Freimaurerei in Belarus

Die Freimaurerei ist seit dem 18. Jahrhundert in Weißrussland aktiv. Am 15. Mai 2020 wurde die offizielle (gesetzliche) Registrierung der Organisation des „Ordens der alten und anerkannten Freimaurer“ gesetzlich in der Republik Belarus vorgenommen worden, die als Dachorganisation für die Logen des Distrikts Belarus unter der Großloge von Russland (GLoR) fungiert.

Geschichte[Bearbeiten]

21 Jahre nach dem Erscheinen der Großloge von England, gründete 1738 Friedrich August Graf Rutowski, der uneheliche Sohn von König August II., die Loge „Aux trois Aigles blancs“ („Zu den drei weißen Adlern“) in Dresden, die zur Wiege der polnischen und litauischen (belarussischen) Freimaurerei wurde.^[1] 1770 wurde in Mogilev die Loge „Zwei Adler“ gegründet. Um 1770 bis 1780 wurde Graf Ignatius Potocki, der Sohn des Gouverneurs von Posen, zum großen Meister der „vereinigten Logen der Krone und Litauens“ gewählt.

Nach 23 Jahren wurde ganz Litauen (das heutige Weißrussland) in das russische Reich aufgenommen. Infolgedessen tauchten in den belarussischen Ländern von Russen gegründete Logen auf. 1774 gründete ein Major der russischen Armee, Verdarovsky, die Freimaurerloge Talia in Polozk (tatsächlich verlegte er sie aus Moskau). Infolgedessen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf dem Gebiet von Belarus zwei freimaurerische Strukturen gebildet: In den westlichen Gebieten wurden Logen unter der Gerichtsbarkeit Polens, in den östlichen Gebieten unter der Gerichtsbarkeit des russischen Reiches eröffnet.

Eine Loge für Frauen wurde in 1781 in Wilna errichtet.

Aber 1822 wurden auf Erlass von Kaiser Alexander I. die Aktivitäten aller Geheimorganisationen (einschließlich der Freimaurerlogen) in Russland und somit auch in den zum russischen Reich gehörenden weißrussischen Ländern verboten.

Nach 17 Jahren erhielten die Minsker Behörden vom Militärgouverneur von Wilna, Prinz Dolgoruky, den Befehl: „Alle freimaurerischen Zeichen, Bücher, Papiere, Diplome und andere Dinge [zu vernichten] – graben Sie ein Loch unter dem Berg auf der Straße, die entlang des Juden-Friedhofs […] nach Lyakhovka [führt] und verbrenne sie.“ - und es wurde getan.

1910 wurde die Unity Lodge in Wilna gegründet. Es bestand aus sieben Personen, darunter die Brüder Anton und Ivan Lutskevich, Führer der belarussischen Nationalbewegung. Etwas früher entstand in Minsk eine Loge. Diese Organisationen entstanden auf Initiative der Loge im Großen Orient Russlands. Gleichzeitig öffneten sich die Logen, die im 18. und frühen 19. Jahrhundert hauptsächlich Aristokraten umfassten, stärker bürgerlichen Kreisen.

Während des Ersten Weltkriegs gründeten Vertreter von drei Freimaurerlogen aus Wilna die Organisation „Großer Orient Litauens und Weißrusslands“, die von den Zentren in Moskau und St. Petersburg unabhängig war.

In der UdSSR wurden Freimaurer verboten.

Seit 2019 bilden belarussische Freimaurerlogen den Distrikt Weißrussland innerhalb der Großloge Russlands (GLoR).^[2]

Am 25. Mai 2019 wurde die von der russischen Freimaurerei unabhängige Großloge von Belarus gegründet, die derzeit von ausländischen Großlogen nicht vollständig anerkannt wird.

Am 15. Mai 2020 wurde die gesetzliche Registrierung der Organisation des „Ordens der alten und anerkannten Freimaurer“ (UNP 291658757) im Hoheitsgebiet der Republik Belarus für die Arbeit der Logen in der GLoR durchgeführt. Im Jahr 2021 gibt es in Belarus drei Freimaurerlogen, die gemäß den geltenden Rechtsvorschriften vollständig anerkannt sind.

Freimaurerlogen von Belarus[Bearbeiten]

Großloge von Belarus[Bearbeiten]

Anton Lutskevich (Freimaurerloge)

Logen des Distrikts Belarus der Großloge von Russland[Bearbeiten]

Alpha und Omega, Minsk (gegründet am 12. Juli 2002 in Nowosibirsk, Arbeit im Oktober 2010 ausgesetzt, Arbeit am 3. September 2016 in Minsk wieder aufgenommen)
Weißer Ritter, Minsk (gegründet am 4. Juni 2004 in Moskau unter der Schirmherrschaft der Großloge Russlands, am 10. November 2010 eingeschläfert, am 12. September 2015 in Moskau geweckt und in Weißrussland tätig)
Zwei Adler (russ. Dva Orla), Minsk-Moskau (gegründet in Moskau, arbeitet in Moskau im Rahmen des Distrikts Belarus GLoR für die in Russland lebende belarussische Staatsbürger)

weitere[Bearbeiten]

Michael Cleophans Oginsky (Freimaurerloge) – schottisches Ritual

Literatur[Bearbeiten]

Ales Smalyanchuk: Freimaurer: Weißrussische Geschichte. Ende XVIII – Anfang XX Jh. Gudas, Vilnia 2005, ISBN 9986-951-54-2.
D. S. Lavrinovich, K. M. Bondarenko, A. A. Vorobyov, M. V. Zablotskaya, A. S. Melnikova, V. V. Tabunov, E. P. Tsumareva: Aktivitäten Gesamtrussischer politischer Parteien in den belarussischen Ländern im späten 19. - frühen 20. Jahrhundert. Moskauer Staatliche Universität, benannt nach A. A. Kuleshov, Mogilev 2018, ISBN 978-985-568-376-7, S. 43–44.