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Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung

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Die Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung (IIA) ist eine Forschungseinrichtung an der Universität Trier. Die IIA ist ein Zusammenschluss junger Wissenschaftler, der sich 2019 gegründet hat. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit gegenwärtigem Antisemitismus und verwandten Phänomenen (wie Verschwörungsdenken, Rassismus, Antiamerikanismus, Autoritarismus). Dabei verbindet sie wissenschaftliche Grundlagenforschung mit Formaten des Wissenstransfers sowie der Kooperation mit und dem Wirken in die Zivilgesellschaft.[1]

Selbstverständnis[Bearbeiten]

Anspruch der Initiative ist es, „das Phänomen Antisemitismus aus der gesellschaftskritischen Motivation heraus zu erforschen, ihn perspektivisch abschaffen zu wollen.“[2] Aufgabe „kritischer Antisemitismusforschung“ ist es in ihrem Verständnis, „zur Abschaffung ihres Gegenstandes beizutragen.“[3] Kritische Antisemitismusforschung grenzt sie dabei von der „langjährig institutionalisierte[n] Antisemitismusforschung [ab], da diese „keine ausreichende Wirkmächtigkeit im Kampf gegen Antisemitismus entwickelt“ habe.[4]

Geschichte[Bearbeiten]

Die IIA wurde 2019 zunächst als Hochschulgruppe an der Universität Trier gegründet, in der sich am Forschungsgegenstand Antisemitismus interessierte Doktoranden und Studierende zusammenfanden, um die „1. Interdisziplinäre Antisemitismustagung für Nachwuchswissenschaftler:innen“[5] zu organisieren, die vom 8. bis 10. Oktober 2020 stattfand.

Im Januar 2024 forderte der rheinland-pfälzische Landtag in einem gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP und FREIEN WÄHLERN die Landesregierung auf, die Arbeit der IIA zu fördern und sicherzustellen.[6]

Institutionell ist die Initiative gegenwärtig an die Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL der Universität Trier angegliedert.[7]

Tätigkeiten[Bearbeiten]

Die IIA veranstaltet Tagungen und Konferenzen (mit einem besonderen Fokus auf Nachwuchswissenschaftler) um den Themenkomplex Antisemitismus und betreibt in Veranstaltungsreihen, Vorträgen und Workshops Wissenstransfer in die Öffentlichkeit. Studierenden bietet sie eine Fachbibliothek[8] sowie ein Kolloquium.

Die IIA bringt regelmäßig Wissenschaftler auf Tagungen, Konferenzen, Podiumsdiskussionen oder im Rahmen von Vortragsreihen ins Gespräch und versucht dabei insbesondere, aus der Nachwuchswissenschaft kommende, neue Forschungsimpulse zu fördern. So finden im zweijährlichen Rhythmus die Trierer Nachwuchstagungen für interdisziplinäre Antisemitismusforschung statt, die zur Institutionalisierung der Antisemitismusforschung in Deutschland und zur Nachwuchsförderung im Fach beitragen.[9] Darüber hinaus sind die Tagungen als Plattformen für den Austausch zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft intendiert.[10]

Mitglieder der IIA halten Vorträge, leiten Workshops und beraten Akteure aus der Zivilgesellschaft wie auch staatliche Institutionen im Umgang mit Antisemitismus. Zudem führen sie wissenschaftliche Beratungstätigkeiten aus, etwa für Theateraufführungen.[11]

Die IIA ist u.a. mit Fernseh-, Radio- und schriftlichen Interviews, Expertisen und ihren Publikationen - in regionalen (Trierischer Volksfreund, Rheinpfalz, Saarbrücker Zeitung, SWR[12]) wie überregionalen Medien (Jüdische Allgemeine[13][14], Deutschlandfunk[15]) präsent und prägt die Berichterstattung über den Themenkomplex Antisemitismus in der Großregion Saar-Lor-Lux.[16][17][18][19][20][21][22]

Mitglieder[Bearbeiten]

Gründungsmitglieder der IIA waren: Lennard Schmidt, Andreas Borsch, Salome Richter, Marc Seul und Niels Heudtlaß. Seit 2022 steht der Initiative eine kollegiale Leitung vor, die geschäftsführend agiert. Gegenwärtig besteht diese aus Lennard Schmidt und Salome Richter.

Aktuelle und ehemalige Mitglieder:

  • Lennard Schmidt (seit 2019)[23]
  • Andreas Borsch (seit 2019)[24]
  • Salome Richter (seit 2019)[25]
  • Marc Seul (seit 2019)[26]
  • Luca Zarbock (seit 2021)
  • Luisa Gärtner (seit 2021)
  • Franziska Thurau (seit 2023)
  • Niels Heudtlaß (2019-2020)
  • Dorothea Seiler (2021-2023)

Publikationen[Bearbeiten]

Die IIA veröffentlicht regelmäßig wissenschaftliche Sammelbände. Mediale Aufmerksamkeit und eine positive Rezeption erfuhr dabei insbesondere der Band Erinnern als höchste Form des Vergessens? (Um-)Deutungen des Holocaust und der "Historikerstreit 2.0"[27], den die Initiative gemeinsam mit der Gesellschaft für kritische Bildung und dem Aachener Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) herausgab und der 2023 im Verbrecher Verlag erschien.[28][29][30][31][32]

Buchreihe[Bearbeiten]

Seit 2023 gibt die IIA die Buchreihe „Trierer Beiträge zur interdisziplinären Antisemitismusforschung“ im Barbara Budrich Verlag heraus.[33] Die Bände der Reihe erscheinen im Open-Access-Format. Bislang umfasst die Reihe die folgenden Bände:

  • Band 1: Antisemitismus in der postnazistischen Migrationsgesellschaft. Eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme. DOI: doi.org/10.3224/84743021.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb3/GES/IIAS/konzenTRiert2021_IIA_Artikel.pdf
  2. https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb3/GES/IIAS/IIA_Flyer_2022.pdf
  3. https://www.deutschlandfunk.de/initiative-interdisziplinaere-antisemitismusforschung-uni-trier-lennard-schmidt-dlf-9d41d08a-100.html
  4. https://www.juedische-allgemeine.de/politik/ein-blinder-fleck-der-forschung/
  5. https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-127458
  6. Antrag der Fraktionen der SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP und FREIE WÄHLER: Kein Platz für Israelhass und Antisemitismus an unseren Schulen – Hamas- Terror, Nahostkonflikt und historische Verantwortung Deutschlands im Unterricht thematisieren. 26. Januar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.
  7. https://www.forschungsstelle-seal.de/archiv/nachrichten/
  8. https://www.uni-trier.de/universitaet/fachbereiche-faecher/fachbereich-iii/faecher/geschichte/studium-und-lehre/initiative-interdisziplinaere-antisemitismusforschung/angebot/fachbibliothek-antisemitismus
  9. Schubert, Kai E. (2023): Nachwort: Bedeutung und Potenziale der Bearbeitung einer zentralen Fachkontroverse durch ‚Nachwuchs‘- Wissenschaftler*innen. In: Richter, Salome/Seiler, Dorothea/Seul, Marc/Zarbock, Luca/Borsch, Andreas/Gärtner, Luisa/Schmidt, Lennard (Hrsg.), Antisemitismus in der postnazistischen Migrationsgesellschaft. Eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme. Opladen, Berlin, Toronto: Barbara Budrich, 215–221, hier S. 219.
  10. https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/wir-wollen-eine-plattform-schaffen/
  11. https://www.uni-trier.de/universitaet/fachbereiche-faecher/fachbereich-iii/faecher/geschichte/studium-und-lehre/initiative-interdisziplinaere-antisemitismusforschung/angebot/expertise-workshops-vortraege-wiss-beratung
  12. S. W. R. Aktuell: Unterstützung für Terrororganisation Hamas auch in Mainz? 12. Oktober 2023, abgerufen am 29. Februar 2024.
  13. Joshua Schultheis: »Wir wollen eine Plattform schaffen«. 1. November 2022, abgerufen am 29. Februar 2024.
  14. Kai Schubert: Ein blinder Fleck der Forschung. 28. Juli 2023, abgerufen am 29. Februar 2024.
  15. deutschlandfunk.de: Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung Uni Trier. Lennard Schmidt. Abgerufen am 29. Februar 2024.
  16. Impfkritik und Antisemitismus: "Shoa-Vergleiche anmaßend und bösartig". In: Belgischer Rundfunk (BRF). 23. Juni 2021, abgerufen am 29. Februar 2024.
  17. Laura Weidig: Interview über Querdenker und Antisemitismus: Politikwissenschaftler widerspricht Polizei-Einschätzung zu Corona-Demos in Saarbrücken. 25. Oktober 2022, abgerufen am 29. Februar 2024.
  18. S. W. R. Aktuell: Unterstützung für Terrororganisation Hamas auch in Mainz? 12. Oktober 2023, abgerufen am 29. Februar 2024.
  19. Bernd Wientjes: Nahost-Konflikt: Sorge vor zunehmendem Antisemitismus auch in der Region. 16. Oktober 2023, abgerufen am 29. Februar 2024.
  20. Bernd Wientjes: Interview Lennard Schmidt: „Israel-Kritik ist in manchen Fällen eine Form von Antisemitismus“. 17. Oktober 2023, abgerufen am 29. Februar 2024.
  21. Israelfeindliche Flugblätter: Jüdischer Verein für Inhalt verantwortlich - Landau. 17. November 2023, abgerufen am 29. Februar 2024.
  22. Laura Weidig: Israel-feindliche Demonstrationen im Saarland: Antisemitische Parolen auf Saarbrücker Straßen – Kritik an Demo-Veranstalter und Polizei. 6. November 2023, abgerufen am 29. Februar 2024.
  23. Lennard Schmidt. Abgerufen am 29. Februar 2024 (deutsch).
  24. Andreas Borsch. Abgerufen am 29. Februar 2024 (deutsch).
  25. Salome Richter. Abgerufen am 29. Februar 2024.
  26. Marc Seul. Abgerufen am 29. Februar 2024 (deutsch).
  27. Stephan Grigat, Jakob Hoffmann, Marc Seul, Andreas Stahl (Hrsg.): Erinnern als höchste Form des Vergessens? (Um-)Deutungen des Holocaust und der 'Historikerstreit 2.0'. Verbrecher Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-95732-570-9.
  28. Pascal Beck: Der Kompetenztrick. In: Jüdische Allgemeine. 9. Januar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.
  29. Tania Martini: Debatte um Hannah-Arendt-Preis: Argue, don’t cry! In: taz. 22. Dezember 2023, abgerufen am 29. Februar 2024.
  30. Maren Romstedt: Unvergleichbar? In: neues deutschland. 26. Januar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.
  31. Lars Rensmann, Ingo Elbe, Jan Feddersen: Historikerstreit 2.0 - taz Talk mit Lars Rensmann und Ingo Elbe. In: YouTube. 25. Januar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.
  32. Marc Reichwein: Das Buch, das erklärt, wie der Staat Israel entstand. In: Die Welt. 19. Februar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.
  33. https://shop.budrich.de/reihe/trierer-beitraege-zur-interdisziplinaeren-antisemitismusforschung/


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