Doktorabc
Doktorabc ist ein lizensierter Anbieter telemedizinischer Leistungen für Patienten in Deutschland und Großbritannien. Auf der Webseite werden Gesundheitsbereiche der Sexualgesundheit wie erektile Dysfunktion, Geschlechtskrankheiten, Frauengesundheit, Hautpflege sowie Reisemedizin behandelt.[1] Die Ärzte beraten und behandeln via Internet. Die Vermittlungsplattform Doktorabc verbindet Patienten mit EU-Ärzten und Versandapotheken.
Das Gesundheitsportal gehört zur Sky Marketing Ltd. und wurde 2017 von Chiranthana Thapana Y.N. in London gegründet.[2] Es ist bei Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA)[3] im Vereinigtem Königreich registriert und ist unter anderem vom US-Unternehmen ‘LegitScript'[4] zertifiziert.
Auf der Bewertungsplattform Trustpilot bewerteten die Patienten aus Deutschland die Webseite mit dem Trustscore 9.3 von 10[5] (Stand Mai 2018).
Geschäftsmodel[Bearbeiten]
Das Geschäftsmodel stammt aus Großbritannien, wo Telemedizin schon länger rechtlich erlaubt ist und zudem weit verbreitet ist.[6] Der Firmensitz in London erlaubt es dem Unternehmen mit EU-Ärzten und EU-Versandapotheken zusammenzuarbeiten. Das Fernbehandlungsverbot für deutsche Ärzte wurde damit umgangen. Mai 2018 wurde das Fernbehandlungsverbot, also das Recht Patienten auch ohne vorherigen persönlichen Kontakt telefonisch oder per Internet beraten dürfen, für Ärzte in Deutschland gelockert[7][8] und somit könnten auch deutsche Ärzte aus Deutschland Patienten in Europa behandeln. Verordnungen ausschließlich im Rahmen von Fernbehandlung, auf denen das Geschäftsmodell von Doktorabc basiert, sollen jedoch weiterhin unzulässig bleiben.
Die Patienten aus Deutschland oder aus Großbritannien füllen zunächst einen Online-Fragebogen mit relevanten medizinischen Informationen zu ihren Beschwerden aus. Sie erhalten daraufhin von einem zugelassenen EU-Arzt eine ärztliche Diagnose sowie eine Behandlungsempfehlung. Falls nötig stellt der Arzt ein Rezept aus und das Medikament wird am nächsten Werktag per Express-Lieferung zu dem Patienten geschickt[9]. Das Geschäftsmodel ist grundsätzlich als Ergänzung zu einem persönlichen Arztbesuch konzipiert. Bei akuten Beschwerden, Schmerzen oder hohem Fieber wird den Patienten ein Besuch bei ihrem Hausarzt dringend empfohlen.
Die Patienten aus Deutschland, die den Service von telemedizinischen Dienstleistungen in Anpruch nehmen, müssen oft die ärztlichen Leistungen selbst bezahlen, da die deutschen Krankenkassen keine Fernbehandlungskosten übernehmen müssen (Gerichtsurteil zur Fernbehandlung[10]).
Kritik an der Fernbehandlung[Bearbeiten]
2014 forderte die Gesundheitsministerin Melanie Huml von der CSU klare Regeln für die Online Rezepte von EU-Ärzten: „Die Bundesregierung muss gesetzlich sicherstellen, dass unser bewährtes System erhalten bleibt und nicht durch ärztliche Online-Verschreibungen aus dem EU-Ausland konterkariert wird.“[11].
Die Vorbehalte und Befürchtungen von Kritiker sind, dass keine kommerziell betriebenen Medizin-Callcenter entstehen oder die Forderungen wie vom Delegierten aus Niedersachsen Thomas C. Stiller: „Die Fernbehandlung sollte an die Niederlassung in einer Praxis gebunden werden“[12]. Manche der Delegierten aus der deutschen Ärztekammer sind skeptisch, was die Ausstellung von ärztlichen Rezepten für verschreibungspflichtige Medikamente und Überweisungen an andere Fachärzte angeht. Deshalb wurde zunächst diese Möglichkeit mit einer Mehrheit der Abgeordneten abgelehnt.[13]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Doktorabc - Ärztliche Online Beratung. Bequem & Sicher. Abgerufen am 21. Mai 2018 (deutsch).
- ↑ SKY MARKETING LTD - Overview (free company information from Companies House). Abgerufen am 21. Mai 2018 (english).
- ↑ https://medicine-seller-register.mhra.gov.uk/search-registry/664. Abgerufen am 21. Mai 2018.
- ↑ Captcha - LegitScript. In: LegitScript. (legitscript.com [abgerufen am 21. Mai 2018]).
- ↑ Doktorabc.com wurde als "Hervorragend" mit 9,3 von 10 auf Trustpilot bewertet. Abgerufen am 21. Mai 2018 (deutsch).
- ↑ D Debnath: Activity analysis of telemedicine in the UK. In: Postgraduate Medical Journal. Band 80, Nr. 944, Juni 2004, ISSN 0032-5473, S. 335–338, doi:10.1136/pgmj.2003.015453, PMID 15192165, PMC 1743026 (freier Volltext).
- ↑ Ärzte Zeitung: 121. Deutscher Ärztetag: Fernbehandlungsverbot gekippt. Abgerufen am 21. Mai 2018.
- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Ärztetag beschließt Liberalisierung der Fernbehandlung. (aerzteblatt.de [abgerufen am 21. Mai 2018]).
- ↑ So funktioniert die Webseite Doktorabc.com. Abgerufen am 21. Mai 2018.
- ↑ Gesundheitsstadt Berlin: Krankenkasse muss Kosten für telemedizinische Behandlung nicht übernehmen | Gesundheitsstadt Berlin. In: Gesundheitsstadt Berlin. (gesundheitsstadt-berlin.de [abgerufen am 21. Mai 2018]).
- ↑ Huml fordert klare Regeln für Online-Rezepte. In: DAZ.online. 6. Mai 2014 (deutsche-apotheker-zeitung.de [abgerufen am 21. Mai 2018]).
- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Ärztetag beschließt Liberalisierung der Fernbehandlung. (aerzteblatt.de [abgerufen am 21. Mai 2018]).
- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Ärztetag beschließt Liberalisierung der Fernbehandlung. (aerzteblatt.de [abgerufen am 21. Mai 2018]).
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