Gymnichshof
Der Gymnichshof ist ein Gutshof, der in Nörvenich im nordrhein-westfälischen Kreis Düren steht.
Das Hofgrundstück reicht heute von der Grenze des Hauses Bahnhofstraße 11 bis zur Rathausstraße. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es für dieses weitläufige Gelände drei Eigentümer:
- unmittelbar neben dem Haus Bahnhofstraße 11 lag die mit drei Gebäuden besetzte Parzelle von Reiner Badenheuer,
- daneben ein Grundstück von Bartholomäus Gymnich, zu dem es statt der üblichen Bezeichnung Garten oder Haus heißt „Geschäft“,
- dann folgt ein großes unbebautes Grundstück bis zur Rathausstraße, das den Freiherren von Gymnich gehörte.
Früher konnte man im rückwärtigen Teil des Gartengeländes, etwa parallel zur Rathausstraße, die früher im Volksmund „Hinter den Hagen“ hieß, noch sehr deutlich den Wall sehen, der zusammen mit dem Hag, das war die durch uralten Sträucher- und Baumbewuchs entstandene undurchdringliche Hecke, die die mittelalterliche Dorfbefestigung bildeten, zu sehen.
Heute gehören die drei großen Grundstücke zusammen zum Gymnichshof. Die Parzelle von Reiner Badenheuer dürfte durch die Heirat seiner Tochter Anna Maria mit Bartholomäus Gymnich von 1809 an die Familie Gymnich gekommen sein. Das 1945 zerstörte Wohnhaus trug über der Haustür die Jahreszahl 1809. Die Eheleute Gymnich-Badenheuer dürften das Haus wohl im Jahre ihrer Heirat gebaut haben.
In den alten Unterlagen wird der Beruf von Bartholomäus Gymnich immer mit Steuerempfänger angegeben. Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts hieß der Hof im Volksmund „ahn Fängersch“, bei Empfängers. Damals wurden die Steuern an eine Privatperson verpachtet. Der Pächter musste die Steuern einziehen und abführen, er bekam einen festgelegten Prozentsatz als Entgelt.
Barth. Gymnich war ein Sohn von Johann Gymnich, der Halfe auf der Harff’schen Burg war. Die Familie Gymnich ist auf dieser Burg schon seit 1666 nachweisbar.
B. Gymnich ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Aus dem Steuerempfänger war längst ein Landwirt im Hauptberuf geworden. Der Hof kam über seinen Sohn Reiner an dessen Sohn Wilhelm, der 1937 unverheiratet im Alter von 86 Jahren starb. Er gab den Besitz an seinen Neffen Reiner von Laufenberg weiter, bei dessen Nachkommen er heute noch ist. Der heutige Besitzer ist Peter von Laufenberg. Er baute in der Rathausstraße ein große Halle, in der er Champignons züchtet.
Die Familie Gymnich stiftete das schräg gegenüber stehende denkmalgeschützte Gymnichskreuz.
Quellen[Bearbeiten]
- Nörvenicher Familien, Häuser und Höfe, Karl Heinz Türk, Nörvenich 2006, herausgegeben von der Gemeinde Nörvenich.
Koordinaten: 50° 48′ 30″ N, 6° 38′ 38,5″ O
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