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Eckhard Steinfurth

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Eckhard Steinfurth (* 6. Mai 1955 in Prenzlau, Uckermark) ist ein ehemaliger deutscher Offizier der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) des Auslandsnachrichtendienstes der DDR im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und ein Bibliophiler.

Leben[Bearbeiten]

Steinfurth besuchte von 1961 bis 1971 die zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule und schloss diese in Dippoldiswalde ab. Danach erlernte er den Beruf eines Mechanikers mit Abitur im VEB Uhrenwerk Glashütte und wurde 1974 Mitglied der SED. Nach Abschluss der Berufsausbildung ging er für drei Jahre zur Volksmarine.

Im Jahr 1977 begann er ein vierjähriges Hochschul­studium für Informationstechnik in Wismar, welches er mit dem akademischen Grad Dipl.-Ing. abschloss.[1] Während seines Studiums war er unter anderem FDJ-Sekretär der Grundorganisation der Hochschule Wismar und Mitglied der Hochschulparteileitung der SED. Im Bereich Physik forschte, entwickelte und baute er mit an Messgeräten zur Klimamessung und ist Mitinhaber von zwei Patenten zur Klimamessung.[2][3] Die Bezirksleitung der Freien Deutschen Jugend (FDJ) delegierte ihn nach erfolgreichem Abschluss des Studiums zu einem weiteren einjährigen Studium an die Hochschule des Leninschen Komsomol nach Moskau.

Danach übernahm Steinfurth 1982 für ein Jahr in der FDJ-Kreisleitung Wismar die Funktion des Sekretärs für Arbeiterjugend.[4]

Generaloberst a. D. und Leiter der Hauptverwaltung Aufklärung Werner Großmann (rechts) im Gespräch mit seinem ehemaligen Mitarbeiter Eckhard Steinfurth 2016

Seit 1983 war er Mitarbeiter der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A), Abteilung VI[5] im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und arbeitete als Offizier bis zur Auflösung des Auslands­nachrichtendienstes im März 1990 an unterschiedlichen Aufgaben. Seit 1988 war Steinfurth neben seiner operativen Arbeit persönlicher Referent des Bereichsleiters des Bereiches A Übersiedlung in der Abteilung VI der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A). Er war Führungsoffizier von mehreren Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) im Operationsgebiet (OG).[6][7]

Nach dem Ende der DDR folgte eine Zeit der Arbeitslosigkeit, bis sich Steinfurth 1992 selbständig machte. Im Jahr 2015 veröffentlichte er seine Autobiografie „Ein Leben bis zur W(ende)“.[8] Steinfurth spricht auf div. öffentlichen Veranstaltungen über seine Erlebnisse, seine DDR-Lebensgeschichte, sowie seine Erfahrungen danach.

Steinfurth beschäftigt sich intensiv mit dem Sammelgebiet Miniaturbücher der DDR.[9]

Büchersammlung[Bearbeiten]

Steinfurth hat eine Sammlung von Miniaturbüchern zusammengetragen, die von 1949 bis 1990 in der DDR publiziert worden sind. Die Sammlung von 649 Titeln umfasst neben Büchern und Kinderbüchern auch Leporellos, Broschüren und Kartenspiele. In der Sammlung befinden sich neben Miniaturausgaben des Neuen Testaments, Klassikern der Weltliteratur, Aphorismen oder einer vierbändigen Ausgabe von Poggio Bracciolinis Facezien auch erotische Kartenspiele und Wahrsagekarten sowie eine Reihe von Gesetzestexten, wie z .B. das Viermächteabkommen über Berlin vom 3. September 1971, publiziert 1974.[10]Der Katalog wurde auf einer CD publiziert, alle Objekte sind mit Fotos dokumentiert.

Ehrungen[Bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Ein Leben bis zur W(ende) Autobiografie. BoD – Books on Demand, Norderstedt 2016. ISBN 978-3-7392-2961-4
  • mit Egon Stieler: Katalog Miniaturbücher der DDR. Privatdruck, Berlin 1996.
  • Aufstellung aller bekannten Miniaturbücher der DDR (1949–1990) auf CD 2004.

Literatur[Bearbeiten]

  • Ivanka Penjak: Der weiße Fleck. Hirnkost, Berlin 2018, ISBN 978-3-945398-96-8, Seite 148–161
  • Horst Jäckel (Hg.): DDR – unser Erbe. Medienpunktpotsdam, 2020, ISBN 978-3-00-066688-9, Seite 33–40
  • Michael Gehler / Oliver Dürkop: Deutsche Einigung 1989/1990 Zeitzeugen aus Ost und West im Gespräch. Lau Verlag, Reinbek 2021, ISBN 978-3-95768-223-9, Seite 107 f., 1364–1392

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Diplomarbeit zum Thema: Messverfahren und -gerät zur elektronischen Messung von mittleren Strahlungstemperaturen der Umgebung. 20. Juni 1981
  2. Amt für Erfindungs- und Patentwesen der Deutschen Demokratischen Republik Patentschrift 139 310 Wirtschaftspatent 19.12.1979 Vorrichtung zur elektronischen Bestimmung der Behaglichkeit in Aufenthaltsräumen
  3. Amt für Erfindungs- und Patentwesen der Deutschen Demokratischen Republik Patentschrift 0152 643 Wirtschaftspatent 02.12.1981 Aussenklima-Summenfühler zur Steuerung von Heizungsanlagen
  4. Ostseezeitung. 1. Februar 1983
  5. Helmut Müller-Enbergs: Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Teil 2: Anleitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Spionen in der Bundesrepublik Deutschland. 2. Auflage, Ch. Links Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-86153-145-3, Seite 214
  6. Georg Herbstritt, Helmut Müller-Enbergs (Hrsg.): Das Gesicht dem Westen zu … DDR-Spionage gegen die Bundesrepublik Deutschland. 2. korrigierte Auflage, Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-388-4, S. 125, 126
  7. Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Hg.): Hauptverwaltung A (HV A). Aufgaben – Strukturen – Quellen. (MfS-Handbuch). Berlin 2013, S. 114–120.[1]
  8. „Ein Leben bis zur W(ende)“
  9. Siegfried Hempel, Erhard Walter: Bibliographie der Miniaturbücher (dreibändig) DDR-Miniaturbücher 1949–1990. Miniaturbuchverlag, Leipzig 2002, ISBN 3-910135-95-1, S. 14
  10. DDR-Minibuch, Inhaltsverzeichnis, abgerufen am 21. November 2021


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