Immenhof (Filmschauplatz)
Als Gut Immenhof wurde das landwirtschaftliche Gut Rothensande am Rande der Gemeinde Malente im Kreis Ostholstein (Schleswig-Holstein) bekannt. Besondere Berühmtheit erlangte das Gut in den 1950er Jahren als Kulisse für die ersten drei Immenhof-Filme. Aufgrund der anhaltenden Popularität der Filme gilt Immenhof seitdem als Synonym für das Gut Rothensande.
Geschichte[Bearbeiten]
"Immenhof"-Filme 1955 bis 1957[Bearbeiten]
Zwischen 1955 und 1957 diente Gut Rothensande als Drehort für die Filme Die Mädels vom Immenhof (1955), Hochzeit auf Immenhof (1956) und Ferien auf Immenhof (1957). Das Anwesen, direkt am Kellersee gelegen, stellte das Zuhause von Oma Jantzen und ihren Enkelinnen Angela, Dick und Dalli dar. In der Geschichte handelt es sich um ein Ponygestüt, für das Gut Rothensande ideale Rahmenbedingungen bot. Die Anlage besteht aus einem Herrenhaus (im Film das Wohnhaus der Familie Jantzen), dem Torhaus mit dem charakteristischen Torbogen, Kornspeicher, Stallungen und Koppeln, die allesamt den großen Wirtschaftshof säumen. Die Innenaufnahmen des Wohnhauses fanden im Studio statt und nicht im tatsächlichen Herrenhaus.
Ursprünglich war geplant, in Swisttal-Miel bei Bonn in Nordrhein-Westfalen und im Ambiente der Mieler Wasserburg zu drehen. Doch anhaltender Dauerregen sorgte dafür, dass die Filmcrew einen neuen Plan entwarf und Gut Rothensande in Schleswig-Holstein als Filmkulisse wählte. Auch alle anderen Aussendrehorte fanden sich im Malenter Umland. Gedreht wurde in Eutin, Lübeck, Malente und Plön.
Sechzehn Jahre nach Ferien auf Immenhof entschied sich der Regisseur Wolfgang Schleif, das Thema wiederzubeleben mit den Fortsetzungen Die Zwillinge vom Immenhof (1973) und Frühling auf Immenhof (1974). Diese Filme wurden jedoch nicht mehr auf dem Gut Rothensande, sondern zum Teil auf dem Hof Radlandsichten bei Timmdorf, sowie größtenteils auf Gut Kletkamp bei Malente gedreht.
Situation heute[Bearbeiten]
Nach Abschluss der Filmarbeiten wurde Gut Rothensande - außer für Flohmärkte und Jubiläumsfeiern - praktisch nicht mehr genutzt. Es wechselte mehrmals die Besitzer. Im Jahr 2002 verstarb der damalige Eigentümer. Kurz vor einer geplanten Zwangsversteigerung im Juli 2009 wurde das Gut von Franz-Josef Stolle aufgekauft.[1] Seit 2010 ist die gesamte Anlage denkmalgeschützt.[2] 2012 ging sie in den Besitz der Gut Rothensande GmbH & Co. KG über.[3] Diese lässt das Gut aufwendig sanieren und ausbauen. Sie plant für 2018 die Eröffnung eines Hotel-, Ferien und Reiterhofes. Es soll ein Touristikbetrieb mit Landwirtschaft und Pferdehaltung werden.[4]
Bisher war das Grundstück für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es gab allerdings die Möglichkeit, an einer geführten Besichtigung teilzunehmen. Führungen boten die Mitarbeiter des Immenhof-Museums[5] und der Tourismus-Service Malente[6] an. Aufgrund der Umbaumaßnahmen finden z. Zt. keine Führungen statt und es ist noch ungeklärt, ob es in Zukunft wieder Führungen geben wird.
Literatur[Bearbeiten]
- Ursula Bruns: Dick und Dalli und die Ponys, Herder - ISBN 3451134799
- Mario Würz: Sommernacht auf Immenhof, Verlag 71, Plön - ISBN 3928905449
- Regina Schnorrenberg: Neues Leben auf dem Immenhof, Band 1: Nicki und der Zauberschimmel. Windspiel-Verlag, Scharbeutz, 2013, ISBN 978-3-944399-10-2
Soundtrack[Bearbeiten]
- Für immer Immenhof, Bear-Family BCD 16644 AS, ISBN 3-89916-015-0, mit der Filmmusik aus den ersten drei Filmen
Weblinks[Bearbeiten]
Commons: Gut Rothensande – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Karte mit allen Koordinaten: OSM Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Orly Schekahn: Franz-Josef Stolle will Platz für Hochzeiten und Familien-Urlaube schaffen In: Kieler Nachrichten Online, 15. Oktober 2009
- ↑ Home - Gut Immenhof. In: www.gut-immenhof.de. Abgerufen am 20. Juli 2016.
- ↑ Immenhof wird zum Feriendomizil - Region Dillenburg - mittelhessen.de. Abgerufen am 20. Juli 2016.
- ↑ Aktuelles vom Immenhof - Immenhofkult. In: www.immenhofkult.de. Abgerufen am 20. Juli 2016.
- ↑ Immenhof-Museum. In: www.immenhofmuseum.de. Abgerufen am 20. Juli 2016.
- ↑ Immenhofführung. In: www.immenhofmuseum.de. Abgerufen am 20. Juli 2016.
Karte mit allen Koordinaten: OSM
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