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Jenaer Schule der Didaktik

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Die Jenaer Schule der Didaktik ist eine mit der Universität Jena verbundenes, überregionales Netzwerk von (Hochschul-)Lehrern, Didaktikern, Schülern und Studierenden; fachübergreifend verfolgen ihre Mitglieder einen gemeinsamen didaktischen Ansatz.

Logo der Jenaer Schule; bei dem stilisierten Körper handelt es sich um ein Sphericon.

Didaktischer Ansatz[Bearbeiten]

Im Zentrum der Didaktik der Jenaer Schule steht die Überzeugung, dass Unterricht vor allem dann 'gut' genannt werden kann, wenn er es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, eigene Einsichten zu gewinnen. Methodisch spielt dabei das Doppelprinzip von Wahrnehmung (griech. aisthesis) und Darstellung (griech. mimesis) die entscheidende Rolle, das Johannes Hachmöller am markantesten in seiner Neuinterpretation von Platons Theaitetos[1], aber auch schon in seinem Buch zu Leibniz[2] profiliert hat. Konkret macht sich diese erkenntnistheoretische Grundlegung beispielsweise durch den Einsatz vielfältiger Inszenierungsformen bemerkbar.[3] Die Jenaer Schule weist nicht nur theoretisch, sondern auch in der tatsächlichen Unterrichtsgestaltung eine Nähe zur Lehrkunstdidaktik auf. Beide unterscheiden sich jedoch auch deutlich, in den philosophischen Fundamenten sowie im Hinblick auf das Verständnis davon, was ein Lehrstück ist und ausmacht.

Fachdidaktische Ausprägungen[Bearbeiten]

Aufgrund der fachlichen Orientierung ihrer Begründer (Johannes Hachmöller und Mario Ziegler) hat die Jenaer Schule einen eindeutigen Schwerpunkt in der Fachdidaktik Ethik und Philosophie.[4] Hier verortet sie sich in der Tradition der sokratischen Didaktik, von deren unterschiedlichen Strömungen sie sich jedoch zum Teil deutlich unterscheidet; besonders scharf hebt sie sich von der auf Konsens zielenden Variante des sokratischen Gesprächs nach Raupach-Strey[5] ab. Gegenwärtig etabliert sie sich aber auch in der Deutschdidaktik[6] und der Didaktik der Geographie[7].

Geschichte und Gründung[Bearbeiten]

Lehrerfortbildung (Ethik/Philosophie) am Gymnasium Querfurt

Während die erste wichtige Publikationen[8] schon in den späten 70ern erschien, fällt die eigentliche Formation des Netzwerks in die 2000er und 2010er Jahre. Ausgangspunkt für die offizielle Konstituierung unter dem Namen "Jenaer Schule der Didaktik" 2017 war der vorausgegangene und bis heute anhaltende Dialog mit der Pädagogin und Philosophin Käthe Meyer-Drawe. Die Gründung eines eingetragenen Vereins zur Koordination und Bündelung der verschiedenen Mitglieder-Aktivitäten ist für das zweite Quartal 2018 in Planung.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Die Jenaer Schule veranstaltet regelmäßig Workshops, "Lehrstück-Wochenenden" und Vorträge. Zudem tritt sie mit Publikationen in Erscheinung. Eine besondere Bedeutung in der Strategie der Gruppe kommt den Lehrerfortbildungen zu. Neben diesbezüglichen Kooperationen mit dem THILLM engagieren sich ihre Mitglieder aktuell zum Beispiel auch im Rahmen von "Ausbildung der Ausbilder - ein Projekt mit Akteuren aller Phasen der Lehrerbildung", ein Teilprojekt im Zusammenhang des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Gesamtprojekts ProfJL.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hachmöller, Johannes.: Platons Theaitetos: ein Gespräch an Heraklits Herdfeuer. Ergon Verlag, Würzburg 2015, ISBN 978-3-95650-107-4 (worldcat.org).
  2. Hachmöller, Johannes.: Weltgegenwart und Lebensunruhe: Leibnizianische Studien. Neske, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-7885-0509-7 (worldcat.org).
  3. https://jsdd.hypotheses.org/uber
  4. Ziegler, Mario.: Die Schulung des Blicks im Ethikunterricht: Perspektiven einer intuitionistischen Didaktik. Ergon, Würzburg 2014, ISBN 978-3-95650-038-1 (worldcat.org).
  5. Raupach-Strey, Gisela.: Sokratische Didaktik : die didaktische Bedeutung der Sokratischen Methode in der Tradition von Leonard Nelson und Gustav Heckmann. Sokratisches Philosophieren 10. Lit, Münster 2002, ISBN 3-8258-6322-0 (worldcat.org).
  6. Daniel Löffelmann: »Die grundlegende Bedeutung des Literaturbegriffs. Plädoyer für eine literaturtheoretische Fundierung des Literaturunterrichts und seiner Didaktik«. In: Geipel, Maria; Koch, Jennifer, (Hrsg.): Bedürfnisse und Ansprüche im Dialog - Perspektiven in der Deutschlehrerausbildung. 1. Auflage. Beltz Juwenta, Weinheim, ISBN 978-3-7799-3459-2, S. 59–72 (worldcat.org).
  7. Mirka Dickel: Sehendes Sehen. Zur Praxis visueller Vermittlung. In: Schlottmann, Antje; Miggelbrink, Judith (Hrsg.): RaumBilder. Theorie und Praxis der Vermittlung visueller Geographien. Beck, Bielefeld 2015, ISBN 978 3 8376 2720 6(?!), S. 248–258.
  8. Johannes Hachmöller: Pawlos mißverstandener Hund. Ein Beitrag zur Lern- und Curriculumtheorie. Klinkhardt, Heilbrunn 1977, ISBN 978-3-7815-0335-(?!).


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