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Gustav Conrad (Pädagoge)

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Gustav Conrad (* 29. März 1875 in Topersdorf, Siebenbürgen; † 21. November 1923 in Hermannstadt, Königreich Rumänien) war ein siebenbürgischer Pädagoge und Waisenamtsleiter in Hermannstadt.

Leben[Bearbeiten]

Gustav Conrad war ein Sohn des siebenbürgischen Natur- und Heimatkundlers Gustav Adolph Conrad. 1909 heiratete er Helene Giesel (1880–1955), eine Tochter des Bukarester Kaufmanns und Papierhändlers Johann Georg Friedrich Giesel (1853–1905).

Werk[Bearbeiten]

Gustav Conrad war Direktor des Sächsischen Waisenhauses in Hermannstadt und, wie auch sein Vater, Mitglied der Freimaurerloge „St. Andreas zu den drei Seeblättern im Orient zu Hermannstadt“, die einst in gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Bereichen Siebenbürgens eine besondere Rolle gespielt hatte. Diese einflussreichste Freimaurerloge auf dem Gebiet des heutigen Rumänien, die am 15. Mai 1776 gegründet wurde, zählte später 276 Mitglieder. Die neun Gründer der Loge waren durchwegs siebenbürgische Persönlichkeiten, nämlich Simon Edler von Daubnern, Johann Georg Eckardt, Thomas Filtsch, Johann Hammer, Johann Christian Schmidt, Lucas Baron von Hermannsfeld, Michael Gottlieb Neustädter, Johann Michael Linzing und Michael von Ahlenfeld. Obwohl in Österreich um 1795 und im späteren Kaiserreich Österreich-Ungarn die Freimaurerei verboten wurde, bestand diese Loge weiterhin und wurde erst 1920, als Siebenbürgen infolge des Friedensvertrags von Trianon an das Königreich Großrumänien fiel, aufgelöst.

Als Pädagoge und Erziehungswissenschaftler erwarb sich Gustav Conrad besondere Verdienste bei Ausbau und Modernisierung des Waisenamtes in Hermannstadt, dessen Direktor er war. Nach dem Tod seines Vaters (1903) gestaltete Gustav Conrad das Anwesen und die „Villa Conradi“ weiterhin nach dem Vorbild des Schlossgartens von Miramar aus. Außerdem ließ er an der oberen Fassade des linken Gebäudetrakts weithin sichtbar ein Dachfenster anbringen, das in der Form einem großen Davidstern (Magen David) glich – ein bekanntes Symbol der Freimaurerei. Dieses Fenster blieb nach 1945 und während der kommunistischen Ära der einzige und letzte architektonische Beleg vom Freimaurertum in Hermannstadt vor 1918.

Als Gustav Conrad unerwartet 1923 im Alter von 48 Jahren gestorben war, kam das gesamte kulturhistorisch bedeutsame Anwesen in den Besitz der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien. Infolge der Verstaatlichung nach dem Zweiten Weltkrieg – aufgrund des Nationalisierungsgesetzes vom 11. Juni 1948 in Rumänien (rumänisch: Legea Naționalizării din 11. Iunie 1948) – richteten die neuen kommunistischen Staatsbehörden im Hauptgebäude ein staatliches Kinderheim ein, wonach die beiden Parkanlagen – der englische Garten und der italienische „Giardino“ – dem Verfall preisgegeben wurden. Den symbolträchtigen „Miramar-Turm“ hatte man schon vorher abtragen lassen.

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Georg Adolf Schuller: Die alten Kirchenmatrikeln als Quellen unserer Kulturgeschichte. In: Kirchliche Blätter (Hermannstadt/Nagyszeben), 1906/1907, S. 777–780, 791–796, 813–815.
  • Wilhelm Bruckner: Stammliste der Familie Brekner von Brukenthal. Hermannstadt (Vereinsarchiv), 1910, S. 34 ff.
  • Nester H. Webster: Secret Societies and Subversive Movements. London, 1924, S. 205 ff.
  • Emil Sigerus: Chronik der Stadt Hermannstadt, 1100–1929. 2. Aufl. Honterus Buchdruckerei und Verlagsanstalt. Hermannstadt, 1930, S. 14 u. S. 96.
  • Hermann Hienz: Quellen zur Volks- und Heimatkunde der Siebenbürger Sachsen. Bd. I. Leipzig: Verlag S. Hirzel, 1940, S. 217.
  • Otto Czekelius: Stammtafel der direkten Linie Johann Conrad (1615–1682), Pfarrer in Rosch – Gustav Conrad (1875–1923), Waisenamtsleiter in Hermannstadt. Sonderdruck, Hermannstadt, 1953.
  • Erika Schneider: Von den Privatgärten zu den städtischen Parks. Zur Geschichte der Alt-Hermannstädter Grünanlagen (Michael von Brukenthals englischer Park an der Soldisch-Bastei). In: Die Woche (Sibiu / Hermannstadt), Nr. 616, 5. Oktober 1979, S. 5.
  • Wilhelm Beer, Richard Gober; Helmut Beer: Wolkendorf im Burzenland. Heimatbuch einer siebenbürgischen Gemeinde. Feldhaus Verlag: Hamburg, 1990, S. 206.
  • Nikolai Dobrolyubov,: Secret Societies in the Twentieth Century. St. Petersburg, 1996, S. 23 ff.
  • Thomas Şindilariu: Die Freimaurerloge „St. Andreas zu den drei Seeblättern in Hermannstadt“ (1767–1790). In: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde (Heidelberg), 25 (2002) 218–227.
  • Michael Edling: Leschkircher Erbe der Brekner von Brukenthal lokalisiert. In: Siebenbürgische Zeitung (München), Folge 3, 28. Februar 2003, Seite 3.
  • Balduin Herter: Die Familien Brekner von Brukenthal. Zur Geschichte und Genealogie siebenbürgisch-sächsischer Geschlechter, Folge 6. In: Siebenbürgische Familienforschung (Heidelberg), 20. Jg. 2003, S. 45–48.
  • Gustav Binder: Das Testament Samuel von Brukenthals. In: Siebenbürgische Zeitung (München), Folge 1, 15. Januar 2003, Seite 3.
  • Leopold von Lehsten: Ahnenliste Breckner von Brukenthal. In: Archiv für Familiengeschichtsforschung (AfF), 9. Jg., Heft 1/2005. C.A. Starke Verlag: Limburg an der Lahn, 2005.
  • Ioan Codrea; Ștefan Botoran: Primii masoni din Transilvania. Sibiu – cel mai important centru masonic din Transilvania (Die ersten Freimaurer in Siebenbürgen. Hermannstadt – das bedeutendste Freimaurerzentrum Siebenbürgens). In: Monitorul de Făgăraș (Făgăraș / Fogarasch), 17.09, 2012, S. 1–8.


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