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Handball Performance Index

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Beim Handball Performance Index (HPI) handelt es sich um ein datenbasiertes Bewertungsinstrument, das zur Saison 2020/21 von der Handball-Bundesliga für den Spielbetrieb der höchsten Spielklasse des deutschen Handballsports eingeführt wurde. Der HPI wird mittels verschiedener Leistungsdaten und Statistiken errechnet und ordnet der Leistung eines jeden Spielers einen konkreten Zahlenwert zu. Je höher der Index eines Spielers ausfällt, desto besser hat dieser gespielt. Der Handball Performance Index stellt im weltweiten Handballsport das erste zentral verwendete Bewertungssystem dar, das ausschließlich auf Daten basiert.

Zusammensetzung des Handball Performance Index[Bearbeiten]

Im Zuge aller Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga werden von sämtlichen Spielern und Teams unterschiedliche Leistungs- und Positionsdaten live erfasst. Diese dienen einerseits zur Leistungsdiagnostik aller Vereine, werden andererseits zur medialen Verwertung des professionellen Handballsports herangezogen. Ausgewählte Daten und Statistiken werden seit der Saison 2020/21 dafür genutzt, um von sämtlichen Akteuren den individuellen Handball Performance Index zu berechnen. Dies soll dazu dienen, die Leistungen aller Sportler besser bewerten und miteinander vergleichen zu können. So soll beispielsweise die durch die LIQUI MOLY HBL jährlich durchgeführte Wahl eines MVP ("Most Valuable Player") auf Grundlage des HPI durchgeführt werden.

Der Kerngedanke des Handball Performance Index fußt auf der Idee, Spieler für einzelne Leistungsevents während eines Handballspiels zu bewerten. So können Handballprofis zum Beispiel durch Aktionen, die sich positiv auf die Leistung ihrer Mannschaft auswirken (z.B. Torerfolg, Paraden, Assist), Pluspunkte sammeln und damit ihren HPI erhöhen. Punktabzug gibt es hingegen, sollte ein Spieler ein negatives Spielereignis (z.B. Fehlwurf, Technischer Fehler, Zeitstrafe) auslösen. Dabei startet der HPI eines jeden Sportlers bei Spielbeginn beim neutralen Ausgangswert von 100.

Berechnung des HPI[Bearbeiten]

Auf Basis der bereits gesammelten Statistikwerte der Saison 2019/20 wurden sämtliche relevante Metriken je nach Wahrscheinlichkeit unterschiedlich gewichtet. So erhält zum Beispiel ein Feldspieler, der im Zuge eines Tempogegenstoßes einen Treffer markiert, weniger Pluspunkte als ein Spieler, der einen Torerfolg aus dem Rückraum erzielt. Zudem werden auch Leistungsindikatoren, wie Paraden, Steals oder Defensivblocks, in der Bewertung berücksichtigt. Dadurch wird gewährleistet, dass auch Torhüter und Defensivspieler Punkte sammeln und ihren Handball Performance Index verbessern können.

Der Handball Performance Index berücksichtigt dabei die positionsspezifischen unterschiedlichen Anforderungen der Handball-Spieler. So hat ein Außenspieler höchstwahrscheinlich weniger Ballbesitz und damit weniger Möglichkeiten, als Vorlagengeber zu glänzen, als ein Rückraumspieler. Dementsprechend fasst der HPI alle Spieler positionsgeordnet in jeweils eigene Kategorien zusammen. Dies hat allerdings beispielsweise zur Folge, dass der HPI eines Torhüter kaum mit dem Wert eines Kreisläufers vergleichbar ist.

Die Handball-Bundesliga erklärt auf ihrer Website ausführlich die relevanten Metriken und zeigt auf, wie diese in die Berechnung einfließen.

Beispielrechung[Bearbeiten]

Anhand eines fiktiven Beispiels soll die Berechnung des Handball Performance Index für einen Spieler der Position Rückraum Links dargestellt werden. Die Berechnung bezieht sich auf ein Handballspiel, das der Akteur mit den folgen:

   Ausgangswert des Spielers = 100
   Pluspunkte = 91
       8× Torerfolg von 9 Meter = 80
       1× Assist zur Position „6 Meter Mitte“ = 4
       1× Assist zur Position „6 Meter Links“ = 3
       1× Strafwurf herausgeholt = 4
   Minuspunkte = -25
       1× Technischer Fehler = -10
       2× Fehlwurf von 9 Meter = -8
       1× Fehlwurf von 6 Meter = -7

Am Ende der Partie besitzt der Spieler einen Handball Performance Index in der Höhe von 166 (100+91-25).

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Um eine neutralere und datenbasierte Vergleichbarkeit aller Spieler der Handball-Bundesliga zu gewährleisten, initiierte der Ligaverband gemeinsam mit dem Partner Deutsche Kreditbank AG eine Task-Force, die sich aus unterschiedlichen Personen aus dem Handball und der Wissenschaft zusammensetzte. Dazu zählten neben Bundestrainer Alfreð Gíslason unter anderem auch noch die früheren Profi-Handballer Dominik Klein und Martin Strobel. Im Rahmen mehrerer Workshops wurden bei der Entwicklung des HPI aber auch noch aktive Handballer, wie Paul Drux, Johannes Bitter oder Patrick Wiencek mit einbezogen.

In anderen Sportarten werden derartige Kennwerte zur Leistungsbewertung von Athleten bereits eingesetzt (vgl. Player Efficiency Rating im Basketball). Im Handballsport stellt der Handball Performance Index den ersten relevanten Indikator zur Ermittlung von Leistungswerten weltweit dar und wird von nun an als Maßstab zur statistischen Einordnung von Spielerfähigkeiten genutzt.

Weblinks[Bearbeiten]


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