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Gnade (Philosophie)

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Gnade wird in der Philosophie vor allem als moralischer Wert thematisiert. Nach diversen zeitgenössischen Philosophen drückt sich Gnade in Handlungen dann aus, wenn eine Person (meist ein Richter) von einer berechtigten Bestrafung einer anderen Person absieht, oder diese abmildert.[1] Der Grund der Gnade liegt meist im Wohlwollen gegenüber dem/der Verbrecher/in, weil diese/r Buße tut, oder er/sie unzureichend moralisch erzogen worden sind.[2]

Das Dilemma der Gnade[Bearbeiten]

Philosophisch interessant ist das Verhältnis der Gnade zur Gerechtigkeit. Wie George Rainbolt feststellt sind gnädige Handlungen scheinbar immer unmoralisch, weil sie immer ungerecht sind. Rainbolt stellt diese Argumentation, die auch als Dilemma der Gnade präsentiert wird, wie folgt dar: Ist der Bedeutungsinhalt der Gnade verschieden von Gerechtigkeit, dann muss sie, da sie die Ausübung gerechter Strafen verhindert, selbst ungerecht sein, und damit ein Laster sein. Stellt man sich den Bedeutungsinhalt der Gnade abhängig von der Gerechtigkeit vor, dann muss die Gnade inkohärent sein: denn üblicherweise wird Gnade als etwas verstanden, was von niemanden verlangt werden kann – niemand kann einen gerechten Anspruch auf gnädige Akte stellen, deswegen ist es egal, gegenüber wen oder aus welchen Gründen jemand gnädig ist, und der/die Gnädige muss deshalb auch nicht die Strafbetroffenen alle gleich behandeln (gerecht) behandeln.[3] Rainbolt selbst löst dieses Problem, indem er erstens, die gegenseitige Unabhängigkeit beider Werte (der Gnade und der Gerechtigkeit) insistiert, und zweitens, auf die Existenz von Wertkonflikten verweist. Gnade ist zwar ungerecht, da aber nicht die ganze Moral auf Fragen der Gerechtigkeit zurückführbar sind, stellt sie trotzdem einen moralischen Wert dar, der notwendig im Konflikt zur Gerechtigkeit steht.[4] Card versucht die Vereinbarkeit zwischen dem Wert der Gerechtigkeit und der Gnade in ihrem Aufsatz „On Mercy“ aufzuzeigen.[5]

Quellennachweise[Bearbeiten]

  1. Claudia Card: On Mercy. In: The Philosophical Review. Band 103, 2003, S. 182.; und: John Tasioulas: Mercy. In: Proceedings of the Aristotelian Society. Band 81, Nummer 2, 2003, Vgl. 103
  2. John Tasioulas: Mercy. In: Proceedings of the Aristotelian Society. Band 81, Nummer 2, 2003, Vgl. 106
  3. George W. Rainbolt: Mercy: An Independent, Imperfect Virtue. In: American Philosophical Quarterly. Volume 27, Nr. 2, 1990, S. 169. und: John Tasioulas: Mercy. In: Proceedings of the Aristotelian Society. Band 81, Nummer 2, 2003, Vgl. 107. Hier unter dem Namen: "The paradox of mercy."
  4. George W. Rainbolt: Mercy: An Independent, Imperfect Virtue. In: American Philosophical Quarterly. Volume 27, Nr. 2, 1990, S. 171.
  5. Claudia Card: On Mercy. In: The Philosphical Review. Volume 81, Nr. 2, 1972, S. 182.


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