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Frank Rauhut

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Frank Rauhut (* 5. Dezember 1941 in Rostock; † 28. Juli 2020 in Königs Wusterhausen) war ein deutscher Arzt .

Leben[Bearbeiten]

Frank Rauhut der in Berlin-Karlshorst aufwuchs, war ein Sohn des Augenarztes Heinz Rauhut. Seine Mutter, Ilse Rauhut, geb. Prein, studierte an der Humboldt-Universität in Berlin Kunstgeschichte. Die Wohnung der Familie Rauhut in Rostock wurde im Krieg durch Bombenangriffe zerstört. Die Familie zog nach Friedeberg im heutigen Polen; als die Kriegsfront heranrückte, zog die Familie weiter nach Schwerin, wo Rauhut 1947 eingeschult wurde. Nachdem er 1959 sein Abitur an der Kant-Oberschule in Berlin-Lichtenberg abgelgt hatte, diente er von 1959 bis 1963 bei den Seestreitkräften der Volksmarine der Nationalen Volksarmee (NVA), zuletzt in Saßnitz. Von 1962 bis 1968 absolvierte er ein Studium der Medizin an der Humboldt-Universität in Berlin. Nach Abschluss des Studiums verpflichtete er sich zu einem zweijährigen Dienst als Arzt bei der Flugregierungsstaffel, die Teil des Jagdfliegergeschwaders 8 der NVA in Hardenberg war. Dort bestand seine wichtigste Tätigkeit darin, die Lage der Seuchen im jeweiligen Zielland zu klären und dafür Sorge zu tragen, dass die Besatzungen vollständig geimpft waren (z. B. gegen Gelbfieber, Cholera u. a. Tropenkrankheiten), die Bord-Apotheken tropentauglich zu machen und das Personal in Tropenmedizin zu unterrichten.

Von 1970 bis 1974 absolvierte er seine Facharztausbildung unter der Leitung von Moritz Mebel am Krankenhaus Friedrichshain. Im Anschluss daran nahm er eine Tätigkeit als Facharzt für Chirurgie im Krankenhaus Königs Wusterhausen an. Von 1980 bis 1982 war er dort Direktor der Kreispoliklinik und von 1982 bis 1985 war er Leiter der Rettungsstelle sowie Oberarzt der Chirugischen Poliklinik. Von 1985 bis 1990 war er Leiter der Chirugischen Poliklinik und wurde 1989 an der medizinischen Akademie Carl Gustav Carus in Dresden mit dem Thema Ambulante Handchirurgie, Möglichkeiten und Erfahrungen in einem Kreiskrankenhaus mit erweiterter Aufgabenstellung[1] promoviert. Im Kreiskrankenhaus Königs Wusterhausen baute er eine Rettungsstelle auf.

Zum Thema Handchirurgie veröffentlichte er Beiträge in Fachzeitschriften und hielt Vorträge auf chirurgischen und orthopädischen Kongressen. Nach 1990 gründete Rauhut eine eigene Arztpraxis, die er bis ins Rentenalter 2012 führte.

Politisches Wirken[Bearbeiten]

Rauhut war politisch stark engagiert. Von 1962 bis 1990 war er Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). 1989/90 gehörte er zu den kritischen Erneuerern seiner Partei, der SED, und in der Wendezeit zu den Aktivisten des Neuen Forums[2] im Kreis Königs Wusterhausen. Rauhut engagierte sich aktiv organisations- und weltanschauungsübergreifend für eine erneuerte und verbesserte DDR. Bis an sein Lebensende blieb er Mitglied der PDS und später der Partei Die Linke. Rauhut schuf im im Jahr 2008 das lokale „Bündnis gegen Rechts Königs Wusterhausen[3]“. In den 1990er Jahren wurden in Königs Wusterhausen die Neonazis sehr aktiv[4], wobei sie versuchten, eine lokale politische Dominanz zu erreichen. Gemeinsam mit anderen Demokraten initiierte und organisierte Rauhut vielfältige Aktionen gegen das Auftreten der Neonazis in Königs Wusterhausen und darüber hinaus.

Für sein Engagement erhielt er u. a. im Jahr 2010 durch den Bürgermeister Lutz Franzke der Stadt Königs Wusterhausen eine Ehrung für sein außerordentliches Engagement im „Bündnis gegen Rechts“.[5]

Rauhut war Vertreter der Königs Wusterhausener Demokraten im „Aktionsbündnis Brandenburg“. Zusammen mit Hans Rentmeister engagierte er sich für die Entfernung des Namens Johann Schütte für das Gewerbegebiet in Zeesen. Beide konnten nachweisen, dass der Luftschiffpionier Schütte nicht nur Techniker und Unternehmer war, sondern im Ersten Weltkrieg zu den Vätern der Kriegsführung des Bombardements offener Städte gehörte und ab 1930 einer derjenigen Wissenschaftsfunktionäre war, der die deutsche wissenschaftliche Intelligenz auf die Ideologie der Nationalsozioalisten einschwor.[6] In Königs Wusterhausen wurden über dieses Thema zahlreiche Diskussionen geführt und in verschiedensten Printmedien berichtet[7].

Am 24.03.1948 wurde der Eintrag von Johann Schütte aus dem goldenen Buch der Stadt Oldenburg entfernt[8].

Familie[Bearbeiten]

Frank Rauhut hatte zwei Brüder, war dreimal verheiratet und hatte 5 Kinder, davon 3 Stiefkinder.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Ambulante Handchirurgie Möglichkeiten und Erfahrungen in einem Kreiskrankenhaus mit erweiterter Aufgabenstellung, Frank Rauhut, Dresden, Med. Akad., Dissertation A, 1989 OCLC 722229529
  2. Brisanter Stoff von der Wende, Joachim Stoff Regisseur und Gründer des Neuen Forum blickt nach 28 Jahren zurück. Stand Dezember 2009. Abgerufen am 6. Januar 2021.
  3. Bündnis gegen Rechts: Die Nazis sind gefährlich. Märkische Allgemeine Zeitung, 25. Januar 2008, abgerufen am 7. Januar 2021.
  4. Interview mit Frank Rauhut und Thomas Thiele | Blühende Landschaften. Abgerufen am 6. Januar 2021.
  5. Stadt Königs Wusterhausen: Bürgermeister ehrt engagierte Bürger beim Neujahrskonzert. Hrsg.: Stadt Königs Wusterhausen, Der Bürgermeister. Königs Wusterhausen 27. Januar 2010, S. 7 (docplayer.org [abgerufen am 1. Januar 2021]).
  6. Wie der Traum vom Fliegen zum Alptraum wurde – Der politische Lebensweg von Johann Schütte, Autorenkollektiv unter Leitung von Frank Rauhut; Bündnis gegen Rechts Königs Wusterhausen; Januar 2011).
  7. Andreas Fritsche: Luftschiffbauer Schütte schwebt unangetastet. Neues Deutschland, 28. Oktober 2011, abgerufen am 8. Januar 2021.
  8. Stadt Oldenburg (Oldb) - Der Oberbürgermeister: entfernt wurde der Eintrag des Professors Johann Schütte. Stadt Oldenburg (Oldb) - Der Oberbürgermeister, abgerufen am 8. Januar 2021.


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