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Julius Mathison Turing

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Julius Mathison Turing (* 9. November 1873 in Edwinstowe, Nottinghamshire; † 3. August 1947 in Woking, Surrey, England, Vereinigtes Königreich[1]) war ein britischer Beamter des britisch-indischen Civil Service und der Vater des Theoretikers Alan Turing, welcher eine entscheidende Rolle beim Code-Brechen der deutschen Roboter-Chiffriermaschine Enigma während des Zweiten Weltkrieges spielte.

Leben[Bearbeiten]

Julius Mathison Turing wurde in eine große Familie hinein geboren. Seine Eltern waren John Robert Turing und Fanny Montagu (Boyd) Turing.

Der Stammbaum der Turings ist bis 1316 n. Chr. datiert. Sie sind normannischer Abstammung und ließen sich zunächst in Schottland nieder. Dort erlangten sie einige Besitztürmer, unter anderem Foveran in Aberdeenshire. Das „g“ am Ende des Namens Turing wurde erst von Sir William Turing hinzugefügt, nachdem dieser von James VI. von Schottland zuvor zum Ritter geschlagen wurde. Ende des 18. Jahrhunderts siedelten einige Turings nach Indien und Holland um. Julius’ Vater wurde im Mai 1844 am Trinity College in Cambridge aufgenommen und belegte den elften Platz im mathematischen Tripos. Hier lassen sich eventuelle Schlüsse auf Julius’ Sohn, den Kryptoanalytiker Alan Turing, ziehen.[2]

Julius Turing hatte neun Geschwister, von denen allerdings nur sieben die Kindheit überlebten. Sein Vater starb als er zehn Jahre alt war, woraufhin die Familie nach Bedford zog. Er schloss die Bedford School ab und erhielt ein Geschichtsstipendium für das Corpus Christi College in Oxford. Er trat in den britisch-indischen Staatsdienst ein und wurde in der Madras Presidency eingesetzt. Er teilte sowohl die mathematische Begeisterung seines Vaters als auch die seines Sohns Alan nicht, sondern hielt Algebra nur für „Hokuspokus“, wie seine Frau in ihrer Biografie über Alan Turing schrieb.[3]

1924 trat Julius Turing aus dem britisch-indischen Staatsdienst aus.[4] Er starb am 3. August 1947 im Alter von 73 Jahren, nachdem er bereits seit einigen Jahren gesundheitlich angeschlagen war. Er hinterließ seinem Sohn Alan 400 Pfund mehr als dessen Bruder John, weil er dies als Entschädigung für eine Summe bieten wollte, die er zwanzig Jahre zuvor für Johns Anwaltspraktikum ausgegeben hatte. Alan übergab das Geld an seinen Bruder, da er die Entscheidung für ungerecht hielt.[5]

Ehe und Kinder[Bearbeiten]

Julius Mathison Turing lernte seine Frau Ethel Sara Turing (Stoney) auf einer Reise in Kaschmir kennen. Ihre Hochzeit fand am 1. Oktober 1907 in Dublin statt. Im Januar 1908 kamen sie zurück nach Indien und ihr erster Sohn John Ferrier Turing wurde geboren.[6] Nach einigen Jahren des Reisens rund um Madras erfuhr Ethel 1911, dass sie schwanger ist, woraufhin Julius Turing einen längeren Urlaub für eine Rückkehr nach England plante. Ihr zweiter Sohn, Alan Mathison Turing, wurde am 23. Juni 1912 in Paddington geboren.

Julius Turing entschied, dass seine Kinder in England bleiben sollten, um sie nicht der Hitze in Madras auszusetzen, während er und Alans Mutter dorthin zurückkehrten. Obwohl besonders Julius Turing viel Zeit in Indien verbrachte, nahm er Alan nie dort mit hin.[7] Laut Alans Bruder John war ihr Vater viel im Ausland, besonders in Indien, unterwegs, während Ethel mit den Kindern zuhause in England blieb.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. FamilySearch.org. Abgerufen am 30. September 2022.
  2. Turing, S., Davis, M., Irvine, L., & Turing, J. (2012). Childhood and Early Boyhood. In Alan M. Turing: Centenary Edition. S. 3-4.
  3. Turing, S., Davis, M., Irvine, L., & Turing, J. (2012). Childhood and Early Boyhood. In Alan M. Turing: Centenary Edition. S. 4.
  4. Turing, S., Davis, M., Irvine, L., & Turing, J. (2012). Childhood and Early Boyhood. In Alan M. Turing: Centenary Edition. S. 21.
  5. Andrew Hodges, Andrew Hodges, Douglas Hofstadter: Alan Turing: The Enigma: The Book That Inspired the Film The Imitation Game – Updated Edition. S. 465.
  6. 1 Esprit de Corps. Princeton University Press, 2014, ISBN 978-1-4008-6512-3, doi:10.1515/9781400865123.3/html (degruyter.com [abgerufen am 30. September 2022]).
  7. Andrew Hodges, Andrew Hodges, Douglas Hofstadter: Alan Turing: The Enigma: The Book That Inspired the Film The Imitation Game – Updated Edition. S. 9.
  8. My Brother Alan. In: Alan M. Turing: Centenary Edition. Cambridge University Press, Cambridge 2012, ISBN 978-1-139-10573-6, S. 145–166 (cambridge.org [abgerufen am 30. September 2022]).


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