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Fatima Özoğuz

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Fatima Özoğuz, geb. Elke Schmidt (* 1965 in Wuppertal) ist eine deutsche Übersetzerin religiöser islamischer Texte aus dem Arabischen.

Leben[Bearbeiten]

Elke Schmidt wurde in ein evangelisches Elternhaus geboren, ihr Vater war Hauptschullehrer und Bürgermeister einer kleinen Gemeinde. Mit 17 Jahren habe sie eine Broschüre der Bundeszentrale für politische Bildung mit dem Titel Der Islam und die Krise des Nahen Ostens gelesen. Sie habe „Israel ungerecht“ gefunden und angefangen sich für Muslime zu interessieren. Mit den Dogmen des Christentums sei sie nicht zurechtgekommen. „Daß Jesus für unsere Sünden gestorben sein soll, konnte ich zum Beispiel nicht glauben. Der Koran schien mir dagegen in sich logischer.“[1] Mit neunzehn Jahren konvertierte sie zum Islam und nahm den Namen Fatima an. Sie bildete sich zur Zollinspektorin aus und bestand darauf während der Arbeit ein Kopftuch, den Hidschāb, zu tragen. Ein Jahr nach ihrem Übertritt zum Islam heiratete sie 1986 den türkischstämmigen Moslem Yavuz Özoğuz, der mit seinem Bruder das islamistische Internetportal „Muslim-Markt“ betreibt. Fatima Özoğuz trägt die Abaya. Die islamische Kleidung für Frauen, die den ganzen Körper verhüllt, habe nach ihrer Meinung den Vorteil, dass sie nicht mehr als weibliches Wesen in der Öffentlichkeit gesehen werde.[1] Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern als freiberufliche Übersetzerin in Delmenhorst.[2]

Wirken[Bearbeiten]

Sie übersetzte zentrale religiöse Texte der Zwölfer-Schiiten (Imamiten) ins Deutsche, darunter Nahdsch ul-balagha[3] (Pfad der Eloquenz) von Scharif Radhi (970–1016) und Kitab al-irschad (Buch der Rechtleitung) von Scheich Mufid (um 948–1022). Bei weiteren Übersetzungen religiöser Texte sowie einem Übersetzungsprojekt des Koran wirkt sie mit.[4]

Im April 2012 nahm Özoğuz an einer von ihrem Mann organisierten Gruppenreise in den Iran teil, die wegen einer Privataudienz beim iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad im Hinblick auf dessen Holocaustleugnung sowie Leugnung des Existenzrechtes Israels scharf kritisiert wurde.[5][6][7][8][9] Weitere Teilnehmer dieser Reise waren unter anderem Jürgen Elsässer, Elias Davidsson, Gerhard Wisnewski und Karl Höffkes.[10]

Bibliografie[Bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten]

  • mit Mihriban Özoğuz: Faszination Frau im Islam. M-haditec, Bremen 2008, ISBN 978-3-939416-15-9.[11]

Übersetzungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Die Frau als Saatfeld des Mannes, Interview von Kerstin Schneider mit Fatima Özoguz, in: Taz, 27. September 1997
  2. spiegel.de: Allah in Delmenhorst (Barbara Supp)
  3. Das Nahǧ al-balāġa ist eine Sammlung von Ali zugeschriebenen Predigten und Reden; vgl. Rüdiger Lohlker: Islam. Eine Ideengeschichte. Stuttgart: UTB 2008, S. 102 (Online-Auszug)
  4. Darunter des Al-Muradscha'at (Die Konsultation: Dialog zwischen Sunniten und Schiiten) von Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi.
  5. Jonas Nonnenmann: FDP-Landtagskandidat wirbt für Ahmadinedschad In: Berliner Zeitung. 4. Mai 2012
  6. FDP-Lokalpolitiker bei Ahmadinedschad: Die unglaubliche Reise des Herrn Hübscher In: Spiegel Online, 3. Mai 2012
  7. FDP-Politiker bei Ahmadinedschad: Hübschers wundersame Reisegruppe In: Spiegel Online, 4. Mai 2012
  8. Benno Schirrmeister: Berufsverbot für Delmenhorster FDP-Politiker - Besuchen verboten In: taz.de, 14. Mai 2012
  9. FDP-Politiker bei Ahmadinedschad: Hübschers wundersame Reisegruppe. In: Spiegel Online. 4. Mai 2012, abgerufen am 9. Juni 2018.
  10. Iran Appeasement Monitor Texte von Dr. Kazem Mussawi, 1. August 2016
  11. Mihriban Özoğuz ist die Frau von Gürhan Özoğuz, des Bruders ihres Ehemannes Yavuz Özoğuz.
  12. m-haditec-verlag.de: Leseprobe (PDF; 488 kB)


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