You can edit almost every page by Creating an account. Otherwise, see the FAQ.

Knabenkapelle (Dachau)

Aus EverybodyWiki Bios & Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche



Die Knabenkapelle Dachau e. V. ist ein Jugend-Blasorchester in Dachau. Sie besteht heute aus Mädchen und Jungen[1] und wirkt jedes Jahr beim großen Oktoberfestumzug am ersten Wiesnsonntag mit.[2][3]

Geschichte[Bearbeiten]

Das Blasorchester gründete sich 1953 unter Kapellmeister Paul Peter Winkler (1912–1993).[4]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das als Internierungslager für Kriegsverbrecher genutzte ehemalige KZ Dachau 1948 zum notdürftigen Wohnlager für Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den Ostgebieten. Zunächst gab es einen gemischten Chor von Mädchen und Knaben, womit die Kinder der Vertriebenen musikalisch betreut wurden. Später gab es einen Spielmannszug mit Buben. Der Kapellmeister und Komponist Peter Paul Winkler erteilte Musikunterricht und leitete ab 1952 die Dachauer Liedertafel, 1953 gründete er die Knabenkapelle.

Der Name der Stadt Dachau ist seit 1954 offiziell Bestandteil des Vereinsnamens. Laut Satzung von 1956 wurden nur Buben im Alter von 7 bis 18 Jahren aufgenommen. 1958 war Winklers Tochter das einzige Mädchen unter den damals 112 Mitgliedern der Kapelle.[5]

Die Stadt Dachau wurde noch Jahrzehnte lang mit dem KZ Dachau in Verbindung gebracht, so auch die Knabenkapelle. Bei Auftritten im Fernsehen und anderswo wurde sie nur als "bayerische Jugendblaskapelle" vorgestellt, um ihre Herkunft zu verschweigen.[6] Im Jahr 1972 wurde der Knabenkapelle Dachau die Teilnahme an der Eröffnung der Olympischen Spiele in München verweigert.[7]

2018 nahm die Knabenkapelle Dachau am 46. Europäischen Blasmusikfestival in Condom en Armagnac teil, wo sie den „Coup de Coeur“ gewann.[8]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Knabenkapelle Dachau e.V. Abgerufen am 13. Mai 2022 (deutsch).
  2. Süddeutsche Zeitung: Dachauer Trachtenvereine beim Oktoberfestumzug. Abgerufen am 14. Mai 2022.
  3. Ohne sie geht beim großen Umzug gar nichts. In: Münchner Merkur. Abgerufen am 14. Mai 2022.
  4. Annegret Braun: Die 50er Jahre im Landkreis Dachau: Wirtschaftswunder und Verdrängung. Herbert Utz Verlag, 2018, ISBN 978-3-8316-4702-6, S. 460.
  5. Josef Focht, Ursula Katharina Nauderer: Musik in Dachau. Zweckverband Dachauer Galerien und Museen, 2002, ISBN 978-3-930941-38-4, S. 133–192.
  6. »Nach dem KZ ins Hofbräuhaus«. In: Der Spiegel. 17. Mai 1998, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. Mai 2022]).
  7. Dariuš Zifonun: Gedenken und Identität: der deutsche Erinnerungsdiskurs. Campus Verlag, 2004, ISBN 978-3-593-37618-9, S. 84.
  8. Knabenkapelle Dachau holt in Frankreich den Pokal der Herzen. In: Merkur. 28. Mai 2018, abgerufen am 14. Mai 2022.


Diese artikel "Knabenkapelle (Dachau)" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Knabenkapelle (Dachau).



Read or create/edit this page in another language[Bearbeiten]