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Landwirtschaft 5.0

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Unter dem Titel Landwirtschaft 5.0[1] versammeln sich mehrere Elemente eines Landwirtschaftsmodells, das in Zukunft Nahrungsmittelproduktion, Landschaftspflege, Bereitstellung elektrischer Energie und Negativemissionen von klimawirksamen Gasen vereinen könnte.

Der Begriff wurde geprägt von einer gleichnamigen Denkfabrik, die mit interdisziplinäre Kompetenzen Lösungsansätze für die drängendsten globalen Umweltprobleme sucht, wie in den Belastungsgrenzen der Erde aufgeführt: Biodiversitätsverlust, Nährstoffüberfrachtung der Ökosysteme, Homogenisierung der Landschaft / Landnutzung sowie dem anthropogenen Klimawandel.

Die Grundidee des Konzepts Landwirtschaft 5.0 besteht darin, Lösungsansätze für obige Probleme als integralen Bestandteil eines profitablen Normalbetriebs landwirtschaftlicher Betätigung zu etablieren.

Die Elemente des Konzepts[Bearbeiten]

Das Konzept beinhaltet fünf Elemente, die einzeln plausibel sind und funktionieren. Die Kombination dieser Elemente soll ein funktionierendes Landwirtschaftsmodell ergeben, das als Ganzes dem Klimawandel begegnen soll .

  • die Förderung von Biodiversität der Kulturlandschaft (unmittelbar) und der allgemeinen Biodiversität (mittelbar)
  • der hocheffiziente und damit verlustarme Einsatz von Pflanzennährstoffen
  • die Langzeitspeicherung großer Mengen atmosphärischen Kohlenstoffs in ungefährlicher Form durch gezielten Humusaufbau
  • Verbrennungsmotorfreie Landtechnik
  • Agro-Photovoltaik.

Biodiversitätsförderung als integraler Bestandteil der Landwirtschaft[Bearbeiten]

Intensivlandwirtschaft hat zu starken Verlusten von Tier- und Pflanzenarten in der Kulturlandschaft geführt. Am Sichtbarsten wurde das für die Öffentlichkeit durch die sogenannte Krefeld-Studie. Es gibt in der landwirtschaftlichen Praxis Gegenmaßnahmen, darunter auch die Anlage von Blühstreifen. Diese Maßnahmen sind jedoch meist freiwillig und müssen subventioniert werden [2]. Landwirtschaft 5.0 plant Biodiversitätsförderung in Form von Biodiversitätsstreifen und Biomassestreifen als integralen Bestandteil des Landwirtschaftskonzepts. Es begreift die Biodiversität als einen Schlüssel für die langfristige Nutzung von Ökosystemdienstleistungen.

Negativemissionen[Bearbeiten]

Ein zentraler Bestandteil des Projekts sind Negativemissionen, sprich die Entnahme von kohlenstoffhaltigen Gasen (primär CO2) aus der Atmosphäre. Die Denkfabrik Landwirtschaft 5.0 geht davon aus, dass Negativemissionen in der Klimaschutzdiskussion unterrepräsentiert sind, jedoch zum Erreichen des 1,5 Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens zwingend notwendig sind [3]. Die Fixierung von CO2 kann grundsätzlich chemisch, technisch-physikalisch oder biologisch stattfinden. Alle drei Elemente sind in Landwirtschaft 5.0 enthalten: die chemische Bindung geschieht über die Verwitterung von Gesteinen bzw. Gesteinsmehlen. Technisch wird CO2 durch das energieintensive Verfahren Direct Carbon Capture umgesetzt. Die größte Rolle spielt jedoch die biologische CO2-Fixierung im Prozess der Photosynthese. Pflanzen binden darin atmosphärisches Kohlendioxid in Biomasse. Durch die Verkohlung der Biomasse im Pyrolyseverfahren entsteht Pflanzenkohle, die Kohlenstoff dauerhaft in ungefährlicher und nichtflüchtiger Form im Boden bindet[4].

Gesamtmodell als betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Stabilisierung der Landwirtschaft[Bearbeiten]

Der Ansatz der Energieerzeugung und Kohlenstofffixierung ist grundsätzlich auch mit Einkommensquellen verbunden. Strom aus Agro-Photovoltaik erzielt Einspeisevergütungen, auf der Fläche deponierter Kohlenstoff könnte grundsätzlich zum Verkauf von Treibhausgaszertifikaten führen. Diese potenziellen zusätzlichen Einnahmequellen stellen einen möglichen Ausweg für die ökonomisch unter Druck geratene Landwirtschaft dar, was zu Interesse am Konzept auch außerhalb Deutschlands führt, da der Preisdruck in der Landwirtschaft ein globales Phänomen ist [5].

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Projektseite Landwirtschaft 5.0. (HTML) Abgerufen am 15. November 2019 (deutsch).
  2. Finanzielle Leistungen für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft. (HTML) Abgerufen am 22. November 2019 (deutsch).
  3. Mal ehrlich...wer stoppt den Klimawandel? TV-Beitrag im Südwestrundfunk, 18. September 2019, abgerufen am 21. November 2019.
  4. Terra Preta – Modell einer Kulturtechnik. Ithaka-Journal, 17. Dezember 2011, abgerufen am 22. November 2019.
  5. Projekt Landwirtschaft 5.0: So stellen sich deutsche Forscher die neue Landwirtschaft vor. Schweizerische Bauern-Zeitung, 5. September 2019, abgerufen am 22. November 2019.


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