernähren, regulieren, können sie das ökologische Gleichgewicht beeinflussen. Diese Entwicklungen beeinflussen auch Bereiche der Menschen wie beispielsweise die Forstwirtschaft.[4]

Kultureller Einfluss[Bearbeiten]

Der gemeine Totengräber wird oft symbolisch mit Vergänglichkeit, Transformation und dem Kreislauf des Lebens in Verbindung gebracht. In einigen Kulturen wird er als Bote des Todes betrachtet, während andere ihn als Symbol für den Übergang von einer Existenzform zur nächsten sehen. Die Tatsache, dass der gemeine Totengräber sich von Aas ernährt und dabei eine wichtige ökologische Rolle spielt, hat zu seiner symbolischen Bedeutung als Reiniger und Zersetzter beigetragen. [4]

Stechmücke[Bearbeiten]

→ Hauptartikel: Stechmücken

Abbildung einer Tigermücke, die einen Menschen sticht.

Übertragung von Infektionskrankheiten auf Mensch und Tier[Bearbeiten]

Die Stechmücke überträgt in großen Teilen der Welt verschiedene Infektionskrankheiten auf Mensch und Tier. Diese gelangen nach dem Stich durch den Rüssel des zumeist weiblichen Insekts in den Blutkreislauf. Durch ein Einsaugen von Blut gelangen wiederum neue Erreger in die Mücke, die diese möglicherweise weiter an Tiere überträgt. [6]

Vergrößerte Aufnahme eines Malariaserreger.

Im folgenden werden einige durch Mücken weit verbreitende Erkrankungen vorgestellt

Malaria[Bearbeiten]

Eine Mücke der Gattung Anopheles dient hierbei als Hauptwirt und der Mensch als Zwischenwirt. Die weibliche infizierte Mücke überträgt dabei bei einem Stich einzellige Parasiten, die Plasmodien, nach zuvoriger Infektionan einem bereits infizierten Menschen. Malaria tropica und Malaria tertiana, welche unter anderem Fieberschübe mit sich bringen, sorgen für über 90% der weltweit 247 Millionen Malaria-Erkrankungen. Durch das schnelle Verwandeln der Plasmodien macht es dem Immunsystem des Körpers schwer, da sobald sich Antikörper gegen eine Form des Parasiten gebildet haben, wieder sein Aussehen geändert wird.[7][8]

Weltweite Verbreitung des Dengue-Fiebers im Jahr 2000.

Dengue-Fieber[Bearbeiten]

Dengue-Fieber ist eine virale Infektionskrankheit, die ebenfalls von Stechmücken übertragen wird, insbesondere von der Aedes-Mücke. Das Dengue-Virus verursacht grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlag. In einigen Fällen kann es zu schweren Komplikationen wie Dengue-Hämorrhagischem Fieber oder Dengue-Schocksyndrom kommen, die lebensbedrohlich sein können. Dengue-Fieber ist vor allem in städtischen Gebieten der tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Die WHO schätzt, dass circa 20.000 Menschen jährlich in Folge eines Dengue-Fiebers sterben.[9][10]

Gelbfieber[Bearbeiten]

Gelbfieber ist eine weitere schwere Infektionskrankheit, die durch Stechmücken übertragen wird. Der Erreger, das Gelbfiebervirus, wird hauptsächlich von bestimmten Arten der Aedes-Mücken übertragen. Gelbfieber kann zu Symptomen wie Fieber, Gelbsucht, Magenschmerzen und Blutungen führen. Schwere Fälle können zu Organversagen und Tod führen. Dem Erreger fordert jedes Jahr geschätzt 60.000 Tote, was bei einer Zahl der Erkrankten von 200.000, eine Todesrate von über 30 Prozent ergibt. Gelbfieber ist hauptsächlich in Afrika und Südamerika verbreitet und erfordert eine Impfung für Reisende in gefährdete Gebiete.[11][12]

Ein afrikanischer Junge wird gegen das Gelbfieber geimpft.

Borkenkäfer[Bearbeiten]

→ Hauptartikel: Borkenkäfer

Ökosystem und Einfluss auf die Forstwirtschaft[Bearbeiten]

Nahaufnahme eines Borkenkäfers.

Der Borkenkäfer frist Gänge in den Rindenbast von vorrangig kranken oder absterbenden Fichten, die häufig in Monokulturen angepflanzt wurden, und sorgt damit für ein ökologisches Gleichgewicht beim Zersetzen verotteter Totholzbestände. Bei Dürren oder ausreichend Brutmaterial kann sich der Borkenkäfer stark vermehren und auf gesunde Bäume übergreifen. So wirkte der Borkenkäfer bei rund 40,8 Millionen Kubikmetern Schadholz im Jahr 2021 laut destatis mit. Unter Normalbedingungen produziert der Baum Harz, um sich gegen Angriffe zu wehren, wobei er bei zu vielen Käfern nicht mehr hinterherkommt. Zudem erleichtern heiße Sommer dem Borkenkäfer das Anrichten von Schaden, da diese bereits ab 16,5°C ausfliegen.[13][14]

Die Bekämpfung des Borkenkäferbefalls erfordert zusätzliche Ressourcen und Kosten für die Forstwirtschaft. Maßnahmen wie das Fällen und Abtransportieren von befallenen Bäumen, die Errichtung von Fallen zur Überwachung des Befalls und die Anwendung von Insektiziden können erhebliche Ausgaben verursachen. Diese Kosten werden von den Forstbetrieben getragen und belasten deren wirtschaftliche Bilanz zusätzlich. Der Borkenkäferbefall hat auch indirekte Auswirkungen auf die Holzindustrie. Eine verringerte Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Holz kann zu Engpässen in der Holzversorgung führen, was zu steigenden Preisen für Holzprodukte führt. Zudem können die durch den Befall geschwächten Bäume anfälliger für andere Schädlinge oder Pilzinfektionen sein, was wiederum zu zusätzlichen Verlusten und Kosten führt. [15][16]

Laut dem deutschen Forstwirtschaftsrat seien in den Jahr 2019 bis 2022 12,5 Milliarden Euro Schaden durch Dürre und Borkenkäfer entstanden.[17]

Abgestorbene Bäume nach übermäßigem Borkenkäferbefall.

Literatur[Bearbeiten]

Bioskop 9; Bayern 1. Auflage. Westermann

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Frederike: Bienen-Bestäubung: Wie funktioniert sie und mit welchen Pflanzen? In: Plantura. 28. Februar 2020, abgerufen am 11. Mai 2023 (deutsch).
  2. Weltweite Zahl der Bienenvölker steigt. Abgerufen am 24. Mai 2023.
  3. 3,0 3,1 Bioskop 9. 1. Auflage. Westermann, S. 108 f.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Gemeiner Totengräber - Fakten, Lebensraum, Verhalten & Haltung - Reptilica.de. Abgerufen am 24. Mai 2023 (deutsch).
  5. Gemeiner Totengräber | DNA-Barcoding. Abgerufen am 5. Juni 2023.
  6. Katrin Ewert: Das solltest du über Mücken wissen. In: quarks.de. 14. August 2020, abgerufen am 7. Juni 2023 (deutsch).
  7. Susanne Nandelstädt: Malaria: Alles zu Malaria-Symptomen, -Verbreitung & -Behandlung. 19. April 2023, abgerufen am 7. Juni 2023.
  8. Krankheiten: Malaria. 1. April 2020, abgerufen am 7. Juni 2023.
  9. RedaktionsNetzwerk Deutschland: Bolivien: Ausbruch von Dengue-Fieber – Tausende Infektionen, mehrere Tote. 16. Februar 2023, abgerufen am 7. Juni 2023.
  10. Dengue-Fieber. Abgerufen am 7. Juni 2023.
  11. Auswärtiges Amt: Gelbfieber. Abgerufen am 7. Juni 2023.
  12. RKI - RKI-Ratgeber - Gelbfieber. Abgerufen am 7. Juni 2023.
  13. RedaktionsNetzwerk Deutschland: Borkenkäfer 2022: Wieso ist er so schädlich für unsere Wälder? 19. Juli 2022, abgerufen am 7. Juni 2023.
  14. Folgen der Trockenheit: Insektenschäden für 81 % des Schadholzeinschlags in deutschen Wäldern verantwortlich. Abgerufen am 7. Juni 2023.
  15. Weshalb der Borkenkäfer für den Wald so gefährlich ist - TreePlantingProjects. 23. April 2021, abgerufen am 7. Juni 2023 (deutsch).
  16. NDR: So setzen Borkenkäfer dem Wald zu. Abgerufen am 7. Juni 2023.
  17. tagesschau.de: Schäden durch Klimawandel: Waldbesitzer fordern Finanzhilfen. Abgerufen am 7. Juni 2023.


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