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Genealogie der Steinway-Flügel

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Einleitung, Geschichte[Bearbeiten]

Steinway & Sons fertigte in den ca. drei ersten Jahren ausschließlich Tafelklaviere. Diese waren in den USA noch weit länger im Gebrauch als in Europa, wo sie ab 1855 allmählich verschwanden und von den Hochklavieren, „uprights“, abgelöst wurden. Die Tafelklaviere erreichten auch in den USA mit den dreifach besaiteten und kreuzbesaiteten Versionen Größen, wie sie in Europa niemals gefertigt worden waren, und starben in den USA erst um 1900 aus – Steinway fertigte die letzten Tafelklaviere (manche sagen auch „Querflügel“) 1888.

Die ersten Flügel ab 1856 waren zunächst in der Konzertflügel-Größe (oberhalb 2,40 m, hier die ersten ca. 2,48m lang) und zunächst abgeleitet von dem damals weltweit als führend anerkannten Design der Fa. Erard, Paris, den Konzertflügeln, mit denen Franz Liszt Europa tourte.

Die Flügel wurden in sehr kurzer Zeit durch intensive Arbeit vorrangig der beiden „Henrys“, Vater Heinrich Engelhard Steinweg und sein technisch äußerst begabter dritter Sohn Henry jr., verbessert und aus den Ursprüngen der Erard-Kopien entfernt.

Henry Steinway jr. gilt, trotz seines sehr frühen Todes mit nur 35 Jahren in 1865, als der Urvater des modernen Flügels und Konzertklavieres.

Schon Henry jr. und sein Vater bauten dann ab 1859 auch Flügel unterhalb der Konzert-Größe - die sogenannten Parlor Grands, Salonflügel für die bürgerliche Oberschicht. Sie hatten ein Länge von ca. 220 cm und waren die Vorläufer der später ab 1878 mit „C“ klassifizierten Größe.

Die Konzertflügel wurden später mit dem Buchstaben D identifiziert. Die früheren Identifikationen benannten sich „Styles“, und waren ein Mix aus Größenklassen, und Gehäuse-Ausführungen. Wesentliche Entwicklung von Henrys ältestem Bruder Theodor Steinweg, der nach Henrys Tod 1865 aus Deutschland nach New York zu Hilfe kommen musste, waren dann die Arbeiten des sogenannten „Vollpanzerung“, die Abdeckung des empfindlichen Stimmstocks durch die volle Gussplatte, sodann die Verbesserung der Spielmechanik, und die mit Hermann Helmholtz zusammen entwickelte „Duplexskala“. Letzte Änderungen waren die 1874 für Albert Steinway, den jüngsten Bruder, in den USA „nach“-patentierte Sostenuto-Pedal, und die im März 1875 von Theodor eingeführten Pilotenschrauben, die das Abbauen des Mechanikgestells oberhalb der Tasten eminent erleichterte

Diese Entwicklungen resultierten in dem kurz vor Weihnachten 1875 fertiggestellten Konzertflügeltyp „Centennial D“, die dann im Wettbewerb der Klavierbauer auf der „Centennial“-Weltausstellung in Philadelphia 1876 zur Feier der einhundertjährigen US-Verfassung die Preise erhielten.

Kurz danach wurden zwei kleinere Flügeltypen auf die gleiche technische Basis gestellt, „Vollpanzer“, d.h. der Stimmstock ist unter der Gussplatte abgedeckt, Duplexskala, die verbesserte Spielmechanik und das Sostenuto. Diese Flügeltypen wurden "B" (ca. 210 cm) und "A" (ca. 182 cm) genannt und ab 1878 gebaut und verkauft.

Mit ihnen ging dann die allmähliche Ablösung des aus Holzplanken „segmentiert“ gebauten Gehäuses einher; Theodor hatte die im Möbelbau schon bekannte Gehäusefertigung in verleimten Dickten-Schichten, dicke Furniere, so adaptiert, dass ab 1878 auch die Flügelgehäuse in dieser Weise gefertigt wurden. Damit wurden erhebliche Kosten gespart und Ausschuss vermieden. Die Umstellung der größeren Flügel C und D vom "constructed case" (gebautem Gehäuse) auf den sogenannten "Rim" erfolgte 1880.

Noch immer aber waren die C-Flügel eine alte Konstruktion nach den beiden „Henrys“ - und Theodor Steinway, der nach henry jr. verantwortliche Techniker der Weiterentwicklung, mochte diese Flügel überhaupt nicht – sie waren ihm weitaus zu aufwendig gefertigt. Theodor hatte schon vor 1865, schon von Deutschland aus, in Briefverkehren mit Vater und Brüdern immer darauf hin zu wirken getrachtet, dass Steinway sich der Fertigung von aufrechten (Hoch-)Klavieren nähere und preiswertere Klaviere und Flügel ins Angebot nahm.

Als er 1865 dann seiner Familie nach New York zu hilfe kommen musste, brachte Theo sowohl vorbereitete Klavierkonstruktionen als auch mehrere Mitarbeiter seiner Braunschweiger Werkstatt mit.

Mit der Gestattung durch William, seinen jüngeren Bruder, Hauptanteilseigner und Chef des Unternehmens, ging Theo daran, die komplette Flügelfertigung in seinem Sinn umzugestalten. Die alten Designs von Vater Heinrich und Bruder Henry sollten verschwinden. Theo baute den C-Flügel noch auf den Rim um und spendierte ihm eine Vollplatte, verlängerte ihn auch noch um zwei Zentimeter. Immer noch aber hatte der Salonflügel nur 85 Tasten.

Jedoch sah er in der vom Konzertflügel abgeleiteten, verkürzten Version des D die künftige Lösung.

Theo Steinway arbeitete den Centennial-Flügel noch um zu einem erheblich leichteren Instrument, was Vorteile beim Bühnen-Handling bietet. Er änderte das alte, symmetrische Layout der Saitenfelder von 17-18-18-18-17 auf 20 Basstöne ab. Centennial-D sind markant an den auch noch kupfer-umsponnenen unterkreuzten ersten sechs Tenortönen zu erkennen, die der moderne D-Flügel nicht mehr hat. Er erleichterte auch wesentlich die eminent starke Gussplatte des Centennials. Sein 1884 erschienener D-Flügel war fast 200 Kilogramm leichter geworden im Vergleich zum Siegerflügel der Weltausstellung – unter Beibehalt der mit dem Centennial-Typ erzielten Klangqualität.

Der D-Typ von 1884 ist auch heute noch - fast unverändert, nur kleine Detailmodifikationen - das Flaggschiff des Unternehmens. Siehe auch den Artikel Steinway D-274.

Letzte eigene Entwicklungsarbeit von Theodor Steinway war dann der zwei Jahre später erstmals mit den vollen 88 Tasten herausgekommene Flügeltyp C-227, der den vorigen „Parlor Grand“ 220 cm ablöste, der allerdings seit 1878 auch schon „C“ genannt worden war. Mit dem neuen C-Flügel mit 88 Tasten betrachtete Theo seine Arbeit für New York als beendet, er zog sich nach Braunschweig zurück und starb dort drei Jahre später.

Aus den Jahren 1878 bis ca. 1930 gibt es eine Mehrzahl vor allem von A-Varianten auch mit im Detail unterschiedlicher Klanganlage. Größte Wertschätzung unter allen A erlangte die Variante A-2 mit 194 cm Gehäuselänge, die allerdings in den Verkäufen offensichtlich die teurere B-211-Grüße zu sehr kannibalisierte und daher aus dem Programm genommen wurde.

Theo Steinways Neffe Henry Ziegler, Sohn seiner Schwester Dorothea (Doretta), war seit langen Jahren schon Theos Vertrauter und Rechte Hand gewesen. Erste eigenständige Arbeit des neuen Entwicklungs-Chefs Ziegler nach Theos Tod 1889 war die Erweiterung der „kleinen“ Flügelgrößen A und B von 85 Tasten auf 88, der in den Jahren 1892/93 stattfand. (Seither schielt die Welt der Steinway-Käufer darauf, ob ein Flügel die vollen 88 Tasten hat, oder "nur" die alten 85.)

In weiterer Folge entwickelte Henry Ziegler einen noch kleineren Flügel, der unter dem abweichenden Buchstaben „O“ dann 1900 herauskam. Ziegler nannte diese Entwicklung „Miniature Design“.

Aus dem O-Design leiteten sich später weitere Verkürzungen ab, die die Aufteilung der Saitenfelder des O ident hatten. Mit den Größen M-170 (1915) und dann S-155 (1935) wurde die untere Grenze erreicht, die als „echte Steinway-Flügel“ gelten – im Gegensatz zu den heutigen Boston- und Essex-Flügeln günstigerer Preislagen, die hier in dieser Auflistung der Genealogie der Steinway-Flügel keine Rolle spielen.

Es gibt somit zunächst eine zeitliche Entwicklung „von großen zu kleineren Flügeln“. Erst gab es nur eine Größe, den Konzertflügel. Dann gab es zwei Größen, den Konzertflügel und den Salonflügel, dann die kleineren A- und B-Größen, sämtlich Arbeiten, die bis 1886 abgeschlossen waren. Sodann gab es zusätzlich nach 1900 die drei Typen „noch kleinerer“ Flügel O, M und S des "Miniature Designs". Dem O-Typ im Wechsel hinzugesellt wurde noch der Typ L, der eine Version des O mit verbreitertem Flügelende und besseren Klangeigenschaften ist und nur in New York phasenweise gefertigt wurde. Im Gegensatz zu New York ist der heutige C-277 ein Flügel, der nur in Hamburg hergestellt wird.

im Wesentlichen sind dies drei „Klassen“ echter Steinway-Flügel, die sich an Merkmalen ihrer Klaviatur-Aufteilung und Aufteilung der Saitenfelder unterscheiden lassen, und die innerhalb ihrer Klassen auch auf die gleichen Spielmechaniken, Klaviaturen zurückgreifen.

Typ Größe Saitenfelder Basstöne Klaviatur
D 274 5 20 CD
C 227 5 20 CD
B 211 4 21 AB
A 188 4 21 AB
O / L 180 4 26 OMS
M 170 4 26 OMS
S 155 4 26 OMS


Von den Typen M und O wurden dann in der Zusammenarbeit mit den Anbietern von Player-Roll-Pianos Flügel bei Steinway & Sons vorgefertigt, die im Wesentlichen aus der Klanganlage des M und dem etwas längeren Gehäuse des O bestanden, um Platz zu geben für den Einbau der pneumatischen Spieleinheit zwischen Klaviatur und Klanganlage. Die Spielmechaniken erhielten wesentlich längere Tasten quasi in Konzertflügellänge, jedoch nachteiligerweise eine Ansteuerung der Fänger, die die Spieleigenschaften beim Selbstspiel ohne Pneumatik entscheidend verschlechtern.

Die folgende Liste der Entwicklung der Flügel über die Jahre ist grob nach den Ären der jeweiliigen Firmenpräsidenten und –Eigentümer geordnet.

Flügeländerungen nach Jahren[Bearbeiten]

Erläuterungen von Buchstaben, englischsprachigen Begriffen und Abkürzungen:

A, B, C, D sind Flügelgrößen ca. 188, 211, 227, 274

Konzertflügel sind Flügel mit Längen (bei Steinway) ab ca. 248 cm bis 274 cm im Serienbau.

Parlor Grands sind Flügel der Größenklasse ca. 220 cm.
Squares sind Tafelklaviere.
Square Grands sind große, dreifach besaitete Tafelklaviere.

Produktion in New York.
Hamburger Fertigung mit teils kleinen Abweichungen.

Ära Heinrich Engelhard Steinway 1853-1871[Bearbeiten]

1853
März Firmengründung
In den Jahren bis 1860 mehrere Werkstätten im Süden Manhattans

1856
Erstes Paar gerade besaiteter (Konzert-)Flügel, 85 Tasten #791 und 792.
Konzertflügel haben oft "Päärchen-Nummern" konsekutiver Fertigung, wenn sie nicht nur parallel gefertigt wurden, sondern auch hintereinander in das "Number Book" eingetragen werden und dann das Unternehmen verlassen.

1858
Erster bassüberkreuzter Flügel #2207. Die bassüberkreuzung ans Funktionieren gebracht zu haben wird als DAS große Merkmal des Flügelbaus von Henry Steinway jr. angesehen. Ein Jahr später erhielt er das Patent darauf. DIe Bassüberkreuzung gab es schon früher bei Tafelklavieren, aber erst die fortschreitende Fertigungstechnik, sowie seine Kontakte in die New Yorker Gießereien und sein Beharren lösten diese Aufgabe. Mit der Bassüberkreuzung ist der eminente Vorteil verbunden, dass der Steg zum Anregen des Resonanzbodens hinten im Flügel in die Mitte rückt und damit freier schwingen kann.

1859
Erster Parlor Grand #2485 (Salon-Flügel, kleiner als ein Konzertflügel, in der Größenklasse 220 cm). Salons, bestückt mit einem Salonflügel, dem Parlor Grand, waren im aufkommenden Großbürgertum sehr begehrt als Zentrum gesellschaftlichen und familiären Lebens. Nach 1860 waren Konzertflügel den meisten Haushalten per Größe "entwachsen".

1860
Eröffnung der neuen Fabrik im damaligen Norden Manhattans, 52. Street südlich des Central Parks an der 5. Avenue. Sie wird 1909 nach Eröffnung der Dittmars Plant verkauft.

1863
Erster Konzertflügel mit 88 Tasten #7894

1864
Letzter gerade besaiteter Flügel #9214

1865
Letzter Konzertflügel mit 85 Tasten. Alle Steinway-Flügel aus den Jahren bis 1886, die volle 88 Tasten haben, müssen demzufolge Konzertflügel sein, mit Längen von 248 bis 274 cm. Ab 1886 haben auch die C-Flügel 88 Tasten, ab 1893 alle New Yorker Flügel, und ab 1906 alle Steinway-Flügel, auch die in Hamburg gefertigten.

1869
Erster Parlor Grand #19.434 mit abgedecktem Stimmstock, Versuchsausführung.
Dezember Patentanmeldung des Mechanik-Metallgestells mit verlöteten Messingrohren und Holzdübeln

1870
„Monitor Grand“ #25.006, erste „Cupola“-Platte mit abgedecktem Stimmstock, experimenteller Vorläufer des B-Flügels, sieben Exemplare sind bekannt. Die Stimmstockabdeckung ist das markante Merkmal derer Flügel, die von Theo Steinway verbessert oder neu entworfen wurden.

Ära William Steinway 1870-1896[Bearbeiten]

1872
Erste Flügel mit „compression bar“, einer einstellbaren Druckleiste in der Bass-Sektion des Resonanzbodens. Diese Änderung, mit einer Leiste mit Druckschrauben den gewölbten Resonanzboden einstellbar in Längs- und Querrichtung zu machen, war nur von kurzer Dauer. Nach Einführung des Centennial-Typs 1875/76 kamen Probleme auf, dass die immer höheren Saitenspannungen den Resonanzboden zum Einfallen brachten. Man erkennt eingefallene Resonanzböden an dem unzureichenden "Stegdruck", dem Hochdrücken der Saiten am Steg. Es gibt einen Briefwechsel zwischen Theo und William, in dem der ältere Bruder den jüngeren warnt, dass hierzu Reklamationen konmmen könnten. 1878 verschwand daher dieses Detail wieder. Im generellen sollte man wissen, dass Steinwsy-Flügel "auf Spannung" gebaut sind, dies und die Nutzung von Holz als Naturwerkstoff ist auch der Grund für das recht breite Spektrum verschiedener Klangeigenschaften an neuen Flügeln.

1873
März Betriebsbeginn der Gießerei Rikers, Queens als einer der ersten Astoria-Betriebsteile. Anfangs kommen die Klaviaturen und der Guss aus der Rikers Plant. Theo Steinway hatte eine besondere Mischung des im Prinzip sonst einfachen Graugusses ausprobioert, der sich mit einer doppelt so hohen Festigkeit auszeichnete. Er erreichte dies mittels Zugaben von Schwefel und Mangan. Die eigene Gißerei erwies sich als extrem nützlich zur weiteren Entwicklung mehrerer Flügelmodelle. Die Wege zum Ausprobieren der Neuerungen waren damit sehr kurz.
Die Rikers Plant ist noch heute der Fertigungsstandort in NYC. Der Gießereibetrieb wurde jedoch in den späten 1920er Jahren aufgegeben, nachdem in Gießereien allgemein (nicht in der Steinway-Gießerei) Silikose als Berufskrankheit erkannt wurde und die New Yorker Behörden scharf gegen Gießereien vorgingen.

1875
Sostenuto-(US-)Patent. Das Sostenuto war eine französische Erfindung, der jüngste Bruder Albert Steinway verbesserte es und ließ es sich in New York patentieren.
Erster Flügel mit Pilotenschrauben #32.227, ab #33.219 alle Flügel mit Piloten Erste zwei Centennial D #33.449 und #33.610 (Tagebuch W. Steinway, 25.12.1875)

1877
Erster Parlor Grand (C-Vorgänger) mit Cupola (Stimmstockabdeckung) #35.340

1878
Beginn der Benutzung von Buchstaben A-D für die Flügelgrößen.
Erste Flügelgrößen A und B #37.879 und #37.905 schon mit Cupola, jedoch noch mit „gebautem“ (Sektional-) Gehäuse (kein Rim)
Letzter "kleinerer" Konzertflügel 257 cm (ohne Capo d’Astro, offener Stimmstock) #38186. Die Jahre 1876 bis 1878 waren die einzige Zeit in der gesamten Unternehmensgeschichte, in der es zwei Konzertflügel zur Wahl gab. Der "einfachere" war das alte Design mit offenem Stimmstock, ohne Duplexskala, und kostete 1.500 USD. Der große Konzertflügel, der Centennial(-D) kostete hingegen 1.800 USD.
Nach Verschwinden des einfacheren Konzertflügels wurden nur noch die Salonflügel kurzzeitig mit offenem Stimmstock gebaut.
Erster C (Parlor Grand) mit Capo d’Astro (statt Agraffen) #38.675, noch mit Sektionalgehäuse
Letzter Monitor Grand (B-Vorläufer) #38.890
November erste B mit Rim (Gehäuse aus verleimten Dickten) #39.692 und #39.775

1879
Letzte Parlor Grand C mit offenem Stimmstock #38.532 und #38.554
Danach hatten alle Steinway-Flügel den abgedeckten Stimmstock.
Letzte B-Flügel mit Sektionalgehäusen #38.987 und #39.003. Sektionalgehäuse erkennt man an den Eckleisten hinten an Bass- und Diskantwand. Die Rim-Flügel sind an diesen Stellen ohne Eckleiste und sanfter gerundet.
Nach September alle Flügel mit Regulierschrauben zur Klaviaturverschiebung.

1880
Erster Centennial D mit Rim #43.644
Erster C-Flügel mit Rim #43.791
Oktober Eröffnung der Fabrik in Hamburg-Altona, Schanzenstraße (im Folgenden HH). Eigentümer zunächst Theo und William Steinway, später wurden die Hamburger Geschäftsanteile in das New Yorker Unternehmen eingebracht und verschmolzen.
Erster B-Flügel (als Bausatz) nach HH verschickt #42.877
Designwechsel der viktorianischen Zierflügel ("fancy grands"), die "cabriole legs" (Löwentatzenbeine) verschwanden. Neues Design war das "Hydrant Post Legs" (Hydrantenbeine-Design) mit gedrechselten Beinen plus Längsrillen.

1881
Kontinuierliche Datums-Aufzeichnungen der Gießerei. Der Beginn zuerst noch unkontinuierlicher Gussdaten war 1876.
Letzte C mit Sektionalgehäuse #42.741 und #42.755
Letzte Centennial D mit Sektionalgehäuse #43.351 und #43.372. Die Gehäuse aller Steinway-Flügel bestehen seither aus verleimten Dickten, erkennbar an den Rundungen am hinteren Ende der Bass- und der Diskantwand ohne abgesetzte Eckleisten, siehe oben 1879.

1883
C mit neuer Platte #47.631
A mit neuer Platte #49.461
B mit neuer Platte #49.262

1884
Letzte Centennial D #50.735 und #50.961
Erster D-Flügel nach aktueller Bauweise #51.257. Dies bedeutet, dass der D-Flügel, Topmodell von Steinway, seit nun über 130 Jahren fast unverändert "hightech" bei Musikinstrumenten ist. Nur die Cremonenser Violinen werden heutzutage noch länger technisch unverändert gebaut und genutzt.
Erste C-Flügel in der Länge 222cm #49.053 und #49.054 – immer noch 85 Tasten

1885
Erster B mit Double Cupola #52.807
Einführung der metallischen Lyra-Fußplatte (“antifriction trapwork”). Markantes optisches Merkmal; ein Flügel mit Messingplatte an der Lyra muss demzufolge jünger sein als 1884, oder er ist nachträglich verändert worden.

1886
Letzte C-Flügel des „Henry“-Design-Ursprungs von 1862 mit 85 Tasten #54.358 und #56.306
Erster C-227 aktuellen Designs mit 88 Tasten, 20 Basstönen #58.952 (als Bausatz nach HH), verkürztes D-Design, letzte technische Entwicklungsarbeit von Theodor Steinweg, der sich hiernach ins Privatleben nach Braunschweig zurückzog und dort 1889 starb.

1887
Fertigung letzter Tafelklaviere, mit denen Steinway 1853 begonnen hatte, #61.612 und #62.872.
1888 verschwanden sie aus dem Steinway-Katalog.

1889
Rosewood (Palisander) ist nicht mehr die Normalausführung, kostet seither Aufpreis

1890
Mahagoni, amerikanische Walnuss, amerikanische Eiche und englische Eiche als Ausführungs-Klassifikationen für „fancy grands“ (Klaviere in besonderer, geschnitzt-verzierter Gehäuseausführung) werden kostentechnisch bewertet von Frederic Steinway, dem späteren Präsident.
Letzte Auslieferung von fünf Tafelklavieren aus dem Lagerbestand.

1891
Nach Schließung des Konzertbetriebs in der Steinway Hall (wegen neuer Carnegie Hall):
Endfertigung von Flügeln (Polieren, Regulieren, Intonieren) nun in der Steinway Hall 14th Street (anstelle Fabrik 52th Street)
Erste B mit 88 Tasten #73.212, #73.226

1892
Letzter D mit Capo d’Astro für die Noten 36-53 #69.930
Erster D mit Agraffen für die Noten 36-53 #69.932
Erster A mit 88 Tasten #74.766
Letzte B mit 85 Tasten #75.473 und #75.527
Letzter Flügel mit dem 1860er Design der durchbrochenen Notenständer #77.871

1893
Letzte A mit 85 Tasten #76.040 und #76.043

1896
Erster A-2 (ca. 194 cm) mit breitem Ende analog B-Flügel #85.985

Ära Charles H. Steinway 1896-1919[Bearbeiten]

1897
Letzte A-1 nach altem Layout #88.159 und #88.163, sowie die Art Cases #88.836 und #88.837

1900
Erster O #96.766
Aufkommen des „Sheraton-Designs“ der Lisenen, zuvor schon an einigen Art Cases

1902
Eröffnung der Ditmars Factory (zwei Meilen südlich der Rikers Plant) (Die Ditmars Plant wurde 1958 wieder verkauft.)
D-Flügel mit Art Case für das Weiße Haus #100.000

1904
Letzter O mit geradem Basssteg (bis ca. #108.000?)

1905
Letzter A mit Long Scale bis ca. #117.000?
Erster A mit Short Scale ab ca. #117.000?

1906
Die Fertigung in HH ist nun autark, nicht weiter von Zulieferungen aus NYC abhängig.

1907
Andere Beine (#14) und Lyren für A und B

1908
Vertrag mit Welte über Player-Roll-Instrumente, zunächst Klaviere

1909
Vertrag mit Aeolian über Player-Roll-Instrumente, zunächst Klaviere:
1- Steinway fertigt nicht selber Player-Instrumente, sondern liefert vorbereitete Instrumente zum Player-Ausrüsten an Aeolian
2- Steinway beliefert ab 1910 Welte nicht mehr.
3- Vertragslaufzeit 25 Jahre

1910
Sheraton Design Sketch #380 wird reguläres Design der New Yorker Instrumente (O-Flügel seit Anbeginn 1900)
Erster A mit Sheraton #142.062
Erster B mit Sheraton #143.258

Erster O für Aeolian #141041

1911
Erster A-2 an Aeolian #145.653
Erster M-Flügel, verkürztes O-Layout #150.293

1913
Erste A-3 #161.865 und #163.422

1914
Erste M für Aeolian #168.454 und #169.538

1917
Letzter A-2 für Aeolian #185.531

1918
Erster A-3 für Aeolian #191.001


Ära Frederick T. Steinway 1919-1927[Bearbeiten]

1920
Tastenklappen an D mit „hinged front flap“
Erster D an Aeolian #196.923
B im Chippendale-Design #200.000

1923
Änderung am Sheraton Design:
nun keine „Nische“ mehr, sondern eine Kurve bei A und B
Nische bleibt bei C und D
Erster L-Flügel für Aeolian #217.991 (L ersetzt O)
Letzter O für Aeolian 220.723

1924
M-Arme in einer Kurve ohne Nische
Name XR bei Aeolian, nicht mehr MR
Letzter normaler O #227.471
Letzter Art-Case-O #251.019
O mit gekurvtem Basssteg weiterhin in HH
Ab 2005 auch wieder O-Flügel in NYC-Produktion

1925
Ende der alten Lackierungstechnik ca. mit #232.400

1926< br> Hammerkerne in der Mitte aus Mahagoni, im Diskant Walnuss
Änderung der Spieltiefe von 0,375‘‘ auf 0,390‘‘
Erste M in HH, #238.685 #243.015


Ära Theodore E. Steinway 1927-1957[Bearbeiten]

1927
Furnier zwischen Tastenholz und Celluloid-Front entfallen
Neue Flügelstütze mit ausklappbarem „Kleiderhaken“ (kleine Deckelstütze)
Umstellung vernickelter Teile auf „brass“ (Messing)

1928
Konstruktionsänderung der Platten und Agraffen, neue sind mit * markiert

1931
Entwicklungsstart für den S-Flügel
Entwicklung der „Accelerated Action“ (NYC)
Letzte Flügel an Aeolian

1932
Erste Gehäuse für S-155
Erster Flügel mit Accelerated Action #274.919

1933
Vertrag mit Aeolian beendet
August: Wiedereröffnung der New Yorker Fabriken nach der Großen Depression

1934
Änderung der Lyra
Prototyp S-155 #289.977

1935
Rim-Höhe der A und B reduziert auf das O-Maß
Erste S #280.900 und 280.968
S und M ohne Schlösser

1936
Patente für Accelerated Action und für das Diaphragmatic Soundboard
August: Piloten senkrecht in Taste (statt unter 68 Grad)
Letzter New Yorker C #285.748

1937
Entfall aller Schlösser, es sei denn in Sonderbestellung
Reduzierte Höhe der Deckelstütze auf 27.5‘‘, Konzertausführung des B bleibt bei 30‘‘, D bei 33‘‘
Weiße Elfenbein-Tasten ohne überhängende Vorderkante

1938
Absenkung der Rim-Höhe bei S und M
September: Zweiter Art-Case-D-Flügel #300.000 für das Weiße Haus

1939
Änderung der Flügelbeine mit Ausnahme des D. Alt: Design- #9, neu: L-Beine Erste Louis-XV-Flügel Design Nr.1056, S #296.915 und #298.503

1940
Änderung der Notenpulte bei S, L und M gem. Design-Nr. 320
Ende des Jahres enden Tastenmacherei und Gießereibetrieb in der Rikers-Plant.

1946
Wiederaufnahme der Produktion nach WK II
Erste „Georgian“ B #319.831 und #322.899 (Gehäuse-Stil)
Davor werden in der Produktionsstatistik Stile bei Klavieren benannt, Namen „Chippendale“, „Queen Anne“, „Regency“, „Victory“, „Hepplewhite“, „Federal“, von denen unklar ist, ob und ab wann auch Flügel mit ihnen gefertigt wurden.

1948
Beschriftung „NA“ auf Klaviaturrahmen entfallen, die die NYC-Actions zuvor kennzeichnete.
Beschriftung „Ivory“ entfallen, die zur Unterscheidung von Celluloid nützlich war.

1949
Optik-Änderungen bei den B, Konzertpolitur, Mahagoni, Walnuss

1950
Änderungen der Schriftausführungen („Decalcomania“), auch bei Renovierungen von Flügeln

1953
100. Jubiläum
Mai: Zink-plattierte Stimmnägel
Buch „People and Pianos“ von Th. E. Steinway aus Anlass 100 Jahre S & S

1955
Ab Juni: Stimmnägel nickel-plattiert
Platten mit Schrumpflack


Ära Henry Z. Steinway 1957-1972[Bearbeiten]

1956
Elfenbein gestoppt, Ersatz durch „composition key covering“

1959
Schrumpflackierte Platten enden. Nun wieder wie zuvor “smooth finish“
Juli: Dämpferhebel mit Nüssen, experimental, in Produktion ab Dezember
Oktober: neuer Schrifttyp an den Konzertausführungen der B und an den D

1961
Dezember: Entscheidung für Teflon-Buchsen in der Flügelmechanik (nur New York)

1962
März: Beginn der Teflon-Installation

1963
März: Hexagrip-Patent (Stimmstock)
Stempel [EBONIZED] auf den Platten von „ebonized“ (schwarz lackierten) Flügeln entfallen

1964
Januar: letzte nicht vollständig mit Teflonbuchsen ausgerüstete Flügel

1967
Hamburg: D-Flügel #400.000


Ära CBS 1972 – 1985[Bearbeiten]

1977
Plattenänderungen an der Auflage bei L, S und M („plate wedge“, nach einem Patent vom Mai 1872 (sic))

1978
Ovales Medaillon auf den Platten

1982
Grand Permafree Bushings II, Ablösung der Teflon-Buchsen

1984
Spielmechanik-Änderung, New Yorker Röllchen 1 mm weiter weg von Achse , wie HH (16 => 17 mm)

1985
Zulieferer-Wechsel für Tasten, von Pratt Read (sugar pine) zu Kluge (bayr. Fichte)


Ära Birmingham 1985 – 1995[Bearbeiten]

1988
D-Flügel #500.000

1992
B-Flügel, Kurve des „V-Bars“ modifiziert
Juni: Patent auf Hammer-Verstärkung (Acrylic Copolymer)

1993
Crown Jewel Collection

1995
„Instruments oft he Immortals“, Gehäuse-Stilkopien der 1880er bei B und L


Ära Kirkland-Messina 1995 – 2013[Bearbeiten]

1996
Umstellung der NYC-Mechanikteile von Herrburger Brooks auf Renner

1997
100 L- und 100 B-Flügel aus Anlass 200 Jahre H.E. Steinway, Replicas der J.-B.-Tiffany-Gehäuse

2000
Tricentennial-Flügel nach Design Dakota Jackson aus Anlass Bartolomeo Cristofori, 1700

2004
Änderung bei den B-Flügeln mit anderen Agraffen 12-36, erstes Projekt der „Continuous Improvements“ a la HH bei #> 568.816

2005
Erweiterung des Buchs „People and Pianos“ mit weiteren Kapiteln von Henry Z. Steinway
Wiederaufnahme des A-II-Designs, das in NYC 1914 eingestellt worden war, #568.679
Juni: zweites CI-Projekt, alle A und B werden seither mit neuer Plattenkonfiguration, Tastenrahmen, Mechanikgestell, anderer Duplex-Sala, Gehäuseveränderungen („new case and top configuration“) ausgeliefert.

2006
Letzte L-Flügel #574.161 und 574.676
Mai: Synthetikleder (Escain) für Fänger, Röllchen und Balancier
November: „Henry Ziegler Steinway Collection“ ArtCase-Flügel, 91x O, 91x B, 2x D in East India Palisander

2007
Juni: Revidierte Neuauflage vom „Worldwide Technical Reference Guide“
Juli: Birke statt Walnuss für Auflagen zur Einstellung der Mechanik-Höhe über dem Klaviaturrahmen

2008
Februar: William Steinway Collection Art Cases; 115x A und B, 2x D, „cabriole legs“ (Löwentatzenbeine)
Juli: Änderung des Aufbringens der Seriennummer, seither Transferdruck ab #581.877

2009
Alle D mit kurzen NYC-Beinen und Hamburger Konzerflügelrollen ab #584.808

2010
Alle Flügel mit enger gesetzten Hammernüssen der Noten 69-88
„John Lennon Imagine“-O-Flügel in weißem Polyester, limitierte Serie ab #587.743 Oktober: Änderung Notenpult, ab #588.688

Quellen[Bearbeiten]

Roy Kehl, David Kirkland, „The Official Guide to Steinway Pianos“; Amadeus 2011, ISBN 978-1574671988

Ronald V. Ratcliffe: Steinway. Chronicle Books, San Francisco (USA) 1989, ISBN 0-87701-592-9.

Susan Goldenberg: Steinway – From Glory to Controversy – The Family – The Business – The Piano. Mosaic Press, Oakville (Ontario, CDN) 1996, ISBN 0-88962-607-3.

Richard K. Lieberman, Steinway & Sons, Kindler, München 1996, ISBN 3-463-40288-2


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