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Felix Hagen

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Felix Hagen (* 27. Mai 1880 in Berlin; † 30. Juli 1962 in Erfurt) war ein deutscher Urologe. In Pommern war er der Pionier seines Fachs.

Leben[Bearbeiten]

Hagens Vater Robert Hagen stammte aus dem Dorf Mossin im Kreis Landsberg (Warthe) östlich von Frankfurt a/O. Nach einer kaufmännischen Lehre betrieb er einen kleinen Laden in Berlin-Kreuzberg. Die Mutter stammte aus Vietz.

Nach der Grundschule besuchte Felix Hagen 1890–1900 in Berlin das Königliche Friedrich-Wilhelms-Gymnasium. Ab 1900 studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin Medizin. Zum Wintersemester 1904/05 wechselte er an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seine Doktorarbeit schrieb er bei Theodor Axenfeld in der Freiburger Universitätsaugenklinik. 1905 wurde er in Freiburg zum Dr. med. promoviert.[1] Im selben Jahr erhielt er die Approbation. 1905–1907 war er Assistenzarzt an der Universitätsaugenklinik Kiel. 1907 ging A. als Arzt nach Vietz im Landkreis Landsberg (Warthe) (heute Witnica, Polen). 1908/09 fuhr er als Schiffarzt bei der HAPAG. 1909 heiratete er die 18-jährige Grete Ziegerhorn (1891–1970), Tochter eines Erfurter Möbelfabrikanten. Nach der Hochzeit wohnte das Ehepaar in Berlin. 1910–1912 war er Assistenzarzt bei Ernst Kromayer und Eugen von Chrismar am Ostkrankenhaus für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Er hatte eine Privatpraxis als Urologe in Berlin bis 1919. Im Ersten Weltkrieg diente er als Stabsarzt in einem Militärkrankenhaus.

Pommern[Bearbeiten]

In Stettins städtischem Krankenhaus in Pommerensdorf wurde am 1. März 1919 die urologische Abteilung mit 25–30 Betten im Erdgeschoss eröffnet. Die Männerstation umfasste 17, die Frauenstation 10 Betten. Erster leitender Arzt der urologischen Abteilung wurde der 39-jährige Facharzt für Urologie Dr. Felix Hagen aus Berlin. Die Abteilung hatte die urologischen Patienten mit den Internisten zu untersuchen und mit den Chirurgen die Operabilität zu klären und vorzubereiten. Transuretbrale und endovesikale Eingriffe oblagen den Fachärzten.[2] Die chirurgische Urologie verblieb ausschließlich bei der Chirurgischen Abteilung, die von Ernst Neißer geleitet wurde.[3] Am 1. Oktober 1935 wurde Hagens leitende Stelle ausgesetzt, die urologische Abteilung der chirurgischen Abteilung angegliedert. Diese „Entmachtung“ war wohl eine Schikane der Machthaber; denn er weigerte sich Mitglied der NSDAP zu werden. Die Arbeit in seiner urologischen Privatpraxis (Augustastrasse 6, Stettin) konnte er bis 1944 fortsetzen. 1943/44 wurde die Stadt durch alliierte Luftangriffe fast vollständig zerstört, Hagens Haus und Praxis beschädigt. Zur Festung (Wehrmacht) erklärt, wurde die Stadt evakuiert, beschleunigt durch den Entzug von Lebensmittelkarten der Bewohner.

Erfurt[Bearbeiten]

Felix Hagen und seine Frau Grete flohen im Februar 1945 nach Erfurt. Dort war seine Frau zur Welt gekommen und dort wohnte immer noch zahlreiche Verwandtschaft. Die drei Kinder kamen nicht mit den Eltern nach Erfurt. Sie wohnten in Krefeld, Kleve und Düsseldorf. Hagen eröffnete 1946 eine (genehmigte) urologische Praxis in der Meyfarthstrasse 11, in der er nachweislich bis 1950 tätig war. Er erkrankte an einem fatalen Karzinom seines Fachgebiets, am Blasenkrebs. Operiert und nachbestrahlt wurde er in der Düsseldorfer Golzheimer-Klinik bei Hans Boeminghaus. Er praktizierte dann bis zum Tod in seiner Wohnung (Herderstraße 24). Mit 82 Jahren in der Urämie und Urosepsis gestorben, wurde er im Familiengrab seiner Frau auf dem Erfurter Südfriedhof beigesetzt. Seine Frau starb am 8. Dezember 1970 und wurde auch dort begraben.

Zeitzeuge[Bearbeiten]

Hagens einmaliger Bericht über den Alltag in der Frühzeit der Urologie (1931) wird von Thaddäus Zajaczkowski und Rüdiger Döhler in der Chirurgischen Allgemeinen veröffentlicht.[4]

Schriften[Bearbeiten]

Krankenanstalten Stettins
  • Die Behandlung der Gonorrhöe und ihrer Komplikationen mit Gonokokkenvaccin. Med. Klinik 8 (1912), S. 272–275.
  • Aufbewahrung und Sterilisation halbweicher Instrumente. Zeitschrift für Urologie 7 (1913), S. 34–38.
  • Über Hämaturie ohne Lokalsymptome. Med. Klinik 25 (1929), S. 856–861.
  • Über funktionelle Störungen der Harnwege. Med. Klinik 26 (1930)
  • Die Urologische Abteilung, in: A. Gottschalk, O. Meyer, E. Mühlmann E (Hrsg.): Die Städtischen Krankenanstalten Stettins. Selbstverlag (1931), S. 85–87.
  • Ein epithelialer Tumor der Irishinterfläche, Freiburg, Brsg., Univ., Diss., 1905

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Tadeusz Białecki: Encyklopedia Szczecina. Uniwersytet Szczeciński. Szczecinskie Zaklady Graficzne, Bd. I–II. ISBN 83-87341-45-2.
  • Tadeusz Zajaczkowski: Dr Felix Hagen (1880–1962) – pierwszy urolog w Szczecinie. Przegląd Urologiczny 2007/8/1 (41), S. 94–96.
  • Thaddäus Zajaczkowski, Elisabeth Wojewski-Zajaczkowski: The development of urology in Szczecin (Stettin). How political changes influenced medicine. Historia Urol Europ 12 (2005), S. 23–52.
  • Thaddäus Zajaczkowski, Elisabeth Wojewski-Zajaczkowski: Entwicklung des Städtischen Krankenhauses in Stettin. Anfänge der Urologie in Stettin (1. Teil). Urologe [A] 44 (2005), S. 73–80.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Dissertation: Ein epithelialer Tumor der Irishinterfläche.
  2. In Deutschland wurde der Facharzt für Urologie 1924 eingeführt.
  3. Georg Schöne: Erinnerungen an Paul Morawitz und Ernst Neisser. DMW 84 (1959), S. 692–696, doi:10.1055/s-0028-1113661
  4. Felix Hagen – Pionier der Urologie in Pommern (2022, in Druck).


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