Investorenmodell
Investorenmodell ist ein alltagssprachliches Schlagwort für die Hereinnahme von renditeorientierten Geldgebern zur Realisierung eines Projektes. Dies kann beispielsweise bei der Errichtung eines Gebäudes oder einer Infrastruktureinrichtung auf dem Wege der öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) der Fall sein.[1]
Bauwirtschaft[Bearbeiten]
Öffentlich-private Partnerschaft[Bearbeiten]
Dieses Investorenmodell (oft synonym für ÖPP-Mietmodell verwendet) ist eine Version, bei dem ein privates Unternehmen (Investor) ein Gebäude auf eigene Rechnung plant und auf einem in seinem Besitz befindlichen Grundstück errichtet und an die öffentliche Hand vermietet. Der Mietpreis orientiert sich in der Regel an den marktüblichen Gegebenheiten und ist meist indexiert. Es wird ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen. Der Mieter kann eine Kaufoption erhalten. Der dann zu zahlende Kaufpreis richtet sich regelmäßig nach dem Verkehrswert, d. h., eine zu erwartende Wertsteigerung der Immobilie kommt nur dem Investor zugute. Das Investorenmodell ist für Objekte, die vom öffentlichen Auftraggeber mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nach dem Mietvertrag genutzt werden (z. B. öffentliche Verwaltung) kaum geeignet.[2]
Tourismus[Bearbeiten]
Bei Investorenmodellen mit touristischer Nutzung wird, um ein Objekt zu realisieren, privaten Kapitalgebern angeboten, sich bereits an der Errichtung zu beteiligen.[3] Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass Investoren erst nach der Fertigstellung Räumlichkeiten erwerben. Ferienwohnungen oder Zimmer eines Objektes, z. B. eines Hotels, können häufig als Gesamtes vermarktet und touristisch genutzt werden. Die Investoren erhalten einen Teil der daraus resultierenden Einnahmen.[4] Oftmals stellt aber die Renditeerwartung nur den vermeintlichen Vordergund der Investition dar, während das interessantere Motiv ist, in den Ferienregionen bestehende Zweitwohnungsverbote unter Vorspiegelung einer wirtschftlichen Betätigung zu umgehen (Problem der Kalten Betten).[5]
Sport[Bearbeiten]
Kontrovers diskutiert wurde in den Jahren 2023/24 der mögliche Einstieg von privaten Sponsoren in den Deutschen Fußball-Bund. Eine Wirtschaftsstudie der Universität Jena untersuchte die allgemeine Entwicklung im europäischen Fußball.[6][7][8][9][10]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ IBau-Glossar: Investorenmodell, Ibau GmbH, abgerufen am 28. Februar 2024
- ↑ Investorenmodell. Abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ Investorenmodell; (Eigen)Nutzung von überlassenen Wohnungen für Ferienzwecke. In: Vorarlberger Landesregierung. Abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ Bürgermeister gegen Investorenmodell. In: ORF. Abgerufen am 7. Februar 2024.
- ↑ Neues Investorenmodell gegen „kalte Betten“, ORF Vorarlberg vom 31. Mai 20023, abgerufen am 14. März 2024
- ↑ Stefan Paravicini: Im Interview Mike Geppert: "Die Super League kann jederzeit wiederkommen". In: Börsen-Zeitung. 30. Juni 2022, S. 13.
- ↑ Stefan Eß: Fußball ist wie Wasser. In: Thüringer Allgemeine. 3. Juli 2021.
- ↑ Stefan Eß: Mehr als Geld. In: Thüringer Allgemeine. 29. Mai 2021.
- ↑ Jana Scheiding: Wem gehört der Fußball? In: Allgemeiner Anzeiger. 8. Mai 2021.
- ↑ Homepage der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Abgerufen am 11. März 2024.
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