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Konkneipant

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Der spätere Kaiser Wilhelm II. als Conkneipant des Corps Borussia Bonn, 1877. Als Mitglied des Königshauses durfte Wilhelm keine Mensuren fechten, aber auch sein verkrüppelter linker Arm stand dagegen.[1]
Karl Prinz von Ratibor und Corvey als Conkneipant des Corps Saxonia Göttingen, 1879

Ein Konkneipant (auch Conkneipant, früher auch Kneipschwanz) ist ein zeitweiliges oder dauerhaftes Mitglied einer Studentenverbindung mit eingeschränkten Rechten und Pflichten. Der Status wird üblicherweise an Personen verliehen, die aus Satzungsgründen kein Vollmitglied sein können. Der Status des Konkneipanten dient dazu, solche dennoch an der Verbindung besonders interessierten und oft verdienten Personen in die Gemeinschaft zu integrieren.

Gründe gegen Vollmitgliedschaft[Bearbeiten]

Mögliche satzungsgemäße Ausschlussgründe für eine Person als Vollmitglied einer Verbindung bestehen darin, kein Studium zu bestreiten oder absolviert zu haben; im Falle von konfessionell gebundenen Korporationen konfessionsverschieden zu sein; bei schlagenden Verbindungen körperlich nicht zum Mensurfechten in der Lage zu sein; oder bereits Vollmitglied einer anderen Verbindung zu sein, die doppelte Vollmitgliedschaft ausschließt.

Sprachliche Einordnung[Bearbeiten]

Der Begriff ist ein typisches Beispiel für die deutsche Studentensprache des 19. Jahrhunderts und ihrer Sprachvermischung des „makkaronischen Latein“.[2] So weist er als typisches antikisierendes Element die lateinische Vorsilbe con- (dt.: mit-) auf.[3] Ursprünglich wurde als Conkneipant ein „Mitkneipender“ bezeichnet, das heißt ein regelmäßiger Gast auf Kneipen einer Verbindung, der nicht deren Mitglied ist.

Äußere Zeichen[Bearbeiten]

Bei farbentragenden Verbindungen sind Konkneipanten zumeist an der Couleur erkennbar. So trägt der Konkneipant meistens kein Band, sondern nur die Mütze oder Deckel, bzw. zusätzlich zu dieser eine Schleife mit den Verbindungsfarben am Revers oder über der Brusttasche. Es gibt auch einige Verbindungen, bei denen der Konkneipant – ähnlich wie das bei vielen Verbindungen verwendete Fuchsenband – ein Band in leicht abgewandelten Farben oder reduzierter Farbenzahl trägt bzw. gekreuzt zu den üblichen Bändern.

Literarische Verarbeitung[Bearbeiten]

Literarisch wird die Stellung des Konkneipanten im Unterschied zum Vollmitglied durch Heinrich Mann in seinem Roman Der Untertan aufgegriffen.[4]

Bekannte Konkneipanten (Auswahl)[Bearbeiten]

Ähnliche Status[Bearbeiten]

Speziell bei Corps gibt es für ursprünglich normal aufgenommene Mitglieder, die nicht alle für Aktive vorgeschriebenen Verpflichtungen erfüllen konnten – etwa nicht die geforderte Anzahl an Mensuren fechten – den Status des Corpsschleifenträgers (IdC) mit eingeschränkten Rechten.

Nicht zu verwechseln ist der Conkneipant mit dem Verkehrsgast (VG). Er ist ein Mitglied einer Studentenverbindung, das bei einer Verbindung an einem anderen Hochschulort für längere Zeit zu Gast ist, unter Umständen, aber nicht notwendigerweise, auf dem Verbindungshaus wohnt und deren öffentliche Veranstaltungen besucht. Der Verkehrsgast ist nicht Mitglied der Verbindung, mit der das Verkehrsverhältnis besteht.[6][7] Bei den Corps ist von dem Verkehrsgast der Mitkneipende Corpsstudent (MC) zu differenzieren, welcher Mitglied eines Corps ist, welches mit dem gastgebenden Corps in einem Freundschaftsverhältnis steht.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Volker Ullrich: Kaiser Wilhelm II.: Prinz und Bummelknabe. Die Zeit, 16. Juli 2008, abgerufen am 25. Mai 2021.
  2. Eva Neuland: Jugendsprache in der Diskussion: Meinungen, Ergebnisse, Folgerungen, in: Karin Eichhoff-Cyrus, Rudolf Hoberg (Hrsg.): Die deutsche Sprache zur Jahrtausendwende: Sprachkultur oder Sprachverfall? Dudenverlag, Mannheim 2000. S. 107–124, hier S. 111.
  3. Friedrich Kluge: Deutsche Studentensprache, Trübner, Straßburg 1895, S. 34.
  4. Sebastian Zilles: Die Schulen der Männlichkeit. Männerbünde in Wissenschaft und Literatur um 1900. Köln/Weimar 2018, S. 241.
  5. Andreas Dey: GAL stellt die Wahl von Christoph Ahlhaus infrage. In: abendblatt.de. 26. Juli 2010, abgerufen am 15. Dezember 2014.
  6. 6,0 6,1 Erich Bauer: Schimmerbuch für junge Corpsstudenten. Selbstverlag des Verbandes Alter Corpsstudenten, München 1964, S. 33.
  7. Robert Paschke: Studentenhistorisches Lexikon. SH-Verlag 1999, ISBN 3-89498-072-9, S. 285.

Weblinks[Bearbeiten]


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