Heimverzeichnis
Heimverzeichnis | |
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www.heimverzeichnis.de | |
Beschreibung | Datenbank mit Informationen und Bewertungen zu Pflegeheimen und Altenheimen |
Sprachen | Deutsch |
Eigentümer | Heimverzeichnis gGmbH – Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung |
Erschienen | 2008 |
Das Heimverzeichnis (HVZ) ist eine im Internet verfügbare Datenbank zur Suche von Einrichtungen der stationären Langzeitpflege in Deutschland: Altenheime, Pflegeheime oder Seniorenheime und Seniorenresidenzen. Das Internetportal ist eine Orientierungshilfe für Menschen, die auf der Suche nach einem passenden Heimplatz für einen Angehörigen oder für sich selbst sind. Besonders hervorgehoben werden in der Datenbank verbraucherfreundliche Einrichtungen, die mit dem Qualitätszeichen "Grüner Haken®" nachweisen können, dass sie ihren Bewohnern Lebensqualität bieten. Die Website ist seit Februar 2009 online, die Suche nach Heimen, die Lebensqualität bieten, ist kostenfrei.
Das HVZ ist als Projekt der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA e.V.) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziale Infrastruktur (ISIS) gestartet. Bis Mai 2012 förderte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) das Projekt finanziell. Seitdem wird das Heimverzeichnis von der „Heimverzeichnis gGmbH - Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung“ betrieben.[1] Beteiligt sind in Form eines Beratergremiums Vertreter der Trägerverbände, Pflegekassen, Heimaufsicht, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK), Wohlfahrtsverbände sowie Senioren- und Verbraucherorganisationen.
Der Grüne Haken[Bearbeiten]
Der Grüne Haken ist ein Qualitätszeichen für Einrichtungen der stationären Langzeitpflege. Er ergänzt die Pflegenoten des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK), indem er auf die Lebensqualität in den Häusern abstellt. Um den Grünen Haken für nachweisliche Lebensqualität zu bekommen, melden sich die Einrichtungen freiwillig zur Prüfung durch ehrenamtliche Gutachter an. Es gibt 120 zu prüfende Kriterien, die nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten erarbeitet sind und kontinuierlich angepasst werden. Sie sind unterteilt in die Kategorien Selbstbestimmung, Teilhabe und Menschenwürde. Der Grüne Haken wird nur an Einrichtungen vergeben, die in jeder Kategorie mindestens 80 Prozent der Kriterien erfüllen.
Eintragung in die Datenbank[Bearbeiten]
Insgesamt finden sich in der Datenbank 10.800 Einrichtungen, deren Adressdaten in Kooperation mit dem vdek – Verband der Ersatzkassen e. V.- erfasst worden sind. Ihre Leistungen und Angebote tragen die Einrichtungen selbst ein. Der Eintrag auch mit ausführlichen Informationen ist kostenfrei. Die Prüfung der Verbraucherfreundlichkeit kann direkt über das Onlineportal beantragt werden. Seit September 2011 wird für die während der Projektphase kostenfreien Begutachtungen eine Gebühr erhoben. Einrichtungen, deren Verbraucherfreundlichkeit festgestellt wurde, werden in der Datenbank mit dem Grünen Haken gekennzeichnet. Darüber hinaus erhalten sie eine Urkunde und können ein Schild zum Aushang vor Ort erwerben. Die Detailergebnisse der Begutachtung werden in der Datenbank bekannt gegeben.
Informationen der Datenbank[Bearbeiten]
Neben Kontaktdaten und Angaben zu Wohn- und Betreuungsangeboten liefert die Heim-Suchmaschine Informationen über Leistungen und Bewertungen der Lebensqualität. Aspekte sind etwa Freundlichkeit des Pflegepersonals, respektvoller Umgang, eigene Möblierung, Privatsphäre, Rücksichtnahme auf angestammte Lebensgewohnheiten und vieles mehr.
Die Suchfunktion der Website erlaubt unter anderem eine Umkreissuche mit Ortseingabe oder Eingabe einer Postleitzahl. Auch nach dem Namen eines bestimmten Heimes oder eines Trägerverbandes kann gesucht werden. Eine erweiterte Suchmaske lässt Anfragen nach individuellen Bedürfnissen zu, wie zum Beispiel die Suche nach Ein- oder Zweibettzimmern oder die Nähe von Einkaufsmöglichkeiten und medizinischer Versorgung. Weitere Suchkriterien berücksichtigen die Ausstattung, beispielsweise das Vorhandensein von Garten, Schwimmbad oder Hobbywerkstatt. Auch die Möglichkeiten der Tierhaltung, des Probewohnens und eigener Möblierung können per Suchanfrage vorab recherchiert werden. Ebenso die Verpflegungsmöglichkeiten und Beschäftigungsangebote der Einrichtungen.
Begutachtung der Heime und Begutachtungskriterien[Bearbeiten]
Über 60[2] ehrenamtliche Gutachter sind bundesweit im Einsatz, um die Lebensqualität in den Einrichtungen der stationären Langzeitpflege zu beurteilen. In ausführlichen Interviews mit dem Heimbeirat, der Heimleitung und der Pflegedienstleitung betrachten sie die Lebenssituationen der Menschen in der jeweiligen Einrichtung. Darüber hinaus nehmen sie an einer Mahlzeit teil, besichtigen die Einrichtung und sprechen mit Bewohnern. Die Kriterien zur Erfassung der Lebensqualität wurden in Anlehnung an die Standards der Weltgesundheitsorganisation und die „Pflege-Charta der Rechte für hilfe- und pflegebedürftige Menschen“ sowie unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse entwickelt. Die Beurteilung erfolgt nach den Gesichtspunkten Selbstbestimmung, Teilhabe und Menschenwürde. Jeder der drei Kategorien sind circa 40 Kriterien zugeordnet. Eine Einrichtung wird als verbraucherfreundlich anerkannt, wenn in jedem Bereich mindestens 80 Prozent der Kriterien erfüllt sind. Das Begutachtungsergebnis ist ein Jahr lang gültig. Danach ist eine Wiederbegutachtung erforderlich. Erreicht eine Einrichtung bei der Begutachtung nicht die erforderliche Quote, damit Verbraucherfreundlichkeit festgestellt werden kann, wird das Ergebnis nicht veröffentlicht. Das Haus kann dann entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Lebensqualität im Sinne der Beurteilungskriterien zu verbessern und sich zeitnah erneut begutachten lassen.
Gutachter[Bearbeiten]
Die Gutachter sind ehrenamtlich tätig. Sie werden in mehrtägigen Schulungen auf ihre Arbeit vorbereitet und eingearbeitet. Wer als ehrenamtliche Gutachter für das Heimverzeichnis tätig werden will, kann sich freiwillig beim Heimverzeichnis melden. Die Gutachter sind überwiegend im Alter zwischen 55 und 70 Jahren und konnten aufgrund einer ehrenamtlichen oder früheren beruflichen Tätigkeit schon Erfahrungen mit der Lebenssituation älterer Menschen in Heimen sammeln. Trotz der objektiven Kriterien, die sie bei der Begutachtung anlegen, spielt für die Beurteilung auch das subjektive Gefühl, ob man selbst in einem solchen Heim leben möchte, eine Rolle. Von einer Tätigkeit als Gutachter ausgeschlossen sind Personen, die etwa beim medizinischen Dienst einer Krankenversicherung oder der Heimaufsicht beschäftigt sind, die bei einem Träger einer stationären Einrichtung oder eines ambulanten Dienstes im Bereich der Altenhilfe arbeiten oder die in einer Branche tätig sind, zu deren Kundenkreis stationäre Einrichtungen der Altenhilfe oder deren Bewohnerinnen und Bewohner gehören.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Artikel zum Projekt "Heimverzeichnis" in der Chronik der BIVA, abgerufen am 31. Juli 2015.
- ↑ presse heimverzeichnis: HVZ - Heimverzeichnis: Für Gutachter. Abgerufen am 15. Juli 2020.
Weblinks[Bearbeiten]
- Heimsuche auf www.heimverzeichnis.de
- Mit dem "Grünen Haken" ausgezeichnete Einrichtungen suchen
- BMELV Verbraucherkompass
- Heime zum Wohlfühlen. Frankfurter Rundschau (Januar 2011)
- Der Weg zum richtigen Seniorenheim auf Stuttgarter-Nachrichten.de
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