Landschafts- und Naturschutzinitiative Schwarzwald
Die Lanschafts- und Naturschutzinitiative Schwarzwald e.V. (kurz LANA), ehemals Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwaldes, ist ein in Baden-Württemberg in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg aktiver Verein, der schwerpunktmäßig gegen den Ausbau der Windenergie im Schwarzwald handelt.[1] Zu den offiziellen Vereinszielen laut der Satzung gehörtes, „die herausragende Landschaft und Natur des historischen Territoriums Baden im Westen Baden-Württembergs in ihrer Eigenart und Schönheit zu erhalten, die hier lebenden Pflanzen- und Tierarten zu schützen und den Wohn- und Erholungswert zu bewahren“.[2] Zudem ist dort der „Schutz dieser Landschaft vor Überformung durch technische Industrieanlagen im Außenbereich, insbesondere durch verunstaltende Windenergieanlagen“, aufgelistet.[1]
Geschichte[Bearbeiten]
Der Vorgänger von LANA, die Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwaldes, wurde im Februar 2002 in Oberried bei Freiburg gegründet.[3] Anlass waren Planungen von Windkraftanlagen wie besonders rund um Freiburg, die durch die Mitglieder der Bürgerinitiative bekämpft wurden. Im Jahr 2018 wurde auf der Mitgliederversammlung die Namensänderung beschlossen. Im Mai 2019 wurde LANA vom Umweltministerium Baden-Württemberg als anerkannte Umweltschutzvereinigung gelistet.[4] In den Dachverband der Naturschutzvereinigungen Baden-Württembergs, den Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV), dem Naturschutzverbände wie der BUND oder NABU angehören, wurde LANA nicht aufgenommen.[5] Laut Gerhard Bronner, dem Vorsitzender des LNV, handelt es sich bei LANA um ein Sammelbecken „fanatischer Windkraftgegner“.[4]
Kritik[Bearbeiten]
Von verschiedenen Seiten wird bemängelt, dass sich LANA nicht an wissenschaftliche Standards hält, so etwa bei angeblich belastenden Infraschall, der von Windkraftanlagen ausgehen soll und angeblich zu Schäden der menschlichen Gesundheit führt. Diese Aussagen sind wissenschaftlich widerlegt.[3][6] Ebenfalls falsch sind die Aussagen, dass sich Windenergieanlagen in Baden-Württemberg aufgrund zu wenig Wind nicht lohnen würden. Gerade im Südschwarzwald rund um Freiburg gehören die Höhenlagen zu den windreichsten Binnenlandgebieten in Deutschland.[3] Des Weiteren wird kritisiert, dass der Naturschutz seitens LANA nur vorgeschoben wird, um Windkraftprojekte in der Nähe von Tourismusdestinationen zu verhindern. Ebenfalls das Landschaftsbild beeinträchtigende, aber dem Tourismus dienende Bauvorhaben, werden von den LANA-Funktionären nicht beanstandet.[3] Während Natuschutzverbände wie den NABU nur gegen tatsächlich Schaden veursachende Windkraftstandorte klagen (ca. 0,5 %, Stand 2019), besteht bei LANA eine grundsätzliche Ablehnung gegenüber Windkraftanlagen.[4]
Mitglieder[Bearbeiten]
Über die Migliederanzahl macht LANA keine Angaben. Es sind landesweit aktuell 16 Regionalgruppen aktiv (ungeprüfte Eigenangabe).[2] Laut der Vereinssatzung vom 7. März 2022 und zahlreichen weiteren Dokumenten war die CDU-Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Baden-Baden Cornelia von Loga einige Zeit als Vorständin von LANA aktiv.[1][7] Des Weiteren bestehen Verbindungen zum Industriellen und CDU-Mitglied Martin Herrenknecht.[3] Der Vorsitzende von LANA ist der Humanmediziner Peter Stoll.[3]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Satzung LANA. Abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ 2,0 2,1 LANA Verein. Abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Jürgen Lessat: Filz im Schwarzwald: Bollenhut und Windkraft-Bashing. 20. Oktober 2021, abgerufen am 14. April 2024 (deutsch).
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Jürgen Lessat: Staatlich unterstützte Sabotage. 30. Oktober 2019, abgerufen am 14. April 2024 (deutsch).
- ↑ Mitglieder – Landesnaturschutzverband. Abgerufen am 14. April 2024 (deutsch).
- ↑ Bayerischer Rundfunk Lorenz Storch: Infraschall von Windrädern: Wie zwei Wissenschaftler einen kapitalen Fehler entdeckten. 1. Juni 2021 (br.de [abgerufen am 14. April 2024]).
- ↑ Cornelia von Loga, Peter Stoll: Windenergienutzung im Wald. Abgerufen am 14. April 2024.
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