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Femininbildung bei Tierbezeichnungen

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Zur Femininbildung bei Tierbezeichnungen – Tierbezeichnungen für weibliche Individuen – gibt es zwei verschiedene Mittel: die Suppletion unter Verwendung unterschiedlicher Wortwurzeln und die Movierung (Ableitung) aus einer vorhandenen Bezeichnung.

Suppletion[Bearbeiten]

Die Suppletion ist ein altes Mittel der Feminin-Bildung, bei der die femininen Tiernamen aus besonderen Wortwurzeln gebildet werden, um das weibliche von dem männlichen Tier deutlich zu unterscheiden. Suppletion findet am ehesten bei Bezeichnungen von Haustieren und Nutzvieh statt, da diese zum Menschen in naher Beziehung stehen oder standen und der Geschlechtsunterschied hierbei von größerer Bedeutung als bei den wilden Tieren ist oder früher war:

  • das Schwein → der Eber ∞ die Sau
  • das Pferd → der Hengst, Wallach ∞ die Stute
  • das Rind → der Stier, Bulle ∞ die Kuh, Färse
  • das Kaninchen → der Rammler ∞ die Zibbe

Movierung[Bearbeiten]

Die Movierung (Ableitung) ist das jüngere Mittel, feminine Tierbezeichnungen zu bilden, wurde aber ursprünglich eher für Wildtiere angewandt. Oft werden auch zusammengesetzte Worte (Komposita) dazugezählt. Im engeren Sinne bedeutet Movierung nur das Ableiten durch Anhängen einer Endung (Suffix) oder durch eine „Bewegung“ des letzten Buchstabens, wie sie häufig im Spanischen zu finden ist, beispielsweise bei dem Begriffspaar Hund/Rüde → Hündin, im Spanischen perro → perra. Bei der Suffigierung hingegen wird an eine Form der Tierbezeichnung das Nachsilbe (etwa -in im Deutschen) angehängt: Löwe → Löwin; Tiger → Tigerin; Katze → Kätzin. Oftmals wird ein Umlaut bei der weiblichen Form der Tierbezeichnung eingefügt: Wolf → Wölfin.

Es gibt auch die Möglichkeit, dass das Femininum aus einem gegen die Geschlechtsunterscheidung indifferenten Gattungsnamen gebildet wird, dem sogenannten „Epikoinon“. So wird beispielsweise Hündin vom Hund und nicht vom Rüden abgeleitet oder die Häsin vom Hasen statt vom Rammler. Die Suffigierung bleibt hier im Normalfall gleich, nur das Quellwort ist ein anderes.

Bei der Zusammensetzung übernimmt meist der suppletivische Individualname eines zahmen Tierweibchens die Rolle des Ableitungssuffixes. Das bedeutet, die Bezeichnung für ein zahmes Tierweibchen, das durch Suppletion gebildet wird (beispielsweise Kuh), wird an die männliche Form der Wildtierbezeichnung angehängt, etwa der Hirsch → die Hirschkuh.

Literatur[Bearbeiten]

  • Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die deutsche Rechtschreibung (= Der Duden. Band 1/12). 28., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin August 2020, ISBN 978-3-411-04018-6, S. 162–163, Randnummer 239: Tierbezeichnungen.
  • Helmut Glück: Metzler Lexikon Sprache (= Digitale Bibliothek. Band 34). Metzler, Stuttgart/Berlin 2000.
  • Hermann Osthoff: Vom Suppletivwesen der Indogermanischen Sprachen. Akademische Rede zur Feier des Geburtsfestes des Höchstseligen Grossherzogs Karl Friedrich am 22. November 1899; gehalten von Hermann Osthoff. Hörning, Heidelberg 1899 (Leseprobe in der Google-Buchsuche).


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