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Konrad Losch

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Konrad Losch (Illustration: Burkhard Neie).Lizenz: Nachlass Losch

Konrad Losch (* 10. Juli 1927 in Bad Wildbad; † 13. August 2019 in Schallstadt-Leutersberg) war ein deutscher Künstler und Autor. Bekannt wurde er postum durch den Schallstädter Kunstpreis[1][2][3], den der Kunstverein Schallstadt[4] aufgrund seiner testamentarischen Zuwendung im Zweijahresturnus auslobt.

Herkunft[Bearbeiten]

Konrad Losch (1927–2019) war ein Sohn des Pfarrers Johann Friedrich Losch, eines Cousins von Hermann Julius Losch, einst Präsident des Württembergischen Statistischen Landesamtes, (1863–1935), und der Helene Losch, geborene Kieser, deren Familie im 18. Jahrhundert das Hotel de Russie in Bad Wildbad führte. Helenes Bruder war der Würzburger Kunsthistoriker Emil Kieser (1896–1993).

Werdegang[Bearbeiten]

Nach dem Studium (der Philosophie, Psychologie, Soziologie und Ökonomie) an der Julius Maximilians Universität in Würzburg und seiner Promotion zum Dr. phil. mit dem Thema „Versuch zur physiogomischen Bestimmung der Vitalität“, legte Konrad Losch eine kurze Stippvisite im Verbandsmanagement ein. Unter anderem bei der Industrie- und Handelskammer in Schopfheim. Anfang der 1960er-Jahre machte er sich selbständig und reiste vorwiegend durch Großbritannien, wo er im Auftrag von Auktionatoren und Galeristen Gemälde akquirierte. Mitte der 1960er-Jahre siedelte Losch sich in Leutersberg an, einem Ortsteil der Gemeinde Schallstadt südlich von Freiburg. In seinem Haus in Leutersberg gründete er 1970 seine eigene Galerie. Alte Meister, Symbolismus, Präraffaeliten, Jugendstil, Landschaft des 19. Jahrhunderts sowie gegenständliche Kunst des 20. Jahrhunderts bildeten den Schwerpunkt. Intensiv setzte Losch sich mit dem Symbolismus auseinander.

In den 1990er Jahren schrieb Konrad Losch mehrere Essays, Drehbücher sowie Theaterstücke und veröffentlichte zwei Bücher. 1995 erschien sein Werk mit dem Titel „Entwurf der Zukunft – Wissen und Vision“ im Radius-Verlag, Stuttgart ISBN 3-87173-066-1. 1996 folgte ein Band mit Kurzgeschichten mit dem Titel „Das Grillenfest“, erschienen im Selbstverlag bei BoD, Hamburg ISBN 3-8311-0933-8.

Im Fokus seines künstlerischen Werkes, auf das Losch sich als Autodidakt nach der Jahrtausendwende vollends konzentrierte, stand das Thema „Prozess Mensch[5]. 2019 veröffentlichte er im Selbstverlag einen gleichlautenden Bildband, in welchem er seine schöpferische Arbeit zusammenfasste. Nachdrucke sind erhältlich beim Online-Verlag lulu.com, desgleichen der Vorläuferband aus dem Jahr 2012 mit dem Titel „ATEM“.

In seinem Nachruf am 30. August 2019 auf den wenige Tage zuvor verstorbenen Konrad Losch erinnerte sein Testamentsverwalter an den humanistisch Gebildeten als ein zurückgezogen lebendes Universalgenie, einen Agnostiker, einen Pazifisten reinsten Wassers, der still und leise sein Werk geschaffen hatte und en passant ein Vermögen machte mit Finanzgeschäften. In der Tat vereinte Losch viele Rollen auf sich und machte zeitlebens nie ein Aufhebens von seiner Person.

Kunstpreis[Bearbeiten]

Der Schallstädter Kunstpreis wurde pandemiebedingt erstmals im Dezember 2022 vergeben. Erster Preisträger war der Nachwuchskünstler Jacob Ott. Begründung: "Den Kunstpreis des Kunstvereins Schallstadt, der mit dem uns von Konrad Losch überlassenen Geld finanziert werden soll, wollen wir alle zwei Jahre an Künstlerinnen und Künstler vergeben, die eher am Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn stehen. Mit dem Preis ist eine Geldzuwendung und eine Ausstellung in unseren Räumen verbunden."

Der Kunstverein wurde in Schallstadt-Wolfenweiler im Jahr 1994 gegründet, mit dem Ziel das künstlerisch-kulturelle Leben im Ort zu befördern, indem Ausstellungen von Malerei, Skulptur und Fotographie organisiert, Musikveranstaltungen und Lesungen veranstaltet werden. Dabei sollte nicht in erster Linie der Ort Schallstadt sich „der Welt“ präsentieren, sondern ein wesentlicher Gedanke war es, „die Welt“ nach Schallstadt zu holen. In der ersten Phase seiner Aktivitäten von 1994 bis 1997 konnte dieses Konzept in den Räumen der ehemaligen Lehrerwohnung des „Käppele“ realisiert werden. Als 1997 die Gemeinde die Räume für die Erweiterung des Kindergartens benötigte, machte sich der Verein auf die Suche nach einer neuen Bleibe und fand nach Prüfung etlicher Möglichkeiten das „Käppele“ wieder, diesmal aber dessen Dachgeschoss. Ende 2019 beschloss der Kunstverein Schallstadt aufgrund der testamentarischen Zuwendung des im August 2019 verstorbenen Leutersberger Künstlers Konrad Losch erstmals einen Kunstpreis auszuloben.

Publikationen[Bearbeiten]

  • Entwurf der Zukunft - Wissen und Vision, Radius-Verlag, Stuttgart, 1995 ISBN 3-87173-066-1
  • Das Grillenfest, erschienen im Selbstverlag bei BoD, Hamburg, 1996 ISBN 3-8311-0933-8
  • ATEM, 2012 lulu.com
  • Prozess Mensch, 2019 lulu.com

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Konrad Losch. Abgerufen am 29. Dezember 2022 (deutsch).
  2. Badische Zeitung: Ein Geschenk mit vielen positiven Folgen. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
  3. Badische Zeitung: Kunstverein Schallstadt vergibt erstmals einen Preis für junge Kunst. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
  4. Martin Flashar: Kunstverein Schallstadt: Neuer Kunstpreis in der Region & Retrospektive Konrad Losch. 5. Februar 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022 (deutsch).
  5. PROZESS MENSCH. Abgerufen am 29. Dezember 2022.


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