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George Arickal

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George Arickal (* 1939 in Kerala) ist ein deutscher Entwicklungsökonom, Entwicklungspolitiker und Autor indischer Abstammung.

Leben[Bearbeiten]

Werdegang in Deutschland[Bearbeiten]

Im Jahr 1961 wurde George Arickal von Kardinal Joseph Parecattil, dem damaligen Erzbischof der Erzdiözese Ernakulam Angamaly, nach Deutschland gesandt, um weitere Studien zu absolvieren. Er studierte zunächst Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Eichstätt (heute Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt). Im Jahr 1964 nahm er das Studium der Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau auf, das er im Jahr 1969 als Diplom-Volkswirt abschloss.

Anschließend begann Arickal ein Promotionsprojekt unter der Betreuung des Wirtschaftswissenschaftlers Theodor Dams, dem damaligen Direktor des Instituts für Entwicklungspolitik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Der Forschungsschwerpunkt seiner Arbeit war die Rolle der Nichtregierungsorganisationen in der sozialökonomischen Entwicklung und wurde unter dem Titel "Die "Non-Governmental Organisations"(NGOs) als Partner des Staates im Rahmen einer geplanten sozialökonomischen Entwicklung, dargestellt anhand ausgewählter Beispiele in Bihar/Indien" veröffentlicht.[1] Das Forschungsprojekt wurde vom Hilfswerk Misereor gefördert. Im Jahr 1970/71 untersuchte Arickal im indischen Bundesland Bihar die Möglichkeiten von NGOs zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Gleichzeitig wurden Ansätze aufgezeigt, um neue Theorien zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Staat und NGOs entwickeln zu können. Ende 1971 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde zum Doktor rer. pol. promoviert.

Berufliche Karriere[Bearbeiten]

Im November 1972 wurde George Arickal vom Bundesvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) als Referent für Entwicklungsfragen berufen. In dieser Bildungsarbeit koordinierte Arickal verschiedene internationale entwicklungspolitische Initativen, Aktionen und Kampagnen. Zu den von Arickal mitgeleiteten Aktionen gehörten beispielsweise "Dritte Welthandel", "Namibia Woche", "Alu-Schock Aktion", Aktion Jute statt Plastik, Kampagnen zu Welthandelskonferenzen der Vereinten Nationen (UNCTAD). In dieser Zeit war George Arickal auch als Vertreter des BDKJ in unterschiedlichen Gremien und Ausschüssen kirchlicher Organisationen wie Kindermissionswerk, Misereor, Deutsche Kommission Justitia et Pax und Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe aktiv.

Im Juli 1985 wechselte Arickal zur Karl Kübel Stiftung als Leiter des Bereichs Entwicklungszusammenarbeit. Mit diesem Wechsel verlagerte sich der Arbeitsschwerpunkt von der Bildungsarbeit hin zur programmatischen Umsetzung der Hilfe zur Selbsthilfe in den Ländern Indien, Kenia, Tansania und Philippinen. In Kofinanzierung mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Kommission der Europäischen Union wurden zahlreiche Entwicklungsprojekte durchgeführt. Im Jahr 1988 wurde Arickal zum Geschäftsführer ernannt und war verantwortlich für sämtliche gemeinnützigen Programme der Stiftung im In- und Ausland. Im Jahr 1991 erfolgte die Berufung zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied.

Im Jahr 2000 ging George Arickal im Auftrag der Stiftung nach Indien, um die programmatische und personelle Entwicklung des neu aufgebauten Bildungszentrums Karl Kübel Institute for Development Education, Coimbatore mitzugestalten.[2] In dieser Funktion wurde er zum Vorstandsmitglied der Karl Kübel Foundation, Charitable Company, India (KKF) berufen. 2013 kehrte Arickal zurück nach Deutschland und ist seit diesem Zeitpunkt ehrenamtliches Mitglied des Stiftungsrats der Karl Kübel Stiftung.[3] Im gleichen Jahr wurde Arickal auch als ehrenamtliches Mitglied in den Vorstand der Andheri Hilfe mit Sitz in Bonn berufen.[4] George Arickal ist weiterhin aktiv als „Patron Trustee“ des Arickal Devassy Memorial Trust For Education in Indien (A.D.Trust). Diese gemeinnützige Stiftung wurde im Jahr 1996 von George Arickal und seiner Ehefrau Layoni Arickal ins Leben gerufen, um die Berufsausbildung junger bedürftiger Frauen in Indien zu fördern. Mehr als 700 junge Frauen haben inzwischen Stipendien für ihre Ausbildung erhalten.

Autor und Würdigungen[Bearbeiten]

Parallel zu seinen beruflichen Tätigkeiten ist George Arickal als Autor tätig. Einem größeren Publikum ist Arickal durch sein Werk Auf dem Weg zur Einen Welt: Begegnungen und Erfahrungen in Indien, Deutschland und der ganzen Welt bekannt geworden. Dieses Werk ist vom Bundespräsidenten Johannes Rau besonders gewürdigt worden. Dabei betonte er, dass George Arickals Leben ein Beispiel dafür ist, wie das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Nationen gelingen kann.[5]

Die positive Resonanz zum Buch führte dazu, dass eine Neufassung im Jahr 2009 publiziert wurde.[6]

Aufgrund des internationalen Interesses wurde das Buch auf Englisch übersetzt und unter dem Titel The Same Globe For All: Sharing on Encounters in East and West veröffentlicht.[7]

Als Beitrag zum Deutsch-Indischen Dialog schreibt Arickal regelmäßig Kolumnen in der Zeitschrift Meine Welt, die sich für die Völkerverständigung einsetzt.[8] Darüber hinaus ist er als Autor von Artikeln in deutsch-, englisch- und Malayalam-sprachigen Publikationen tätig.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Die "Non-Governmental Organisations"(NGOs) als Partner des Staates im Rahmen einer geplanten sozialökonomischen Entwicklung, dargestellt anhand ausgewählter Beispiele in Bihar/Indien. Schriften zu Regional- und Verkehrsproblemen in Industrie- und Entwicklungsländern, Duncker & Humblot, 1976
  • Auf dem Weg zur Einen Welt: Begegnungen und Erfahrungen in Indien, Deutschland und der ganzen Welt. Publik-Forum, 2002, ISBN 978-3880951204 (Neufassung 2009)
  • George Arickal: The Same Globe For All: Sharing on Encounters in East and West. Media House, Delhi 2004

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Arickal, George, Die "Non-Governmental Organisations" (NGOs) als Partner des Staates im Rahmen einer geplanten sozialökonomischen Entwicklung dargestellt anhand ausgewählter Beispiele in Bihar/Indien. Schriften zu Regional- und Verkehrsproblemen in Industrie- und Entwicklungsländern (RVP), Band 18, 1976.
  2. Karl Kübel Institute for Development Education, abgerufen am 29. Dezember 2021
  3. Karl Kübel Stiftung, Mitglieder Stiftungsrat, abgerufen am 29. Dezember 2021
  4. Andheri Hilfe, Mitglieder des Stiftungsrats, abgerufen am 20. November 2021
  5. Brief des Bundespräsidenten Johannes Rau vom 31. Januar 2003 an George Arickal
  6. Arickal, George, Meine Heimat ist grenzenlos: Begegnungen und Erfahrungen in Indien, Deutschland und der ganzen Welt. Publik Forum 2009.
  7. Arickal, George, The Same Globe For All: Sharing on Encounters in East and West, Media House, Delhi 2004.
  8. Meine Welt. Zeitschrift des Deutsch-Indischen Dialogs, abgerufen am 29. Dezember 2021


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